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Messier 3: Deep Sky - Test mit Planetenkamera
#1
Hallo zusammen,

in den Beschreibungen zur ASI 120MM kann man immer wieder nachlesen, dass diese (Planeten-) Kamera auch für Deep Sky verwendbar ist. Das musste ich einfach mal ausprobieren... und ja, es geht Smile

[Bild: 25457947114_b0d9ebc10f_c.jpg]Messier 3 26.03.2016 by wolfgang.f, auf Flickr

Die Kamera hing am 120/900-Refraktor auf der EQ6. Nachdem ich eigentlich nur beobachten und ein paar Jupiteraufnahmen machen wollte, habe ich die Montierung nur grob ausgerichtet. Eigentlich ja keine guten Voraussetzungen für Deep Sky-Fotografie, aber nachdem die Kamera schon mal dranhing...

Die Objektauswahl war erst mal eine gewisse Herausforderung. M51 wäre in einer ganz guten Position gewesen, stand aber in einem Bereich mit sehr viel Streulicht und war im Okular nur schwach zu sehen. M35 in den Zwillingen bekam ich auf den Chip, aber der offene Sternhaufen war für den winzigen Planetencam-Chip eigentlich schon zu groß. Immerhin, zum Scharfstellen und Rumprobieren mit Belichtungszeiten und Gain-Faktor war er schon mal brauchbar.

Schließlich habe ich dann den Kugelsternhaufen Messier 3 eingestellt. Ideal: relativ klein und kompakt, mit ca, 6 mag noch relativ hell und in einem Bereich mit geringerem Streulichtanteil. Ich habe nach einigem Herumprobieren eine Aufnahmeserie mit 500 Bildern (*.fits) per SharpCap 2.8 gestartet. Die Belichtung stand auf 2 sec /Bild (!) bei 80% Gain.

Nachdem ich die Montierung nur schlampig ausgerichtet hatte, lief der Ausnahmebereich natürlich immer wieder aus dem Bild. Ich habe dann kurzerhand per Handsteuerung das Zielobjekt immer wieder in die Mitte bugsiert, was je Korrektur 2-3 verwackelte Bilder produzierte, die ich vor der Nachbearbeitung aussortierte. Dafür war dann auch schon automatisch das Dithering gegen das Bildrauschen dabei Smile

Insgesamt bleiben 468 Bilder übrig (also rund eine Viertelstunde kumulierte Belichtungszeit), dazu habe ich noch 10 Darkframes gemacht und gemittelt. Die weitere Bearbeitung erfolgte mit Fitswork und Photoshop. Und da ist es nun, das Bild von Messier 3 - sicherlich kein Vergleich zu hochwertigen CCD-Aufnahmen oder sorgfältig ausgearbeiteten DSLR-Aufnahmen, und nur Schwarz-Weiß - aber ich hab' meinen Spaß dran Big Grin


" 'tis not done well, but you are surprised to find it done at all" (Dr. Samuel Johnson 1709 -1784)




Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
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#2
Hallo Wolfgang,

Wikipedia schreibt zu Messier 3:
"M 3 ist rund 30.000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt, hat einen Durchmesser von etwa
 125 Lichtjahren und ist mit einer halben Million Sterne ein sehr großer Kugelsternhaufen."
Lapidarer kann man es kaum ausdrücken, das Zitat stammt denn auch aus einer Sternzeitschrift.

Seit ungefähr anderthalb Dutzend Jahren befinden sich Kameras mit elektrischen Filmen zusammen
mit elektrischen, persönlichen Rechnern und listenreichen Programmen im Einsatz, um Lichtbilder
sternkundlicher Objekte zu erstellen, wo vorher photochemische Filmemulsionen verwendet wurden.

Zu Zeiten photochemischer Filmemulsionen wäre das eine beeindruckende Aufnahmeleistung gewesen.
Und das ist es immer noch. Schließlich sind eine ganze Menge Können und Erfahrung erforderlich, zu solch einer
Aufnahme zu gelangen. Soviel, daß ich mich davon zurückhalte und derartige Aufnahmen anderer genieße.

Danke für`s Einstellen und die Beschreibung, die einem einstigen Photochemiker wie mir die neuartige Technik näherbringt.

Viele Grüße,
Andreas


"Wir alle werden verrückt geboren. Manche bleiben es."
 Samuel Beckett (Warten auf Godot, 1955)
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#3
Hallo Wolfgang,

Sauber  Daumen hoch
Mit welchem Programm nimmst du auf?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
(27.03.2016, 11:29)Ulf schrieb: Mit welchem Programm nimmst du auf?

Ich verwende Sharpcap  ( http://www.sharpcap.co.uk/ ). Ich komme damit besser klar als mit Firecapture. Geschmackssache...
Viele Grüße, W.

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Ulf (27.03.2016)




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