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Korrektor gegen die Atmosphärische Dispersion - Erfahrungen?
#1
Hallo zusammen,
am vorletzten Stammtisch in Kitzingen hatte Ulf ja den ADC-Korrektor von ZWO dabei gehabt. Frage - Gibt es zu diesen Korrektoren bisher schon vorzeigbare Ergebnisse?

Gruß
Simon
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#2
Hallo Simon,

das Teil hatte Andreas dabei und es würde mich auch interessieren.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#3
Hallo Simon,

ich habe den von Pierro-Astro und kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Zu dem von ZWO kann ich nichts sagen.

CS!

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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#4
Hier steht im Fließtext etwas dazu drin.
http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=5070

Ich versuche es nochmal etwas konkreter.
PRO's  Big Grin :
* Lichtweg - verbraucht um die 28-30mm und liegt damit gleichauf mit den anderen.
* Verarbeitung - alles Metall, alles exloxiert, bzw. beschichtet, keine Größentoleranzen (wackelt nix), leichtgängig
* optische Qualität - wenn die Angaben zu den Prismen passen - ist das sehr gut: Material: H-K9L(Schott BK7) / Surface Accuracy: λ/10@632.8nm / Transmission >97.5% im vis. Spektrum
* Preis - ich hatte zudem noch das Werbeteil für $100 abbekommen. Das ist konkurrenzlos günstig. Wenn ich es richtig gelesen habe ist das Teil bei ZWO auch regelmäßig ausverkauft und muss in China nachbestellt werden (mindestens schon die dritte Charge)
* Wirkung - sehr effektiv (zumindest visuell auf der Achse), signifikante Verbesserung der Dispersion, was auch mit einer Kontraststeigerung einher gehen müsste (bei meinem obigen Einsatz waren die Seeing-Bedingungen suboptimal)
* Mit Blick auf Planeten-Videos grade bei Farbkameras dürfte sich die Verwendungsrate der Bilder steigern. Die atmosphärische Dispersion ist ja auch kein konstanten Faktor, sondern schwankt im Millisekundenbereich, aber via ADC kommt man deutlich öfter in Bereiche wo auf dem Bild "grad alles passt".

CON's  Sad :
* Mit 2" ZS und Reduzierung auf 1.25" wird es mit ADC in den meisten Fällen nix - zuviel Lichtweg. Was das angeht also umbauen.
* Mit Newton ggf. problematisch, weil durch die Prismen die Korrektur ja so erfolgt, dass die Farben durch die Brechung wieder "zusammen gefügt" werden, aber das Bild wird "seitlich" versetzt. Man bringt es natürlich wieder mittig im Okular, ändert aber nichts daran, dass es eigentlich neben der Achse ist. Da haben Newtons aber Koma. Gibt eine Thread in A.de dazu.
* Seeing und Luftruhe bleiben die begrenzenden Faktoren, da wird nichts besser. Heißt aber auch, dass bei arg unruhiger Luft eine präzise Einstellung (geht ja nur nach visuellem Eindruck im Okular) schwierig ist.
* Man muss erst mal rauskriegen ob man einen linken / rechten ADC hat, je nachdem wie die Prismen eingebaut sind.
* Die Hebel zur Prismenverstellung sind lang, aber irgendwie ist die Einstellung dennoch recht fuzzelig. Mit 1.25" ist das Teil ja recht klein und im dunkeln, mit tanzenden Planeten, zwei Hebel drehen, durchschauen, die Farbe beurteilen und besser-schlechter feststellen, evtl. auch noch gebückt-geradesichtig ist nicht superbequem. Auch bei Dobs-Nutzern sehe ich da Probleme ...

PS: Seitdem weiß ich wieso es so ein Teil wie den ADC von "Gutekunst" gibt (OK - 8000€ oder 4000€). Optisch macht der aber auch nix anderes ...

Andreas-TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#5
Hallo Andreas,

Danke für die zusammenfassen.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#6
Hallo Andreas,
sehr interessant was du da schreibst...

Ich habe mal bei Steffen Noack (GreatStar) bzgl. seines "atmospheric"-Korrektors angefragt. Dieser hat lediglich eine optische Bauhöhe von 9mm (2" Außendurchmesser mit Filtergewinde), was ihn für mich sehr interessant macht da ich am Dobson nur einen kurzen Fokusierweg habe. Er schrieb, dass bei schnellen Öffnungsverhältnissen die Bildqualität etwas einbricht, jedoch ist er dabei seinen Korrektor weiterzuentwickeln. Mal schaun´was bei rauskommt...

Gruß
Simon
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#7
Danke für die Rückmeldung. Ja, 9 mm Baulänge sind hier ein hervorragender Wert.
Hier ist noch mal eine ganze Menge theoretische Hintergrund zu den ADC Korrektoren.
Die Links im grauen Kasten der Reihe nach durchklicken, lesen: 
http://www.gutekunst-optiksysteme.de

Logischerweise natürlich argumentiert im Hinblick auf deren Korrektor. Dort werden zwei planparallele Platten (aber jeweils bestehend aus zwei miteinander verklebten Prismen - in der Summe also vier Prismen) eingesetzt.  Durch gleiche Brechzahl aber unterschiedliche Abbezahlen der beiden verkitteten Elemente erreicht man auch eine Dispersion und durch das Verdrehen der beiden Elemente zueinander eine Korrektur.  Die gleichen Brechzahlen sollen gewährleisten dass das Bild beugungsbegrenzt bleibt.

Interessant ist die Argumentation, dass man bei bloßen zwei Prismen (was die üblichen ADC haben) im Strahlengang stark an Kontrast verlieren soll. Ich kann mir das in dem Ausmaß nicht so ganz vorstellen, aber dazu fehlt mir der theoretische Hintergrund. Bei meinem Test war das Seeing so mäßig, dass ich darüber keine belastbare Aussage treffen ließ. Vielleicht weiß ja Ralf als "Meister der Linsen" dazu mehr.

Andreas-TAL
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