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Von Spiralarmen und Balkenspiralen...
#1
BB vom 02.05.2016
 
Endlich dürfen wir uns auf ein relativ stabiles Hochdruckwetter mit klaren Nächten freuen. Nachdem ich schon am Wochenende draußen war, nutzte ich den gestrigen Abend, um mit dem ACF noch einmal intensiv Nachlese zu halten. Die Temperaturen waren mild und die Luft schön trocken. Dazu war das Seeing wieder ordentlich. Schon an Jupiter waren wunderbare Strukturen und Wolkendetails zu erkennen. Vergrößert habe ich bis gut 200x darüber war kein großer Gewinn an Feinheiten auszumachen.
Den Schwerpunkt setzte ich jedoch auf Einzelheiten in den helleren Spiralgalaxien des Frühlingshimmels. Dazu muss man sich dann schon viel Zeit für jeden einzelnen Nebel lassen, um die Photonen wirkungsvoll im Auge zu sammeln Wink.

Begonnen habe ich mit M100 einer fantastischen "Spiralscheibe" in Draufsicht. Im indirekten Sehen und nach einiger Zeit wirkte die Nebelfläche unregelmäßig um das helle Zentrum herum, bis ich auf beiden Seiten ganz zart die Form der Arme erhaschen konnte - alles im Grenzbereich. Auch Vordergrundsternchen blitzten dann so nach und nach durch und rundeten das Bild ab. Als ich den Eindruck hatte, dass kein weiterer Gewinn an Details zu erkennen war, ging es weiter zu den nächsten beiden Objekten.
Darunter auch M99, die doch deutlich asymmetrisch in ihrer Gestalt daher kommt, da der südliche Arm relativ leicht zu erkennen ist.
NGC 4725 konnte ich nach konzentrierter Beobachtung um dem hellen Zentrumsbereich immerhin die rundliche Aufhellung abgewinnen, welche die Galaxienform mitbestimmt.

Eine auffällige Galaxie ist NGC 4559, die im Süd- / Südosten von drei Sternchen eingerahmt wird. Wenn man lange genug beobachtet erkennt man jedoch, dass die Galaxie darüber hinaus sichtbar wird. Dabei erscheint die Spirale, die deutlich geneigt ist, als neblige Scheibe mit „Sprenkeln“.


Soweit waren meine vorher notierten Ziele abgearbeitet und meine mir auferlegte Beobachtungsaufgabe bis dato erfüllt.

Ich suchte mir noch als Himmelstester „The Mice“ NGC 4676 A und B aus, die an der Grenze der Sichtbarkeit für einen 10“ angegeben werden. Die beiden wechselwirkenden Galaxien mit ihren Gezeitenschweifen (von denen der hellere nördliche visuell nur in Geräten ab 16“ aufwärts sichtbar wird) konnte ich als hauchzarte rundliche Aufhellung bei 200x erkennen.

Daumen hoch  
Bei so intensiver Beobachtung verrinnt die Zeit wie im Fluge. Neben ein paar hellen „Absackern“, darunter M 51 und das Leo-Triplett wurde auch M5 zufrieden betrachtet.
Als Mars um Mitternacht in Reichweite kam, galt ihm der letzte Blick… nun ja, ihm fehlte es noch deutlich an Höhe, aber ein paar Strukturen gab das flimmernde, orangene Kügelchen doch Preis.
Danach beendete ich die Beobachtung und freute mich, wie auch Andreas über die beinahe laue Zeit unterm Himmel.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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