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Die Hohe Geba - Der Adler schlägt das Wild
#1
Hallo zusammen,

Gestern war es endlich soweit. Nachdem der letzte Besuch auf der Hohen Geba ohne Beobachtungmöglichkeit ausgegangen war, damals wurde im Frühjahr die Plattformen und der Planetenweg eingeweiht, ergab sich von Samstag auf Sonntag die lang erhoffte Gelegenheit. Der Wetterbericht vermeldete ab 21:00 Uhr klaren Himmel. Auch das Satellitenbild sah vielversprechend aus. So machte ich mich auf zur Hohen Geba. Nach einer guten Stunde über die A70 bzw. B285 erreichte ich die Plattformen oben auf dem Berg. Rupert erreichte ebenfalls kurze Zeit später den Beobachtungsplatz.
Zu diesem Zeitpunkt war noch einiges an Wolken am Himmel. Bis zum Dämmerungsende wurden die Teleskope aufgebaut. Der Himmel wurd vom anfangs frischen Wind freigeblasen. Derweil trafen weitere Beobachter aus der näheren und weiteren Umgebung ein. So kamen die anderen Beobachter unter anderem aus Fürth, Kronach und Meiningen.

Beim Erkunden der weiteren Umgebung fand ich endlich die "Stairway to heaven" (Eigendlich der Aufstieg zur Rundum-Plattform). Hier in der göttlichen Perspektive von oben herab...

   

   


   


Noch bevor es richtig Dunkel war, wurden die Planeten und der Mond aufs Korn genommen. Ein Paar aus Frankfurt machte auf dem Weg nach Meiningen einen Abstecher auf die Hohen Geba. Der Saturn und der Mond hatte sie sehr beeindruckt. Die ISS begann gegen  21:15 mit ihrem ersten Überflug für diesen Abend. Diese wurde mit dem Dobson bei ca. 125-fach beobachtet, jedoch hatte ich schwierigkeiten mit dem Nachführen. Beim zweiten Überflug gengen 22:52 Uhr hatte dann alles geklappt. Die Nachführung mit meinem  16" Dobson hatte im Zenit perfekt funktioniert, sodass die Raumstation fast durchgehend in der Mitte des Gesichtsfeldes zu sehen war. Die ISS war als großen Rechteckiges Objekt zu sehen. Neben den einzelnen Solarmodulen, welche braunblau erschienen, waren auch die großen weißen Module dazwischen erkennbar. Mittig an der Raumstation konnte man auch die Module erkennen welche parallel zu den großen Sonnensegeln auch außen weg ragen.

Nach Ende der Dämmerung ging es dann richtig los. Neben den Standartobjekten gab es auch wieder sehr viel neues zu entdecken. Die Beobachtungen wurden von den beginnenden Perseiden begleitet. 
Überwiegend beobachtete ich planetarische Nebel. Der Schütze war von mir am meisten "besucht" worden. Dieser war bis auf die zwei untersten Sterne einwandfrei zu sehen. Der Himmel war bei den Bedingungen reichlich mit Fitzelchen gedeckt.


2011 beobachtete ich bereits mit Phillip an der Kissinger Hütte den Kugelsternhaufen G001 in der Andromedagalaxie. Diesen habe ich mittels Starhopping schnell wiedergefunden. Als die Position genau erkannt wurde, war er direkt gut zu sehen.

   

Zu den Bedingungen:
Trotz sehr feuchter Luft war die Sicht sehr gut. Die Milchstraße war von einem Horizont zum andern sehr ausgeprägt. M13 und viele weitere M´s waren mit blosem Auge einfach zu sehen. Die Lichtverschmutzung ist dort sehr gering. Lediglich Meiningen erzeugt einen leichten Schein. Die Wolken hoben sich dunkel vom Himmelshintergrund ab. Vor allem in Richtung Süden war es sehr dunkel. Ich hatte schwierigkeiten den Horizont genau zu orten. Das Leuchtfeuer auf dem Sendemast ist sehr dezent und stört beim Beobachten nicht. An diesem Abend gab es allerdings eine Feier in der anliegenden Wirtschaft, sodass ab und an Autos vorbeifuhren.

Die Plattformen waren für meinen Dobson mehr als ausreichend. Um Die Plattformen ist alles geschottert, sodass man mit dem Auto bis an die Plattformen heranfahren kann.

Die Meininge Hütte habe ich mir von außen mal genauer Angeschaut, aber seht selbst:
   
   
   


Gegen 4:30 habe ich als letzter abgebaut und habe die Milchstraße intensiv mit den vielen Sternschnuppen beobachtet.

Auf dem Nachhauseweg erwischte ich dann auf Höhe Mellrichstadt eine Reh. Nachdem das polizeiliche geklärt war, fuhr ich kapp zwei Stunden im Schneckentempo in Richtung Heimat.

Mittlerweile habe ich mir den Schaden genauer angeschaut. Neben der kompletten linken Ecke ist auch die Motorhaube, der Kotflügel und die Fahrertür betroffen.




Gruß
Simon


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Eddi_Bear (07.08.2016), Florian B. (08.08.2016), Georg (07.08.2016), Gerhard (07.08.2016), Martin.F (09.08.2016), Thomas64 (08.08.2016), Uwe (08.08.2016)
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#2
Hallo Simon,

einen tollen Bericht und stimmungsvolle Fotos hast du hier abgeliefert. Das mit dem Reh tut mir leid für dich und dein Auto (und für das Reh natürlich auch).
Leider musste ich am Wochenende arbeiten, sonst wäre ich sicher auch gekommen. Allein schon wegen der Milchstrasse. Aber beim nächsten Mal bin ich dabei. Versprochen!

Viele Grüße
Georg
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#3
Hallo Simon,

von mir auch die besten Wünsche, dass dein Auto bald wieder repariert ist. Im Moment sind die Rehe ja wieder im "Liebesrausch" und unberechenbar... Dodgy

Wenn ich nicht zwei Termine am Abend (einen Polterabend und das traditionelle Hoffest bei uns im Ort) gehabt hätte, dann wäre ich bestimmt auch dazu gekommen. So wurde die Nacht von Samstag auf Sonntag eher zu einer Story für den kleinen astronomischen Plauderkasten. Da bei uns der Himmel ebenfalls wie geleckt aussah und die Milchstraße hübsch von oben herabschimmerte, entschloss ich mich dazu, mich etwas früher zu verabschieden und wagte den Aufbau meines 10"ers, als ich kurz vor Mitternacht zu Hause eintraf.

Nach einem ersten prüfenden Blick auf M27 und Albireo wollte ich auf Grund der Luftschlieren dem Tubus des ACF noch etwas Zeit zum Temperieren lassen. Der Gedanke:" In der Zeit kannst du kurz auf der Couch noch ein bisschen die Sternkarten studieren und ein paar Objekte heraussuchen.", war natürlich ein fataler Fehler. Nun gut, nach 6 Stunden Dachdecken beim Kumpel und den zwei Feiern kam es wie es kommen musste. Mir fielen vor Müdigkeit die Augen zu. Gegen halb vier schreckte ich hoch und taumelte schlaftrunken auf die Terrasse. Ich fühlte mich wie durch die Mangel gedreht und total platt. M 31, 33 und NGC 891 ließ ich mir dann aber nicht entgehen. Im Osten wurde es schon wieder etwas heller und der Anblick konnte nicht wirklich überzeugen. Irgendwie blieben die Sterne ein wenig aufgebläht und unruhig in den Okularen. Total enttäuscht machte ich mich daran das Gerödel wieder einzupacken.
Für gut eine halbe Stunde Astronomie hat es also gereicht. Die paar wenigen Eindrücke konnten jedoch meine Erwartungen nicht erfüllen.

So geht´s. Da will man sich so eine Nacht nicht entgehen lassen und bekommt am Ende nur eine Hand voll durchschnittliche Fotonenreize in die Sehzellen geblitzt.

Dafür war ich bis vorhin um so erfolgreicher. Heute hat alles gepasst und den Bedingungen vor Ort würde ich eine 9 von 10 geben! Daumen hoch  Bericht folgt später!!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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