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Reiche Beobachtungsnacht und Abend
#1
Hallo zusammen,

war natürlich bei diesem guten Wetter auch nicht untätig und hatte jede Menge Objekte aufgesucht. Ein paar auch zum ersten mal observiert.
Vorletze Nacht war sehr gut. Angefangen bei Corvus arbeitete ich mich langsam hoch durch Virgo, Coma Berenices bis Ursae Major.

Im Corvus fand ich endlich die Antennen Glx NGC 4038/39 ein wechselwirkendes Paar. Jedoch durch Aufhellung nur schwach erkennbar. Den PN NGC 4361 konnte ich ebenfalls bis 320x ausmachen.

Im Virgohaufen war natürlich jede Menge abzugrasen. Sehr schön, wie auch bereits von Uwe beschrieben die egde one Glx NGC 4762 mit Staubband und Nachbar Glx eingebettet in einem schönen Sternfeld. Es folgten noch NGC 4697 4754 4647 4638, sowie M104 61 60 49 59 87 allesamt bis 320x problemlos zu sehen. Der Quasar 3C273 bleibt nur sternförmig. Hatte ein wenig gehofft so was wie einen verwaschenen Glx Kern zu sehen. Nix zu machen.

Coma Berenices: Kugelsternhaufen M53 mit seinem sehr schwachen Nachbarn NGC 5053 (ebenfalls KH) M64 mit ihren schwarzen Auge NGC 4565 Nadel Glx sowie die beiden Haupt Glx des Coma Haufens (300 Mio Lj)

Ursae major: NGC 4088 Nachbeobachtung der SN von April 2009 Kern unauffällig, kein Aufblitzen von damals 13 mag mehr. War sie wohl.
M101 Spirale nur sehr schwach M51 81 und insbesonders M82 sehr schön Staubband mit Unterbrechungen bis 320x

Der ganze Spaß ging von 0:00 bis 2:30 , dann zusammenpacken ab in die Kiste und nach kurzen Schlaf zu Arbeit.


Am Abend darauf Treffen mit Bernd auf dem Feld.

Bauten ab 20:00 unsere Sachen auf um dann Venus und natürlich Merkur zu Beobachten. Der Himmel ist aber etwas verschleiert und lies keinen mehr so reinen Himmel wie in der Nacht zu vor erahnen. Das Seeing war schlecht und Venus, Merkur und Mars tanzten wie wild im Okular. dennoch konnt man die Halbphase oder gar eine leichte Sichelgestalt an Merkur erkennen.

Nachdem es dunkel genug wurde ging es in die Deep Sky Runde, die im Leo mit M95 96 105 65 66 NGC 3384 u. 3628 eröffnet wurde.

Schnell noch zu den letzten Winterresten in Puppis die beiden schönen Sternhaufen M47 u M46 mit seinem davor schwebenden PN NGC 2438
Das Zentrum des Orionnebels mit Trapez wurde auch noch angefahren und im OIII Filter kam trotz tiefer Stellung noch einiges an Details raus. Auch in Bernds 8" GSO machte das Zentrum von M42 noch eine gute Figur.

Weiter in Canes Venatici M51 natürlich sehr schön die Spirale. Der Himmel wird jetzt besser. Genau so gut M82 und M92 Eulennebel. M101 mit ihrer riesigen Spirale bleibt einfach schwach.

Als Neuzugang für mich ist die GLX NGC 5746 und die Siamesischen Zwillinge (wechselwirkende GLX Paar) konnte ich deutlich die V Form erkennen.
Fast allen GLx gingen bis 320x Wird dann der Himmel erst richtig dunkel im Okular. Mittleweile sind Spiegel und Gerät gut ausgekühlt und drehe bei M3 und M13 noch mal richtig auf. lase sie bei 640x durchs Okular ziehen. Ein Genuss und die Sterne sind noch akzeptabel scharf. Nur noch wenig flackern.
Auch M5 wurde bei 320x reingezogen. Ein sehr schöner KH Zum Schluß noch Saturn mit 320 u. 640x Steht ruhig im Okular. Ab und zu leichtes wabern. Wolkenbänder in der Südhemisphäre und scharf abgegrenzt der Ring zur Planetenkugel. Dicht daneben Titan. Auch in Bernds GSO zeigt sich Saturn bis 400x sehr gut Das 5 mm Nagler trägt auch noch seinen Teil dazu bei.

Jetzt noch zu sammenpacken und ein reicher Beobachtungsabend in Erinnerung gings ab nach Hause.

Spechtelgruß PhilippRolleyes

P.S. Warum gibt es kein Beobachtungstreffen auf dem Kreuzberg? Oder ist schon was angedacht?
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#2
Hallo Phillip,

auch ein schöner Bericht von dir.Wink Du konntest auch viele Objekte beobachten und Eindrücke sammeln. Galaxien, Nebel und Planeten, tolle Liste was ihr da angeschaut habt, da werde ich neidisch. Angel
Bei mir ist gerade Pause, da mein Auto wieder mal in der Werkstatt steht. Sad So komme ich nicht zum Beobachtungsplatz nach draussen.

In Hoffnung auf ein Tolles Wetter am Wochenende zum Beobachten,
Gruß Karsten
________________________________________
GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
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#3
Hallo Philipp,

das war ja wirklich zwei ergiebige Beobachtungsnächte mit einer Vielzahl von Galaxien. Beeindruckend, welche Details da zu sehen waren.

M 101 scheint ein recht schwieriges Objekt zu sein; mit dem 10" Dobson konnte ich die Galaxie nicht ausmachen (bin wahrscheinlich "drübergefahren", ohne sie wahrzunehmen), während die anderen Galaxien rund um UMa gut zu sehen waren.
Gestern Abend konnte ich M101 mit GoTo-Hilfe am SC endlich mal finden. Obwohl sie mitten im Gesichtsfeld stand, hätte ich sie fast übersehen; sie war extrem schwach und hob sich kaum vom Hintergrund ab.

Viele Grüße, W.
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#4
Hallo Philipp,

da warst du auch ganz schön fleißig unterwegs. Tatsächlich war der Mittwoch nicht viel schlechter als der Dienstag. Zuerst sah es aber nicht danach aus. Gegen 22:00 Uhr wurde es doch ordentlich vom Seeing, so dass ich auch einen Streifzug am Himmel unternahm - quasi als Nachlese vom Dienstag mit Bernhards 24"er.

Mars und Saturn zeigten sich wesentlich ruhiger und schärfer im Okular bei 312x.

Ganz entspannt und mit Freude konnte ich wie ihr wieder zahlreiche Objekte betrachten. Außerdem war die Temperatur deutlich milder und es blieb fast windstill.

@ Wolfgang: M 101 ist wirklich eine harte Nuss. Bis auf das hellere Zentrum bleibt sie meist so blass, dass sie vor dem Himmelshintergrund "absäuft". Bisher hatte ich erst ein Mal eine passende Durchsicht. Damals konnte ich dann die riesige Spirale einigermaßen erfassen und Einzelheiten herausarbeiten.


So, dann hoffen wir mal, dass die nächsten Wochen noch ein paar gute Beobachtungsmöglichkeiten geben wird.Sleepy

P. S. Den Kugelsternhaufen M5 finde ich persönlich fast noch schöner als M 13.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#5
Hallo Philipp,

schönen Bericht hast Du da zusammengefasst von unserer Spechtelnacht. Immer wieder ein Erlebnis vor allem der direkte Vergleich zwischen 8" und 14".....Booäääh.
Das 5mm Nagler ist schon ein "beeindruckendes Teil", in jeder Hinsicht.
Einfach ein Genuss damit und es zeigt, was mit dem 8" GSO machbar ist.
Nur zur Info, das 5mm Nagler mit der 2" Barlow am 8"/F5 macht 400 X Vergrößerung und ergibt am Saturn ein schönes scharfes Bild. *Neidisch guck*

Viele Grüße
Bernd
8"/F5 GSO auf EQ6 GoTo, TS 90/1000mm FH, P.S.T., 20/60mm und TS 10/60 Fernglas,
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#6
Hallo Uwe,

die großen ausgedehnten Spiralarme von M101 sind bei richtig dunklen Himmel und der Durchsicht von vorgestern dann durchaus zu sehen. Hab ich vorletztes Jahr auf dem ITV durch meinem 14"er gesehen. Man muß sich natürlich schon etwas konzentrieren, aber mit indirekten sehen und leichten Tubusbewegen kommen nach einer Weile die Spiralarme immer deutlicher herraus. Dann sieht man die wahre Dimension dieser Galaxie. Hätte sie die Flächenhelligkeit von M51, wäre sie ein wahres Schmuckstück. M83 in der Wasserschlange, an der Grenze zu Centaurus hat auch die Dimension, nur ist sie bedeutend heller. Man sieht sie schon leicht im Feldstecher. Davon konnte ich mich in Namibia selbst überzeugen. Das Ding ist eine Wucht. Steht bei uns halt arg tief über Horizont. Hab sie einmal aufgespürt und konnte sie nur schemenhaft erahnen.
M5 finde ich auch fast schöner als M13 oder M3 hat eine interressante Form.
Kugelsternhaufen zeigen bei großen Öffnungen und höheren Vergrößerungen eine gewisse Eigencharakteristik. Jeder ist ein bisschen anders. Aber das ist ja das Schöne an der Sache, sonst wäre es vielleicht doch irgendwann langweilig.

Spechtelgruß Philipp Wink
Hallo Bernd,

man hat vorgestern wieder gesehen, daß unter guten Bedingungen im hohen Vergrößerungsbereich bzw. bis zur förderlichen Höchstvergrößerung in jeden guten Teleskop noch einiges geht. Nicht nur bei Planeten, vor allem bei Deep Sky Objekten, wenn dann der Himmel im Okular richtig dunkel wird und der Kontrast steigt. Hat schon Spaß gemacht die Spechtelei.

Gruß Philipp Wink
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#7
Guten Abend Philipp,
schöner Bericht.
Bei den Galaxien ist meiner Erfahrung nach der Himmelshintergrund entscheidend. Auf dem ITV konnte ich damals auch zum ersten Mal M101 mit Spiralarmen im 14" erkennen und habe über die Größe gestaunt.
Hier bei uns mit dem doch helleren Himmel wirkt sich die Luftfeuchtigkeit und Durchsicht besonders aus. Die künstliche Beleuchtung hellt bei feuchter Luft oder schwacher hoher Bewölkung den Hintergrund soweit auf, dass die Galaxienarme im Hintergrund "ersaufen".
Wenn es dann mal richtig klar und trocken ist, manchmal auch in Nächten wo die Durchsicht mit dem Auge gar nicht so gut ist, kommen die Spiralarme z.B. in M 51 richtig deutlich heraus.
Andere Nächte, die zunächst sehr vielversprchend aussehen zeigen auch mit 2mm Austrittspupile einen hellen Hintergrund und entprechend wenig schwaches Detail.
Bei den wenigen klaren Nächten derzeit dürfen wir aber nicht wählerisch sein und freuen und über jede Beobachtung.

Viele Grüße
Ralf
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