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Astronomietag 2017 in Gerchsheim
#1
Hallo Mitstreiter,

zufrieden können wir sicher auf den gestrigen Astronomietag zurückblicken. Der 25.03. war ein noch eher vorfrühlingshafter "Sonnentag", der in eine wunderbare, klare Sternennacht überging. Als ich gegen 16.30 Uhr mit meinem Astro-Van eintraf saßen Gerhard und Winfried windgeschützt hinter einem Holzstapel bei einem Frischgetränk, während August gerade sein C11 aufbaute. Ich hatte mich für den 130er ADA und den 8"f5 Dobson entschieden, da Hans auch sein 11" SC dabeihatte.
Auf der Straße nahmen daneben dann noch  Windfrieds 14", Gerhards 15"er Gitterohrdobson und noch ein 8"f6 ICS Dobson (der einem Bekannten von Gerhard gehört) Platz.

In der Sternwarte saßen der Richfielder und der 127ES auf der Montierung.

Wie ich befürchtet hatte ließ der Wind den ganzen Tag über nicht nach. Im Gegenteil, später am Abend frischte er sogar noch deutlich auf, so dass meine SXD mit dem 130er in der Nacht doch nicht nur einmal wirklich vor Ehrfurcht erzitterte.
Gefühlt hatten wir Temperaturen um den Gefrierpunkt und meine Ansage, dass Thermoklamotten angebracht sein werden bewahrheitete sich.
Dass dann doch so zahlreiche interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene eintrafen, hätte ich nicht gedacht. Es waren zwar nicht so viele wie an den zuletzt erfolgreichen Astronomietagen, aber die Leute, die da waren blieben dafür um so länger. Ich schätze, dass es gut 50 Leute gewesen sein könnten. Man hat ja neben den Fragen und Gesprächen in der Dunkelheit kaum einen Überblick.

Eines war aber sicher: In Winfrieds Sternwarte tummelten sich die meisten... da war es ja auch windstill. Draußen auf der Straße pfiff der eiskalte Ostwind so manchem Gast durch die Klamotten. An bewundernden Anmerkungen, wie wir das denn so lange und so oft in kalten Nächten aushalten, gab es dann auch. Meine Familie weiß, wie man das hinbekommt und hat sich dementsprechend warm angezogen. Da lacht nicht nur das Herz...wie auf dem Smartphoneschnappschuss gut zu erkennen ist!

   

Je später die Nacht, desto ruhiger war aber auch die Luft. Gestartet wurde an meinen Geräten mit Orion. Winfried konnte sogar Mars trotz Dämmerungszirren im Westen erhaschen. Großes Interesse bestand beim Umgang mit dem Telrad und der Einstellung des Teleskopes. Da wagten sich auch die jüngeren Gäste an die Röhre und schubsten munter drauf los.

Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und Galaxien folgten in zunehmender Dunkelheit. Natürlich suchten wir bewusst die bekannten, hellen NGC´s und M´s aus damit auch ordentlich Fotonen auf die Netzhaut fielen. Viele Fragen gingen auch in Richtung Kosten der Ausrüstungen und Startbudqet ins Hobby. Daneben war auch die Technik und die Funktion der Teleskope ein immer wiederkehrendes Thema.
Auch über die Kosmischen Weiten und die Bewegungen der Himmelskörper und Objekte gingen wir ein oder gaben Antworten auf Fragen rund um Sternbilder und Sternentstehung. "Was ist ein Quasar?", "Wo ist der Polarstern?", "Wie weit kann man mit unseren Teleskopen sehen?", "Wie macht man Astrophotos?"...

Zwischendurch gab es auch immer wieder einmal ein paar Minuten Zeit, um sich gegenseitig ein paar Objekte vorzuschlagen. M51, M81/82, M 104, M3, Leo-Triplett, NGC 4656 ... warf ich dann in den "Ring"! Deep-Sky war wirklich ordentlich und in Augusts C11 konnte man die E und F Komponenten deutlich erkennen. Für Astronomietagbesucher freilich eine echte Herausforderung...

Natürlich freute man sich auch auf ein paar Minuten Aufwärmzeit im warmen Wohnzimmer bei leckeren Wienern und Kartoffelsalat. Tongue

Alle fieberten Jupiter entgegen. Er gewann jedoch erst nach 21.00 Uhr richtig an Höhe, überzeugte dann aber mit dem GRF. "Sensationell!", "Ich hätte nicht gedacht dass man da überhaupt etwas erkennen kann...!" waren die Äußerungen zum Gasriesen. Tatsächlich waren zahlreiche Feinheiten bei ca. 200 x zu erkennen. Das Seeing war sehr brauchbar. Gegen eine entspannte Beobachtung stemmte sich jedoch die bewegte Ostluft. Gerhards 15"er kippte sogar einmal unvermittelt nach hinten über den Hut weg, als ihn eine Böe erfasste. Zum Glück ist nichts passiert! Angenehm waren die Bedingungen dadurch aber keinesfalls.

Irgendwann gegen 22.30 Uhr beschlossen wir dann so langsam zusammenzuräumen. Mittlerweile waren wir wirklich bis auf die Knochen durchgeblasen. Winfrieds Sternwarte blieb ja schließlich offen und wurde dann nach 23.00 Uhr, als Bernhard und zwei Gäste aus dem Nachbarort noch einmal aufschlugen, ausgiebig genutzt. Doppelsterne und Kugelsternhaufen konnten auch hier begeistern.

Und als plötzlich Simon in der Tür stand gab es natürlich gleich noch etwas Gesprächsstoff über den Astrotag in "Mürscht", der schon früher zu Ende ging.

Wunderschön war ein heller Bolide, der knapp westlich des Löwen sattgelb Richtung Erde sauste. Ein tolles Finale.
Gegen 1.00 Uhr kam ich dann etwas erschöpft aber überglücklich zu Hause an. Der Astronomietag war ein voller Erfolg. Ein großes Dankeschön möchte ich wieder Winfried aussprechen, der alles in gewohnt lässiger Weise organisiert hatte. Lucia versorgte uns selbstverständlich beim zweiten Abendessen gegen Mitternacht mit den traditionellen Köstlichkeiten.

Winfried, jetzt noch ein paar Bilder!!! ... Rolleyes
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Ja,

dann wollen wir mal.
Zu Uwe`s Bericht ist nicht mehr viel zu sagen, bis auf die Tatsache, daß ich denke, daß es doch ein paar Leute mehr waren. Aber wer in der Sternwarte steht und die Straße nicht sieht, kann da wenig zu sagen. Zumindest war es so, daß viele aufgrund des Windes in die Warte flohen. Man konnte sich kaum noch bewegen, bis zu 15 Personen hatte ich mal gezählt. Es begann, was man beim Tischtennis als "Rundlauf" bezeichnet: ich stellte ein Objekt ein und die Schlange ging im Ugrzeigersinn um das Teleskop.

Was mich fastinierte war die Begeisterung in der Dämmerung, als wir M42 ins Vesier nahmen. Zuerst kamen Betelgeuze und Riegel, dann die Gürtelsterne und so langsam entwickelte sich der große Orionnebel heraus. Das hat viele begeistert, wie man im Laufe der Dämmerung immer mehr Details an Orion sehen konnte.

Den Rest hat Uwe ja schon eindrucksvoll beschrieben. Also nur noch ein paar Fotos...

Gruß
Winfried

   
   
   
   
   
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#3
Und weiter geht es:

                   
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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#4
Servus,

Klasse Berichte, klasse Bilder. Daumen hoch  In Kitzingen war es ähnlich. Dort waren wir auch besser vor dem Wind geschützt. Schön zu hören, dass auch bei euch ordentlich Besuch war.

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
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#5
Hallo!
Mit einem Wort aus der Ferne: Daumen hoch WOW Daumen hoch 

Mich freut es dreifach für Euch: zum Einen passte das Wetter - bis auf den Wind (hier in Schuyler war es gestern auch sehr windig Wink ) und zum anderen dass so viele Leute zu Euch kamen und begeistert von der Astronomie wieder gingen. Angel
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Uwe und Winfried,

schade schade dass ich es nicht mehr zu euch geschafft habe. Das waren diesmal nach Jahren schlechten Wetters am Astronomietag mal wieder gute Verhältnisse. Super dass so viele Leute zu euch gekommen sind. Ich war gegen 18:00 Uhr kurz auf der Keesburg auf der Sternwarte. Da war nur ein relativ kleines Grüppchen von vielleicht 20 Leuten. Hoffentlich war dort das Interesse später am Abend noch größer...

viele Grüße 

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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