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VdS Tagung in Heidelberg
#1
Hallo,

von Freitag bis Sonntag fand im Haus der Astronomie eine VdS Tagung statt, an der ich teilnahm.
Es gab hervorragende Vorträge über das Geia-Projekt, Argelanders Teleskop und seine Bonner Durchmusterung u.v.m.
Samstag war Vortragstag, der Sonntag war der Besichtigung vom Max Planck Institut, der Sternwarte auf dem Königstuhl und der Besichtigung des Hauses der Astronomie gewidmet.
Herrlich, einmal vor dem Walz Teleskop mit seiner englischen Montierung zu stehen (auch unter Bruce-Teleskop bekannt) und den anderen Teleskopen. Leider konnten aus Zeitgründen nur 2 der 7 Schutzbauten besichtigt werden, leider sind die anderen 5 Teleskope mangels Geld wohl in einem erbärmlichen Zustand.
Interessant das Max Planck Institut. Im Prüfraum, ein absoluter pharadäischer Käfik, in dem nicht einmel das Radio bei geschlossener Türe funktioniert, konnten wir das Original des Filterkreisels des James Webb Teleskops bewundern. Dieses Duplikat wird hier aufbewahrt, um eventuelle Fehler am Webb von der Erde aus reparieren zu können. Dazu kann es auf bis zu 200 Grad minus abgekühlt werden (Stickstoff in der ersten Phase, flüssiges Helium in der 2. Phase).
Im Planetarium im Haus der Astronomie (gleichzeitig Vortragsraum) durften wir einer Reise von der Erde über Pluto (mit neuesten Aufnahmen) bis hin kurz vor dem Urknall beiwohnen. Eine imposante Show des neuen Laser-Planetariums, das ohne die analogen Projektoren auskommt. Hier stieß auch Simon zu uns, der auf dem Weg nach Speyer ins Technikmuseum war.

Einiges neues aus der Vds: wir wählten mit Sven Melchert einen neuen Vorstand, da Otto nach 25 Jahren sein Amt an jüngere abgeben wollte. Er (Otto) ist nun mit Caroline und Dominik im erweiterten Vorstand.

Da mehr als 200 Personen sich angemeldet hatten, wurden die Vorträge per Video in 3 Weitere Räume übertragen, da das Auditorium nur über 100 Plätze verfügt.

Abends trafen wir uns in einem nahegelegenen Gasthof auf dem Königstuhl. Das war etwas besonderes, da die Straße mit direktem Zuigang gesperrt war. Es begann eine Suchrally durch den Wald, den ausgeschildert war der Gasthof nirgens! Nach 3 Runden durch den Wald (trotz Navi) und zweimaliger Wiederanfahrt des Hauses der Astronomie habe ich ihn doch gefunden. Am Parkplatz amüsierten wir und über die Wegeführung, den anderen erging es nicht anders als mir...

Alles in Allem eine tolle Tagung mit vielen neuen Eindrücken und dem Kennenlernen wieder neuen Amateuren und Profis.

Mein Dank geht an die Organisatoren Caro (als Chief-managerin), Dominik und M. Plössel, Leiter des Hauses der Astronomie.

Gruß
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
Folgenden 9 Usern gefällt Winfried Berberich's Beitrag:
Astrokarsten (23.10.2017), Christoph (24.10.2017), Florian B. (23.10.2017), Herbipollution (23.10.2017), Karsten (26.10.2017), Martina (23.10.2017), Simon (23.10.2017), Ulf (23.10.2017), Uwe (23.10.2017)
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Astrokarsten (23.10.2017), Christoph (24.10.2017), Florian B. (23.10.2017), Herbipollution (23.10.2017), Karsten (26.10.2017), Martina (23.10.2017), Simon (23.10.2017), Ulf (23.10.2017), Uwe (23.10.2017)
#2
Hallo zusammen,


ich war am Samstag ebenfalls auf dem Königsstuhl anwesend und kann Winfrieds Bericht nur zustimmen. Nach nicht ganz zwei Stunden Fahrt kam ich über Sinsheim am Haus der Astronomie an. Der Eingangsbereich war bereits gut gefüllt. Nach einer kurzen Ansprache durch Carolin Liefke zur Organisation wurden wir in mehreren Gruppen über das weitläufige Gelände auf dem Königsstuhl geführt.

Zuerst ging es für uns zu den Observatorien. Wie Winfried bereits erwähnte, ist der Zustand der Observatorien teils sehr unterschiedlich. Was sofort auffällt, ist die Bauweise der Observatorien. Durch den verbauten Sandstein mit dem vielen Gesims und den Sockeln haben die Gebäude einen ganz eigenen Charme. Teilweise sind diese auch mit Holzschindeln verkleidet. Sehr schön!
               

Nennenswert ist zudem die Arbeit von Max Wolf. Dieser hatte damals den Bau diverser Observatorien auf dem Köngisstuhl vorrangetrieben, indem er die nötigen Spenden anleierte. Ihm ist neben dem Hauptgebäude ein Denkmal gewidmet.
   
 
Den Anfang machte das Bruce-Teleskop im Hauptgebäude. Durch eine sehr schmale Spindeltreppe gelangte man in den Kuppelraum. Dort oben standen wir dann vor einem 40 cm Doppel-Astrographen, welcher auf einer englischen Montierung befestigt war. Die Astrographen wurden durch ein imposantes Leitrohr (250/4000) begleitet.
   

In der zweiten Sternwarte stand ein 70 cm Cassegrain-Teleskop mit 5,6 m Brennweite. Dieses Teleskop wurde damals von den Mitarbeitern des Instituts geplant und gefertigt. 1988 wurde es in Betrieb genommen und dient seither zur Überwachung variabler Objekte.
       

Durch das Max-Planck-Institut wurden wir anschließend von Carolin Liefke geführt. Nach einem kurzen Abriss zur Geschichte des Instituts und dessen aktuellen Projekte begann unsere Tour durch das Gebäude. In Labor für Infrarottechnik stand auch das von Winfried genannte Filterrad des James Webb Space Telescope, wobei es sich hierbei um eine zweite, identische Anfertigung handelte. Dieses ist, wie auf dem Foto zu erkennen, unter einer Glasglocke, um unter Schutzgasatmosphäre nicht zu korrodieren bzw. zu verstauben. In die Fassungen sind nicht nur Filter, sondern auch Masken verbaut, welche bei Bedarf den jeweiligen Stern abdecken zu können. Die Fertigungstoleranzen liegen hierbei teilweise im Bereich von wenigen 1/1000 mm. Durch die Verwendung verschiedenster Materialien (CFK, Alu, Niro, usw.) ist die Planung solcher Geräte äußerst komplex. Hierbei spielt die Längenausdehnung der jeweiligen Materialien eine große Rolle, da diese bei Zimmertemperatur gefertigt und montiert werden, aber bei wesentlich tieferen Temperaturen funktionieren müssen. Um dies zu überprüfen, werden alle Instrumente bei Betriebstemperatur und unter Abschirmung äußerer Einflüsse ausgiebig im Labor getestet.
       

Während wir zum Dach aufstiegen, kamen wir an der Werkstatt vorbei. Hier werden alle Teile die nicht anderweitig beschafft werden können selbst hergestellt. Bei mir als gelernter Schlosser kam Anblick des Maschinenparks gleich ein breites Grinsen auf.

Auf dem Dach des Instituts wurde uns dann auch klar, warum der Standort auf dem Königsstuhl schon während der Gründung des Instituts uninteressant für die Großteleskope war. Von dort aus hatte man einen guten Überblick auf die Neckar-Rheinebene mit den vielen Industriebetrieben.

Zuletzt ging es in den Keller, um dort das Modell unserer kosmischen Nachbarschaft zu besichtigen. Anhand eines raumfüllenden Modells wird die Nähere Umgebung unseres Sonnensystems abgebildet. Im Dunkeln leuchteten die „Sterne“ ähnlich ihrer „wahren Farbe“. Zudem ließen sich der Galaktische Äquator und die Ekliptik einblenden, womit man sich bei der Orientierung etwas leichter tat.

Zurück im Haus der Astronomie ging es in das Auditorium. Nach einer kleinen Einführung zum Haus bzgl. des Baus und der finanziellen Unterstützer begann dann auch gleich die Vorführung des Planetariums. Nach einer Reise durch unser Sonnensystem ging es bis an den Rand des bislang erforschten Universums. Interessant war es vor allem, die Bereiche der Durchmusterungen in der Tiefe sehen zu können. Aus einer dargestellten Entfernung von 10 Mrd. Lichtjahren zur Erde sehr beeindruckend!
       

Gegen 13 Uhr war das Programm soweit vorüber. Während die anderen Besucher sich zum Essen in der nahegelegenen Wirtschaft zusammen fanden, fuhr ich weiter nach Speyer ins Technikmuseum


Gruß
Simon
Folgenden 6 Usern gefällt Simon's Beitrag:
Florian B. (24.10.2017), Herbipollution (24.10.2017), Karsten (26.10.2017), Philipp (24.10.2017), Thomas64 (24.10.2017), Ulf (24.10.2017)
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#3
Hallo Simon,

super dass ihr dort ward. Ich wollte ursprünglich auch hin bzw hatte mich angemeldet. Konnte aber leider nicht Sad
dann halt ein ander mal. 

Gruß  Philipp
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