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Mondbeobachtung
#1
Wertes Forum,

ich bin Teleskop-Newbie und hatte mich gleich auf den Mond gestürzt.
Jedenfalls habe ich folgendes beobachtet.

Bei 150x Vergrößerung habe ich gestern Abend den Blick über den zunehmenden Halbmond schweifen lassen und am Horizont eine bläuliche Schicht gesehen. Wie, als wäre das die Atmosphäre des Mondes. Der Mond hat aber keine. Deshalb frag ich mich, was diese bläuliche Schicht hervorgerufen haben könnte. War es eine spezielle Lichtbrechung der Sonne, ist mein Teleskop daran schuld, oder ist es ganz was anderes?

Habt ihr das auch schon mal gesehen? Wenn ja, welche Erklärung gibt es hierfür?
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!" - John "Hannibal" Smith
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#2
Hallo ... ,

der blaue Saum ist ein Farbfehler, der durch optische Elemente oder durch das Teleskop selbst eingeführt wird. Dieser mindert den Kontrast. Wenn du uns verrätst, mit was für einem Teleskop du beobachtest, können wir dir weitere Informationen geben.
Farbsäume entstehen, wenn das einfallende Licht durch Glasflächen gebrochen wird und sich dadurch auf der Achse jeweils in einem "eigenen Brennpunkt" treffen. Jede Wellenlänge des Lichts wird unterschiedlich stark zum Brennpunkt hin abgelenkt. Daher entsteht immer ein "Farbfehler". Diesen gut herauszukorrigieren ist die Kunst beim entwickeln eines Linsentelskops. Apochromaten können dies sehr gut und sind augenscheinlich farbrein. Sie kosten aber auch eine Menge Geld. In der Regel sind, um gewisse Kriterien zu erfüllen, mindestens 3 Linsen notwendig.

Spiegelteleskope sind "farbrein". Es wird aber durch die Okulare (besitzen wiederum Linsen) auch ein Farbfehler ins System gebracht.

Das war mal die Kurzfassung. Ich Schätze, dass du mit einem 2linsigen Refraktor den Mond beobachtet hast. Diese Linsenteleskope haben häufig solch einen wie du beschriebenen Farbsaum an hellen Objekten (Planeten, Mond und Sternen).
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hallo Uwe,

ah, dann weiß ich jetzt auch endlich mal, was Farbfehler sind, von denen ich schon viel gelesen hab  Smile

Ich hab einen achromatischen Refraktor von Bresser. Modell "Skylux 70/700". Ein Einsteigermodell. Am Okularauszug hatte ich einen Zenitspiegel, eine 1,5-fache Umkehrlinse, eine 3-fache Barlow-Linse und ein 20mm-Okular, das 35x vergrößert. Allesamt waren beim Teleskop dabei und sind qualitativ eher im Mittelmaß, wobei ich noch keinen Vergleich mit anderen ziehen konnte.

Viele Grüße
Markus (Hatte ich vorhin komplett vergessen, sorry)
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!" - John "Hannibal" Smith
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#4
Hallo Markus,

Umkehrlinse weglassen, im All gibt es kein oben und unten dann hast du schon wieder ein paar Linsen weniger die Farbfehler produzieren können und die Barlowlinse nur nehmen wenn sie was taugt.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#5
Hallo Ulf,

klar, zur Reduzierung der Farbfehler am besten so wenig Linsen wie nötig. Das seh ich ein  Smile 
Ich muss sagen, ich hatte ein gutes, scharfes Bild. Also muss die Barlowlinse eigentlich schon was taugen.

Die Umkehrlinse hatte ich dran, um den Zoom-Faktor zu erhöhen. Ich hab noch ein 4mm-Okular, das ich wohl stattdessen gleich aufsetzen sollte. Dann bin ich sofort bei einer Vergrößerung von knapp 200x. Die Antwort darauf ist aber eher Offtopic, würde ich sagen.

Viele Grüße
Markus
"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!" - John "Hannibal" Smith
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#6
Hallo Markus,

die höchste Vergrößerung ist noch immer die beste.
Weniger ist manchmal mehr. Wink

Die Barlow sollte eine APO-Barlow sein.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#7
Hallo Ulf,

du meintest bestimmt "nicht immer die beste"  Wink
Ich kann leider nicht sehen, was das für eine Linsenart ist. Eine apochromatische Barlowlinse ist wohl besser als eine "normale"? Sorry, kenn mich noch gar nicht aus  Huh

Viele Grüße
Markus
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#8
Hallo Markus, 

ja natürlich, nicht immer die beste.  Daumen hoch
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#9
Hallo Markus,

Ich kenne zwar dein Teleskop nicht, aber das mit dem Farbfehler würde ich nicht überbewerten. Wie vorher schon beschrieben wurde, ist ein blauer Saum typisch für eine Optik, wie du sie verwendest.

Wenn die Abbildung trotzdem schön klar und scharf ist, kann man mit einem kleinen Farbfehler gut leben. Und wenn es doch mal stört, könnte man evtl. noch mit einem Filter (z. B. Baader. Fringe Killer) arbeiten. 
.
Lass dir auf keinen Fall den Spaß an der Astronomie von einem kleinen Blausaum verderben Wink
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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