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Ein bisschen Südsternhimel
#1
Hallo,

hatte bereits vor ca einer Woche auf Wats App einen kleine BB geschrieben. Ich war bei Salalah im Oman im Süden der Arabischen Halbinsel am Indischen Ozean bzw. Arabischen Meer. Bade und Erholungsurlaub mit ein bisschen Kultur. Sonne von früh bis spät und keine Wolke prägten die Tage, und so lag es natürlich Nahe auch mal einen Blick in den Himmel zu werfen. Salalah liegt auf rund 17° nördlicher Breite und innerhalb des nördlichen Wendekreis des Krebses. Also in den Tropen. Abend beim Spatziergang am Meer konnte ich bereits am Himmel feststellen wie hoch der Orion, Sirius, Prokyon und unseren vertauten Sternbilder stehen. Alpha Carina Canopus stand im Süden so hoch wie Sirius bei uns zu hause. Der Mond fast in Kahnlage zeigte wie steil die Ecliptic hochsteigt. Ich sah auf der Sky Safari App nach wann Alpha Centauri im Süden zu sehen ist. Fünf bis Sechs Uhr früh.

Soweit alles schön. Doch jetzt kommt der große Wehrmutstropfen: Wie in vielen Urlaubsländern herrscht auch hier an der Küste enorme Lichtverschmutzung. Überall helle orange Lichtkegel, erzeugt in erster Linie von der allgegenwärtigen Straßenbeleuchtung. Keine Straße die nicht beleuchtet ist. Wie endlose Perlschnüre ziehen sich die komplett beleuchteten Küstenstraßen und Autobahn entlang der Berge und Küste. Dazu noch hell erleuchtete Ortschaften und Hotels machen den Beleuchtungswahn komplett. Schade denke ich mir, so oft klarer Himmel und kaum jemand macht sich was draus. Der weltweite Trent der zunehmenden Lichtverschmutzung macht auch hier nicht halt. Gerade in diesen Ländern wird Beleuchtung oft mals auch mit Fortschritt gleichgesetzt. Zumal die Energie in diesen Ölländern nach wie vor billig ist. Nur noch die Emirate am Persischen Golf mit Dubai und Abu Dabi überteffen das ganze noch mal.
Ich hätte für eine dunklen Himmel in die Rup al Kali Wüste ins Hinterland fahren müssen, doch der Aufwand und die große Entfernung war für die Woche zu groß, zu mal es auch kein Astrourlaub war.

Ich hatte ein 6 x 30 Fernglas von Kowa dabei und fand einen Zugang zum Hoteldach, dass nur zwei Etagen über unser Zimmer war. So ging ich dann einmal früh um 05:30 hoch und schaute mir den noch dunklen Morgenhimmel an. Wie von Sky Safari angezeigt standen alpha und beta Centauri tief im Süden im Dunst über dem Meer. Rechts daneben das Kreuz des Südens. Im Südosten der komplette Skorpion mit Antares und Mars darüber, die man schön mit ihren rötliche Farbe vergleichen kann und Jupiter viel höher als bei uns. Schaue mit dem Fernglas im Centaurus und finde nach kurzen Suchen den gigantischen Omega Centauri Kugelsterhaufen, der sich im 6x30 FG als kleines ovales Wattebauschkügelchen zeigt. Erinnerungen an Namibia werden wach. Das kleine FG liegt gut in der Hand und hat eine ordentliche Lichtstärke mit ganz passabler Abbildung. Im Süden über dem Meer ist der Himmel dunkler und ich kann auch einige Sternhaufen gut ausmachen. So auch M6 und M7 am Skorpionstachel. Der große Wagen steht trotz seiner Höchststellung hier natürlich deutlich abgesenkt im Norden. Auch das Sommerdreieck kann ich erkennen, jedoch stören Dunst bzw. Staub in der Luft aus dem Hinterland plus die Lichtverschmutzung die Sicht.

Es wird schnell hell in den Tropen und ich mache mich mit einigen Eindrücken vom Südsternhimmel  wieder nach unten ins Zimmer. Trotz Lichtaufhellung konnte ich mit dem kleinen FG doch einige Objekte erhaschen und den wolkenlosen Himmel geniesen der bei uns zu hause in den letzten zwei bis drei Monaten so rar war.

Gruß Philipp
Folgenden 7 Usern gefällt Philipp's Beitrag:
Christoph (07.02.2018), Florian B. (08.02.2018), joko (09.02.2018), Karsten (08.02.2018), Martin.F (08.02.2018), Ulf (08.02.2018), Uwe (08.02.2018)
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