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M81 - Bodes Nebel in L und LRGB
#1
Guten Abend allerseits,

es ist gerade keine Saison für M81, aber beim Stöbern auf der Festplatte fiel mir gestern eine Aufnahmeserie von Anfang Mai mit dem AOM 160/1600 auf. Wegen zweier Satellitenspuren im Summenbild hatte ich die Bearbeitung nicht zu Ende gebracht. Inzwischen habe ich gelernt, daß mit dem Kappa-Sigma-Modus in DSS solche Störungen verschwinden. Also konnte ein neuer Anlauf gestartet werden.

Die Luminanz-Belichtungen entstanden mit dem 0,75fachen Reducer bei f = 1.200 mm und der ASI 1600mmc, mit gain 250 und 4,5 Sekunden. 
Von ursprünglich über 2.500 Frames sind 1.047 gestackt. Hier zunächst der L-Kanal in der halben Originalauflösung:

[Bild: M81-AOMred-50pr-1200x750.jpg]

Die Helligkeit reicht bei den inneren Strukturen noch für einen Blick auf die originale Größe:
[Bild: M81-AOMred-orig-1200x795.jpg]

Für die Schärfung wurde hier nur die PSF-Funktion in Fitswork genutzt. Die Strukturen in der Galaxie reagieren ganz gut darauf, nur bei den Sternen kommt es zu ringartigen Artefakten.

Im April hatte ich außerdem eine LRGB-Aufnahme von M81 und M82 mit dem 130er APQ gemacht, aus der nun ein Ausschnitt für die Farbe nutzbar war:

[Bild: M81-LRGB-33pr-1000x700.jpg]

Die Luminanz ist hier etwas weniger geschärft, um die Störungen an den Sternen geringer zu halten.


Gruss Lars
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Florian B. (15.12.2018), Karsten (18.12.2018), LarsL. (16.12.2018)
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Florian B. (15.12.2018), Karsten (18.12.2018), LarsL. (16.12.2018)
#2
Guten Tag Lars,
die M81 zeigt im SW-Bild schöne Strukturen. Die Sterne sind ein Fall für sich, von Bildentstehung bis zur Bearbeitung.
Die Farbgebung erschien mir doch ungewöhnlich und ich habe mal schlicht mit Farbton und Wärme an Deinem Bild an den Reglern geschoben

   

Es ist noch nicht da, wie mir die Farben gewohnt erscheinen, aber im Kernbereich Richtung Gelb und der Außenbereich durch helle blaue Sterne dominiert geht in die Richtung.
Bitte das Bild nur als Vorschlag ansehen und ich bin nicht der Bildbearbeitungsprofi. Blush
Um das Bestmögliche aus den Daten zu holen, wäre es für den Tiefeneindruck im Farbbild vermutlich vorteilhaft den Hintergrund noch etwas durchkommen zu lassen, selbst wenn dabei gleichzeitig etwas Rauschen sichtbar wird. Das ist Alles eine Geschmacksfrage, aber das Forum lebt ja vom Teilen und Austauschen.

Danke fürs Teilen 
Ralf
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#3
Hallo Ralf,

bei den Farben hatte ich wohl doch Tomaten auf den Augen bzw. aus der Galaxie einen Seelachs gemacht. Bei astrobin hatte ich nochmal nach Vergleichsbildern geschaut und das Bild geändert als Du geantwortet hast. Damit die Reihenfolge wieder stimmt ist jetzt oben wieder die erste Version hinterlegt und hier ein Verbesserungsversuch:

[Bild: M81-LRGB-33pr-1000x700-B.jpg]

Bei Deiner Anpassung - danke dafür - sieht das finde ich recht ähnlich aus. Mit den Farben habe ich oft Schwierigkeiten zumal wegen einer Rot-Grün-Schwäche.

Gruß Lars
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Ralf (18.12.2018)
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Ralf (18.12.2018)
#4
Hallo Lars,
wie Ralf schon meinte ist ja alles Geschmacksache, es muß einem in erster  Linie selber gefallen.

Wie gehst du denn bei der Bildbearbeitung vor. Versuch mal beim addierten LRGB Bild als erstes einen sauberen Weißabgleich. Danach würde ich ich weniger schärfen! Dadurch kommen die unschönen Kringel im Bild! (Schau mal bitte ob die Kringel auch auf den Rohbildern sind, falls ja war dein Gain wahrscheinlich zu hoch!)

In dem Bild steckt viel zum rausholen, probiers mal aus, bin gespannt was dabei rauskommt.
Trotzdem schönes Bild!

Viele Grüße Michael
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#5
Hallo Michael,

für die Schärfung habe ich bis jetzt gern die iterative PSF-Funktion in Fitswork verwendet, die für Nebel sehr gut ist aber an den Sternen Probleme macht. Mit Fitswork füge ich auch die RGB-Kanäle zusammen. In Affinity Photo (ähnlich PS) kommt noch das RGB im Ebenenmodus "Farbe" über das L-Bild, dazu halt die Anpassung mit Gradationskurven und Tonwertkorrektur. Das ist sicher alles nicht optimal. Mit Sternmasken bin ich erst am Probieren, dazu muss ich auf Gimp ausweichen, weil Affinity ausgerechnet bei den Ebenenmasken eine entscheidende Schwäche hat - da lässt es keine Graustufen zu...

Hier nochmal eine Variante ohne jegliche Schärfung in L. Das RGB ist unverändert, es ist ja selbst ein LRGB und da müsste ich die ganze Bearbeitung von vorne anfangen. Lieber würde ich im Frühjahr neue RGB-Kanäle aufnehmen, zumal mit Guiding.

[Bild: M81-LRGB-33pr-1130x1130-C.jpg]

Eigentlich wollte ich nur testen, was mit der ASI an hellen Galaxien bei kurzen Einzelbelichtungen herauskommt, da der 160er Refraktor nur mit einfacher Nachführung läuft, die außerdem einen recht großen periodischen Fehler hat. Dafür ist das Ergebnis besser als ich erwartet hatte.

Wenn jemand Interesse hat eine Bearbeitung zu machen und hier zu zeigen, stelle ich gern das unbearbeitete Summenbild des L-Kanals zur Verfügung, ggf. dann auch die RGB-Daten.
Ich bin sowieso der Meinung, daß ein großes Potential darin liegt, wenn nicht immer jeder von der Bildaufnahme zur Bearbeitung alles alleine macht, sondern auch mal arbeitsteilig vorgegangen wird. Beide Bereiche sind eben umfangreich und speziell.

Viele Grüße
Lars
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#6
Hallo zusammen,

heute kann ich zeigen, was Christoph aus den Bilddaten geschaffen hat - mein herzliches Dankeschön dafür:

   

Es sind enthalten:
L = 1047 x 4,5 s = 78,5 min am 160er AOM mit Red. x0,75 (1.200 mm)
R/G/B = 99 / 99 / 86 x 25 s = 118 min am 130er APQ mit Red. x0,75 (750 mm)

Von dem Ergebnis bin ich ganz begeistert, es ist ein Ansporn für neue Aufnahmen und natürlich auch für die Bearbeitung ;-)

Hier noch zur Abrundung das RGB mit M81 und M82 - was für ein ungeiches Paar:

   

Einen schönen 4. Advent wünscht
Lars
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Astrokarsten (23.12.2018), Christoph (23.12.2018), Florian B. (23.12.2018), Martin.F (23.12.2018), Ralf (23.12.2018)
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#7
Hallo Lars und Christoph,
da hat es "Zoom" gemacht oder wie war das bei "Krieg der Sterne" ; 
"Bald schon wirst auch Du mich Meister nennen,  junger Jedi"  Angel Wink 


Jedenfalls tolles Bild und meisterliche Verarbeitung, dass nun auch in großer Version feine Details im Hintergrund offenbart, den Spaß oben seht Ihr mir bitte nach.  Vor Allem der Beweis, dass mit vielen kurzen Belichtungen Deep Sky dennoch möglich ist.
Weiter so!

Schönen Sonntag
Ralf
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Christoph (23.12.2018), Lars (25.12.2018)
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Christoph (23.12.2018), Lars (25.12.2018)
#8
Hallo Lars!
Nach wie vor staune ich über die Schärfe und Tiefe Deines Bildes! Die kurze Belichtungszeiten half da neben dem guten Seeing sicher dazu.
Gleichzeitig vermisse ich den galaktischen Cirrus, der im unruhigen Hintergrund zwar zu erahnen aber nicht wirklich fassbar war! Bei der Grenzgröße hätte er eigentlich gut da sein müssen.

Einerseits zeigt Deine Serie, was mit kurz belichteten DS-Aufnahmen alles möglich ist und zeigt gleichzeitig die Grenze auf. Vielleicht wäre ein Kombination von längeren Belichtungen für den Hintergrund und kürzere Aufnahmen für die Sterne die beste Kombination.

Darüber hinaus ist Dein Bild schlichtweg Werbung für den 160er AOM! Einfach klasse, was der an Schärfe bringt!   Daumen hoch


@ Ralf!
Danke, danke!   Big Grin
Es gäbe noch einiges aufzuhübschen im Bild.
Vielleicht ginge auch mit einem gediegenen Flat noch mehr...
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Astrokarsten (23.12.2018), Lars (25.12.2018)
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#9
Hallo Lars und Christoph, jetzt siehts echt Klasse aus! Die Farben incl. Schärfe nicht übertrieben! Daumen hoch 
Viele Grüße Michael
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#10
Guten Morgen zusammen,

von der Kameratechnik her ist so eine Aufnahme in Kurzzeitbelichtung wahrscheinlich erst durch die heutigen CMOS-Sensoren möglich, man liest immer wieder vom geringen Ausleserauschen.
Die gute Abbildung des AOM ist auch kein Nachteil ;-)

Das Seeing war tatsächlich in den Nächten Anfang Mai recht günstig, da gelang sogar eine brauchbare Jupiteraufnahme. Die Nadelgalaxie war auch unter den Testobjekten, d.h. an die Daten muss ich nochmal ran.

>> Christoph: Kannst Du etwas zur Grenzgröße sagen ? Wohl um die 18 mag ? 

Gruss Lars
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#11
Hallo Lars!
Die Grenzgröße liegt bei 20 mag, sogar etwas darüber.
Das sieht man auch schön an der Galaxie Holmberg IX oder UGC 5336.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#12
Hallo zusammen,

wegen anderer Projekte habe ich dieses Frühjahr keine neuen Aufnahmen von M 81 gemacht.
Nachdem ich in Sachen Bildbearbeitung etwas vorangekommen bin, kann ich wenigstens zu dem bisherigen M 81 - Material ein neues Ergebnis vorstellen.

Zum einen wollte ich das gute Signal-Rausch-Verhältnis im Zentrum dazu nutzen, so viele Details wie möglich sichtbar zu machen.
Außerdem bestand die Möglichkeit, für die schwächeren Bereiche der Galaxie zusätzliche Luminanzdaten vom 130er zu verwenden.
Der Schwerpunkt liegt aber auf dem hochinteressanten Zentrum. Der Bildausschnitt ist entsprechend kleingehalten mit 1150 x 840 Pixel.

Nochmal alle Daten im Überblick:
AOM 160/1600 x 0,75:  5.05.2018  L: 1.047 x 4,5 s = 1 h 18,5 min
APQ 130/1000 x 0,75:  18.04.2018  L: 210 x 25 s   und 19.04.2018  R/G/B: 99/99/86 x 25 s = 3 h 25 min
Die Aufnahmen sind nicht unproblematisch, wie Christoph ja schon festgestellt hat - es gibt keine Flats und die Farbkanäle haben Gradienten. Alles in allem ist trotzdem ein für mich erstaunliches Ergebnis herausgekommen:

   

Viele Grüße aus dem Norden
Lars
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Florian B. (25.06.2019)
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Florian B. (25.06.2019)




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