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G076 in M31...
#1
BB vom 06.02.2019

Hallo,

nachdem die Wettervorhersage recht stabil war und ich noch einen Abendtermin wahrnehmen musste, stellte ich mutig mein Gerödel schon mal zum Auskühlen auf die Terrasse. Der 10" ACF brauch ja bei den Temperaturen auch ein wenig Zeit... während des Aufbaus so kurz nach 18:00 Uhr zog die ISS ihre Bahn von West nach Ost und stellte den Alpha-Stern von Auriga deutlich in den Schatten.
Gegen 20:30 Uhr war ich dann wieder zu Hause und am Start. Ziel war eigentlich der KS Mayall II (G001) in der Andromedagalaxie... Der Himmel zeigte sich ordentlich von der Transparenz und auch die Luftruhe war wirklich brauchbar (fst 6,2)! Dick eingepackt konnte man es heute draußen gut aushalten.

In aller Ruhe tastete ich mich über M31 mit einem gut sichtbaren Staubband und der hellen M32 über die Koordinaten zum Objekt der Begierde...
nach gut einer Stunde war ich allerdings der Verzweiflung nahe. Nix passte so recht mit der Ansicht und der Sternkarte bzw. den Aufsuchkarten... Huh .. ich kam nicht recht vom 31er Übersichtsokular zum 13er mit ca. 200x - irgendwas stimmte nicht. Während meiner Suchaktion senkte sich das Sternbild bereits tief in den Westen und die Bedingungen wurden dadurch natürlich deutlich erschwert.
Ja, ja und dann merkte ich, was ich "Experte" angestellt hatte. Statt des 22er Naglers hantierte ich mit dem Baader 36er Hyperio-Aspherical als Bindeglied zwischen "Al´s Handgranate" und dem Ethos. Da weiß man was los ist, wenn man länger nicht mehr unter freiem Himmel agierte... Was ein Bock!!! Hiiiilfe!
Da wunderte es mich  nicht, dass die Ansichten nicht zusammenpassten und ich mir einen Wolf suchte.

Nun gut. Den Mayall hakte ich dann auf Grund der vorangeschrittenen Zeit ab und wählte G076, der wesentlich einfacher zu finden ist. Ich wollte nicht noch mehr Zeit verlieren. Die war nun sowieso knapp, stand das Sternbild doch schon beinahe hinter Nachbars Haus.

Knapp 20 Minuten später hatte ich dann wenigstens das Ersatzobjekt im "Kasten". Zufriedenheit machte sich breit. Den G001 erwisch ich schon noch die nächsten Wochen irgendwann. Für diesmal war genug kostbare Beobachtungszeit verschwendet und die Aktion gedanklich als weitere Episode zu meinen "Outtakes der Astronomie" hinzugefügt.
Zum Abschluss gab es nach kurzer Stippvisite von NGC 891 (bereits ohne Staubband, da sie mittlerweile eben auch schon horizontnäher stand) einen wahnsinns M42 mit tollen Details und allen 6 Trapezsternlein - M78 hinterher, danach noch den Flammennebel NGC 2024 und als Absacker mein Freund der "Inuit" NGC 2392... Ein Prachtkerl mit heller Stupsnase und warmen Pelzmützchen!!! Das war Balsam auf meine gereizten Nerven. Schließlich wurde gegen 22:30 Uhr zusammengeräumt.

Und hier die Dokumentation für das Log (diesmal sind´s freilich nur "Punkte"):

   
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Folgenden 7 Usern gefällt Uwe's Beitrag:
August (10.02.2019), Christoph (07.02.2019), Florian B. (07.02.2019), Herbipollution (07.02.2019), Lars (08.02.2019), LarsL. (08.02.2019), Michael (07.02.2019)
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#2
Hallo Uwe!
Wenn man nicht alles penibel vorbereitet und noch einmal überprüft... selbst bei Okularen ist das so. Confused

Aber immerhin hast Du G076 schon im Kasten! Daumen hoch
Wie sieht die M31 als Nebel drum rum aus? Kannst Du etwas dazu schreiben?

Über die guten Bedingungen bei Dir wundere ich mich, denn bei uns war es ziemlich zugesumpft. Vielleicht 4 mag fst, gerade mal die hellste Sterne, sodass ich nach dem Kursbeginn im Gästehaus nicht ans Teleskop ging. Immerhin konntest Du tätig sein!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Christoph,

ich war tatsächlich auch positiv überrascht, dass der Himmel so transparent war. Die Sicht in Richtung Westhorizont (Nachbarhaus), in der M31 stand, war durch meine Ortslampe doch sehr beeinträchtigt - trotz Abschattung. Ich tat mir echt schwer mit der Beobachtung. Aus der Erinnerung heraus hat mich Mayall II zuletzt bei Bernhard schon einfach "angelacht". Gestern war ich aber auch selbst mit Schuld, dass das Unterfangen schief lief. Nördlich kam mir der Himmel auch etwas "dunstig" vor, aber im von Westen über Süden bis Osten war alles soweit o.k.!

M42 war echt prächtig! - nicht nur einfach Nebel, sondern richtig "Feinstruktur" kam zum Vorschein - zum Reinlegen.

An der Andromedagalaxie konnte ich NGC 206 relativ leicht erkennen. Der Hintergrund von G076 ist aber als Galaxienebel von M31 schwer zu fassen. Hier sind die "Anteile" der Sterninsel wahrscheinlich durch den tiefen Stand nicht oder nur kaum sichtbar gewesen. Ich hatte im Okular nicht den Eindruck, dass der Himmelshintergrund an der Stelle heller ist, als bspw. an den anderen beobachteten Objekten.

Jetzt hoffe ich mal dass ich demnächst noch etwas früher raus komme. So von 19:00 Uhr an - dann steht Andromeda deutlich höher und die Chancen auf einen guten G001 sind gegeben.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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