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G001 - Mayall II in M31
#1
BB vom 24.02.2019

Hallo,

heute war es endlich soweit. Mit dem 10" ACF und der SXD, sowie ein paar guten Aufsuchkarten konnte ich den Kugelsternhaufen G001 / Mayall II zeichnerisch festhalten. Der Himmel zeigte sich sehr transparent und ich konnte bis ca. 350x mit dem 7mm Nagler vergrößern, ehe die Sternlein etwas matschig wirkten. Freilich muss ich mich bei unseren Innerortbedingungen immer etwas einsehen und das seitlich einfallende Licht mit den Händen abhalten, aber dann geht auch was, obwohl der westliche, tiefere Stand im Moment hier bei mir immer noch nachteilig sind:

   

Insgesamt war alles recht schnell aufnotieren. Einzig die schwachen Feldsternchen, die in unmittelbarer Nähe zum KS stehen konnte ich nicht richtig halten. Es blitzte zwar ab und an im indirekten Sehen neben dem "Wattebausch" auf, aber nicht so, dass ich es sicher dokumentieren könnte. Immerhin war der Globular Cluster mit 13,7 mag recht deutlich und nach gut einer halben Stunde war das "Gesamtwerk" auf`s Papier gebannt.

Beim anschließenden Schwenk zur Heimatgalaxie des etwa 2,5 Mio Lichtjahre entfernten KS, stachen sofort die beiden riesigen "Lücken"/Staubbänder in der hellen Sterninsel ins Auge. "Das hat man so deutlich und brillant nicht immer!", dachte ich mir und graste schnell noch G076 ab, der an sich einfacher zu finden ist als der bekanntere "Bruder". M32 und M110 sprangen einen förmlich an und so konnte ich mich locker zum Ziel-KS hangeln.

Bevor ich zum Südhimmel schwenkte, musste noch NGC 891 angefahren werden. Sie steht deutlich höher als M31 und "warf gleich mit ihrem Staubband" um sich... was ein Brett!!! Hammerhart - und das reiche Sternfeld runden das ästhetisch ab.
Hier verweilte ich sicher auch gut eine viertel Stunde.

Ziel war dann wie geplant der Medusa Nebel / Abell 21 / Sharpless 2-274 in unmittelbarer Nähe von NGC 2395. Mit dem OIII Filter konnte ich den PN dann mit etwas "Einsehen" herausarbeiten, aber die Halbmondform war auch alles was ich diesem Deep-Sky-Objekt abringen konnte. Weitere Details blieben leider verborgen. Hier hatte ich nun mehr erwartet, konnte ich doch gestern schon im 8" Dobson ähnlich viel erkennen. Das hätte ich so nicht erwartet. Aber wahrscheinlich ist ein größeres Feld hier von Vorteil und noch niedrigere Vergrößerung! Da ist der f5 - Newton dem SC überlegen.

Der südlicher stehende Thors Helmet NGC 2356 dagegen war der "Knaller"!!! So unterschiedlich kommen die Objekte auch nicht immer daher. Mal hui, mal pf... !! "Also, dann mal weiter Richtung Orion", ging es mir durch den Kopf! Der Filter wurde wieder ausgeschraubt.

IC 434, der Perdekopfnebel ist immer eine große Hürde. Bisher gab es nur gaaaanz wenige Abende bei denen alles passte. Der heutige reiht sich in die Serie. Gegenüber von NGC 2034 schälte sich die dunkle Ausbuchtung aus der Nebelwand. Umrahmt wird der Kopf mit feinen Feld-Sternlein.

Waaaaahnsinn!!!! Am Besten war er im 31er Nagler und im 36er Baader Okular zu halten. Weniger ist hier mehr. Eine große AP von Vorteil.

NGC 2024 flammte durch die Nacht und M 78 war fantastisch anzusehen. Über M 35 schwenkte ich dann in den Löwen und labte mich an den Galaxienphotonen von NGC 2903 und dem Leo-Triplett... Alle Galaxien zeigten deutliche Struktur / Arme / Staubbänder und überzeugten mit ihren unterschiedlichen Formen!!

Gegen 22:00 Uhr war dann Schluss - 3 Stunden mit Temperaturen um den Gefrierpunkt - lagen hinter mir. Ich glaub die Woche bietet noch mehr!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Andreas-TAL (25.02.2019), Florian B. (25.02.2019), LarsL. (25.02.2019), Simon (25.02.2019)
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#2
Mein Neid ist mir Dir ... wenn bei 10“ der Pferdekopfnebel sichtbar wird, waren das außergewöhnliche Bedingungen. Bei mir zieht ein Infekt auf ... blöd, weil ich mir den Sonntag und Montag „freigeräumt“ hatte - genau deswegen.

Hattest du einen H-Beta Filter drin, oder kam IC434 ungefiltert daher?

Mittwochabend sieht nach SkippySky vom Jetstream her sehr ordentlich aus, oder dann das kommende Wochenende, wenn’s noch so lange hält.

Andreas-TAL
____________________________________________________

Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#3
Wow,

ich hatte selbst bei 16" noch nie die Chance den Pferdekopnebel zu sehen. Oder ich sehe einfach schlecht... 

Grüße,

Florian
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Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
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#4
(25.02.2019, 20:05)Andreas-TAL schrieb: Hi Florian oder anderer Mod, lösche doch mal bitte meinen Doppelpost von oben der sich eingeschlichen hat und das hier. Ist ja nicht schlimm, muss aber auch nicht doppelt sein. Danke.
Andreas

...und tschüss
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#5
Hallo Mitstreiter,

der Pferdekopf ist sehr speziell... da benötigt man geringe Vergrößerung und maximale Austrittspupille. Ich habe ohne Filter beobachtet, weil ich keinen H-Beta-Filter besitze. Nicht dass ihr denkt ich sehe den Pferdekopf wie auf den Fotos. Nein, ich sehe nur eine dunkle "Ecke" - "Region" in der Gaswolke, die wie eine "harte" Kante daherkommt. Das bedarf schon einiger Erfahrung und Ruhe am Okular... dann kanns auch klappen!!! Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#6
Hallo Uwe!
Na, da hast Du wieder einmal "zugeschlagen".
Telefonisch konnten wir uns ja schon abstimmen und mein 12"er war ja auch nicht faul im Photonensammeln, so dass ich noch einen Ticken mehr auf die Netzhaut bekam. 16 mag waren drin und es lag wohl am guten Seeing, das in dieser Zeit im Maintal herrschte. Ich habe Deine Zeichnung um wenige Punkte ergänzt:

   

Durch Dich angeregt bin ich dann auch auf den Medusa-Nebel / Abell 21 / Sharpless 2-274 in unmittelbarer Nähe von NGC 2395 gefahren. Der Sternhaufen ist kein Problem. Aber der Nebel ist ohne UHC-Filter praktisch unsichtbar gewesen. Mittlerweile habe ich 9 Stunden Belichtungszeit gesammelt, die in der Pixelküche noch gar gekocht werden müssen. Leider habe ich wohl erst am Wochenende dazu Zeit.

Die anderen Objekte hätte ich auch gerne angefahren, aber irgendwie muss man sich dann doch entscheiden! Blush
Beim Pferdekopfnebel habe ich bislang auch nichts weiter als eine leichte Verdunkelung an der richtigen Stelle beobachtet.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#7
Hallo, 

in einer Astro Gruppe auf FB diskutieren Sie auch gerade darüber, Peter Czech meinte selbst mir 20 bis 25 Zoll kann man ihn maximal erahnen!?  Huh
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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