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Eins, zwei, drei.... Deep-Sk(ei)y
#1
BB vom 27.02.2019

Hallo,

nach bereits drei erfolgreichen Nächten und einer kleinen Zwangspause am Dienstag (Termine, Termine, Termine....) konnte ich die letzte Nacht ab 19:00 Uhr noch einmal ausgiebig nutzen. Die Voraussetzungen waren für Deep-Sky wieder richtig gut. Sowohl Transparenz, als auch Luftruhe ließen einiges zu. Neben den bereits konzentriert beobachteten Objekten wie M 31 und Orion-Nebel suchte ich wieder die Herausforderung hart an der Grenze. Ohne Wind und Temperaturen über dem Gefrierpunkt kann man es gemütlich am Teleskop aushalten.

Die Andromeda Galaxie zeigte im 10" ACF wieder eindrucksvolle Einzelheiten und beide Staubbänder, welche die gigantische Formation "beschneiden". Dagegen heben sich helle Regionen wie NGC 206 deutlich hervor und auch die KS konnten wieder bestätigt werden.

Länger verweilte ich auch an NGC 891 in unterschiedlichen Vergrößerungsstufen, um das maximale an Sternlicht herauszukitzeln. Immer wieder zeigt sich, dass das 36mm Baader Hyperion am ACF der "Fizzelchenkiller" schlechhin ist. Taucht man dann tiefer ein und hat Geduld erscheinen bereits hier einfache Strukturen, die man bei höherer Vergrößerung dann auch besser wahrnehmen kann.

Sehr nützlich erweist sich hier letztendlich das 13er Ethos mit seinem riesigen Gesichtsfeld und einer etwaigen 200fachen Vergrößerung, die dann für die Feinarbeit "im Objekt" gute Details zeigt.

Über M76, dem "kleinen Hantelnebel", der innerhalb des ersten Nebelbildes doch deutliche Helligkeitsunterschiede aufwies:

   

kam ich im tieferen Westen auch zum Planetarischen Nebel NGC 7354 im Cepheus. Er gefiel mir gleich ganz gut mit den Sternchen außen herum, so dass ich weiter am Zeichenblock blieb:

   

Interessant ist es dann, wie die Objekte auf Astrobildern erscheinen. Ich habe heute mittag bei der Recherche dann auch Ähnlichkeiten mit dem Inneren des Katzenaugennebels gefunden. Visuell war es nur ein hellerer runder, feiner Klecks, der mit nur 12,2 mag schon einiges an Konzentration erfordert.

Nachdem Christoph bereits den Medusa Nebel (Abell 21 - Sharpless 2-274) im Kasten hatte und ich am Montag im 10"er überhaupt kein Bild erhielt - darüber wunderte ich mich - wollte ich da noch einmal ran. Immerhin hatte ich ihn im 8" Dobson vorher ja mit OIII Filter gesichtet.
Ich wurde nicht enttäuscht. Volle Konzentration war dennoch erfordert. Gerade wenn man mit Filter an der Wahrnehmungsgrenze arbeitet und dann zwischendurch auf das mit Rotlicht beschienene Blatt sehen muss, dauert es wieder ein paar Sekunden (oder Minuten), bis man im Okular wieder völlig adaptiert sehen kann. Es ist also ein richtig anstrengendes Unterfangen die Eindrücke auch korrekt auf das Blatt zu bringen. Zumindest war die Halbmondform indirekt gut zu halten und auch die Feldsterne konnte ich nach mehrfacher Prüfung und hin und her zufriedenstellend setzen.
Die Herausforderung wurde gemeistert!


   


Danach gab es bis 22:30 Uhr nur noch Genussspechteln mit wunderbaren Eindrücken.... Toll war auch M1 und die zahlreichen kosmischen Perlen am Südosthorizont. Eine Aufzählung würde hier wieder den Rahmen sprengen und die "Gala-Kisten" sind schließlich euch allen bekannt.

Rückblickend ist so eine 4-Nächteserie (mit einer Pause) mit den oben erwähnten Bedingungen äußerst selten und ich bin heilfroh, dass alles geklappt hat. Wie oft ist nur ein Abend gut und dann ist man verhindert - oder der Mond ist im Weg - oder es ziehen Wolken auf - oder, oder, oder....

Für die Beobachtunsstatistik ein wahnsinns Programm!!! Ich hoffe ihr wart auch fleißig!
Ach ja, die Zeichnungen habe ich noch einmal separat im Zeichenboard eingestellt. Da greif ich manchmal drauf zurück und finde dann meine Skizzen leichter über den Namen/NGC/etc.. Die Berichte hier haben ja andere Titel... Wink
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Community,

heute habe ich mal nichts vor... es sind ja wieder Ferien Tongue , so dass ich die Zeichung von Sharpless 2-274 mit der Aufnahme von Christoph verglichen habe. Es ist auf alle Fälle interessant, da ich mit Filter beobachtet habe und manche Sterne, die auf der Fotografie richtig hell erscheinen, scheinbar visuell durch den OIII verschluckt werden... Vielleicht solltet ihr das Ergebnis, gerade was die "orangene Gruppe" betrifft, noch einmal selbst überdenken bzw. überprüfen. Ich habe hier im zweiten Anhang andere Sterne auf Christophs Aufnahme gewählt. Dann wären die Proportionen auch hinsichtlich der Sterne in der gelben Elipse noch besser getroffen. Vorhanden sind sie ja (aber so schwach, dass ich nicht weiß, ob das real wahrgenommen werden kann!). Was meint ihr???

An "Farbsehen" (Gruß an Andreas... Wink ) war bei diesem Grenzobjekt natürlich wirklich nicht zu denken.


.docx   Abell 11 - Sharpless 2-274 Medusa Vergleich.docx (Größe: 760,75 KB / Downloads: 13)

.docx   Abell 11 - Sharpless 2-274 Medusa Vergleich-1.docx (Größe: 763,32 KB / Downloads: 8)

Ach ja, kaum hat man Freizeit und könnte bis in die Puppen ausschlafen, ist wieder Saure-Gurken-Himmel ... so ein Mist!!! Angry
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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Florian B. (05.03.2019)
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#3
Hallo Uwe!
Wieder saubere Zeichnungen!
Leider war ich unterwegs und konnte die Nacht nicht nutzen.
Aber das leicht verbesserte Original stelle ich hier mal ein.

   

Immerhin schafft es der 72 mm TS-Photoline mit der Canon 6Da bis unter die 19 mag in vier Stunden bei nicht optimalen Himmel (da wäre die 20 mag Helligkeitsmauer durchbrochen worden)!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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