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Mondtour am 23.05.2010
#1
Hallo,

nach nun doch schon wieder längerer Pause und einem Wochenende in Hamburg (die armen Städter bekommen ja kaum zwei Dutzend Sterne zu sehen…) konnte ich zu Hause endlich wieder meine Ausrüstung benutzen. Bei guter bis sehr guter Luftruhe und angenehmen Temperaturen kam richtiges „Sommerspechtelfeeling“ auf. Ab 22:00 Uhr war es Zeit unseren Mond genauer zu betrachten.

An Deep Sky ist bei dieser Beleuchtung nur sehr begrenzt zu denken. Dazu später.

Zuerst schaute ich mir die untergehende Venus an, die sauber ihre Phase zeigte. Die Planetengestalt strahlte hell und relativ ruhig im Okular, selbst bei hoher Vergrößerung.
Am Mond bestätigte sich dann das gute Seeing. Alles gestochen scharf, kaum Momente in denen ein Flackern zu erkennen war.

Der Krater Clavius fiel mir sofort auf. Er stand wunderschön im Schattenwurf und glänzte mit einem beeindruckenden Bild seiner 5 „Innenkrater“, die halbmondförmig angeordnet sind.

„Wie wenn man einen Stein über´s Wasser flitschen lässt … natürlich in einer Kurve“ dachte bei diesem Anblick. „Die Krater im großen Kratertal erinnern an die kleiner werdenden Wasserkreise, die beim Hüpfen auf der Wasseroberfläche entstehen!“
Am Kraterrand rundeten Porter und sein Pendant das hübsche Bild ab.

So schön habe ich Clavius noch nie gesehen!!!Smile

Rund um Rupes Recta am Rande des Mare Nubium erkannte ich die auffälligen Verwerfungslinien, die vom Krater Cassell aus parallel verlaufen. Kopernikus und auch die Mondalpen mit dem fast schon im Dunkel liegenden Alpental sind hübsche Standards. Mit dem Sinus Iridum und den henkelförmigen Montes beendete ich entspannt die ca. 1 ½ h dauernde „Mondfahrt“.

Saturn mit 4 seiner Monde gehörte natürlich ebenfalls zum Beobachtungsprogramm. Sein Ring ist mittlerweile Ende Mai nahe der schmalsten Ansicht. Trotzdem erkannte ich den Planetenschatten auf dem Ringsystem. Dieser Planet kann einfach nur begeistern!!

Die Nebel: M 81, 82, 108, NGC 3079 und 2976 waren zumindest einen Blick wert, obwohl es gegen 24:00 Uhr bei zunehmender lockerer Bewölkung immer heller wurde.
M 3 sollte für einen letzten Blick herhalten. Die Sternlein des Kugelsternhaufen glitzerten bei diesen Lichtverhältnissen nur schwach, aber nach 3wöchiger Pause freut man sich trotz allem darüber.

Um 0:30 Uhr beendete ich hundemüde (550 km Autofahrt in den Knochen) meine Beobachtungsnacht…hätte gerne noch auf Jupiter gelauert.. Rolleyes

Bis zum Stammtisch!!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe,

das war ja eine lohnende Mondtour!

Ich hatte am Vortag auch ausgezeichnete Bedingungen: Gute Durchsicht und sehr ruhige Luft. Bei dem guten Seeing habe ich bis auf 333x hochvergrößert, was nur in wenigen Nächen Sinn macht.

Rupes Recta war als dünner, klar definierter Strich auszumachen.

Besonders faszinierend: Zum ersten Mal konnte ich die Spur kleiner Einschlagkrater (Stadius-Gruppe) zwischen Copernicus und Erastothenes visuell erkennen - bislang kenne ich diese Gruppe nur aus Aufnahmen.

Copernicus war noch ziemlich im Schatten, die Zentralberge verschwanden im Kraterschatten.

Ich hatte noch gehofft, die kleinen Craterlets im Plato zu erwischen, aber da war wohl der Winkel der Beleuchtung schon zu steil.

Viele Grüße, Wolfgang
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#3
Hallo Wolfgang,

wie ich im anderen Thema gelesen habe, warst du auch mit der Kamera erfolgreich. Ich finde das Bild wirklich gut!!!

Eine Vergrößerung von 312x war hier kein Problem gestern Abend. Ich denke es wär auch bis 400x gegangen. In diesem Bereich habe ich allerdings noch kein Okular.

Die Luftruhe war gegen 23:00 Uhr wie ich es geschrieben habe sehr gut. Erst später ließ es nach und es fing etwas an zu flimmern.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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