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Jupiter...es geht doch...
#1
BB vom 30.04. und 01.05.2019

Hallo,

nachdem die Wetterprognosen ja nicht recht stabil waren griff ich zum 8" Dobson, um zumindest die hellen Messiers und NGC abzugreifen. Der Himmel wurde immer wieder von leichten Wolken durchzogen und die Transparenz blieb unterschiedlich, je nach Himmelsregion. Gegen 231.30 Uhr startete ich mit den Doppelsternen Polaris, Gamma Bootes und Castor. Die Luft war zumindest so ruhig, dass ich bis gut 280x mit dem 3,5er Nagler vergrößern konnte.

Richtig Freude bereiten Galaxien und Nebel im f5 Gerät und Übersichtsokularen wie dem 31er, 22er oder 13er. Da schweben die Sternformationen, Kugelsternhaufen und Galaxien förmlich im Raum und man kann richtig dabei entspannen. Feine Details werden unter dem dunklen Landhimmel allemal sichtbar. Die üblichen Bekannten muss ich hier sicher nicht näher erwähnen. Highlight waren aber M51, das Leo-Triplett und Makarians Chain.

Ich fuhr also gemütlich über den Löwen, Coma Berenice bis hin zum großen Wagen alle erreichbaren, bekannten Objekte ab und erfreute mich bis kurz vor Mitternacht an den feinen Photonen, die meine Augen erreichten.

Zuletzt hatte ich in den Morgenstunden immer Pech mit der Luftruhe, sodass Jupiter und Saturn furchtbar unscharf daher kamen. Es war zum davonlaufen. Heute Morgen aber sollte ich nicht enttäuscht werden. Um 4:00 Uhr nahm ich Jupiter ins Visier und war beruhigt, was doch noch geht...

Freilich, es war nicht wirklich super, aber im Vergleich doch ein kleiner Quantensprung. Sofort stach der GRF heraus und im SEB eine feine helle Wolkenlinie. Vom NEB zum Äquator streckten sich zwei Wolkenfahnen, die aus dem etwas dunkleren, zerfranzt wirkenden Band herausragten. Ansonsten konnte ich bei einer Vergrößerung von etwa 130 - 170x nicht viel mehr herausarbeiten. Jupiter steht halt wirklich verdammt tief. Hübsch standen auf alle Fälle die Monde um den Gasriesen. Callisto hielt ich gleich mal mit auf meiner Zeichnung fest. (Diesmal nicht einescannt, sondern fotografiert)

   

Auch über Saturn freute ich mich noch im Anschluss bis etwa 5:00 Uhr. Die Cassiniteilung war zumindest in den Ansen gut erkennbar und die Wolkenbänder zeigten sich schwach differenziert in sandig gelben bis bräunlichen Farben.

Es geht doch... dachte ich bei mir, ehe ich zufrieden zusammenräumte. Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe!
Ja, es geht noch was an den Planten!
Hab etwas später als Du die Gasplaneten beobachtet. Bildkommentar habe ich aber jetzt nicht imZugriff. Kommt später aber noch!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Uwe,

immer wieder erstaunlich wie lange du draussen bleibst. Aber schön zu lesen, dass du die Nacht auch genutzt hast. Daumen hoch 
Deine Zeichnung vom Jupiter ist dir wieder gelungen. Leider hat sich Jupiter bei uns am Parkplatz des Nordheimer Kreuzberges hinter der Hecke versteckt.
Gruß Karsten
________________________________________
GSO 12" f/5 Dobson 300/1500mm
ED80 80/560mm auf Meade LXD75 Montierung
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#4
Hallo Uwe!
Anbei meine Jupi´s - sogar heute morgen ging noch was...   Tongue 

1.5.2019 gegen 4:53 MESZ
   

2.5.2019 gegen 4:56 MESZ
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Astrokarsten (03.05.2019), Herbipollution (04.05.2019), tschetto (15.05.2019), Uwe (03.05.2019)
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#5
Hallo Christoph,

na, das sind doch mal ansehnliche Ergebnisse! Daumen hoch 

Die braune Umrandung um den GRF ist mir visuell völlig "abgegangen"... Huh ! Das kann an der Stellung (bei mir kam der Fleck erst so langsam Richtung Mitte) gelegen haben. Die Dicke des SEB hinter dem Sturm hatte ich wahrscheinlich auch deshalb deutlich anders gesehen. Nun gut, die Ausbuchtung im NEB oberhalb der Wolkenschleppe (in einer Linie mit dem GRF) passt auf alle Fälle, auch wenn die Fahne, die Richtung Aquator verläuft, aus meiner Sicht viel größer erschien.

Es war halt bei gut 130facher Vergrößerung auch wirklich winzig, das "Jupiterscheibchen". Da sind die Proportionen schon mal schnell unausgewogen aufs Papier gezirkelt. Aus der Erfahrung heraus macht Planetenbeobachtung auf alle Fälle erst ab gut 180fach Freude! Das war am 01.05. allerdings dann schon die absolute Obergrenze und die Details verschwammen häufig durch die tiefe Stellung des Gasriesen.

Interessant für mich ist die Farbgestaltung deiner Aufnahmen zwischen den beiden Hauptbändern. Diese erschien im Okular viel heller und ähnlich hell der Streifen Richtung der beiden Polregionen, welche an sich dann wieder dunkler ausfielen. Ein Vergleich zwischen Zeichnung und Foto bleibt auf jedenfall immer einfach spannend!  Sleepy
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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Christoph (03.05.2019)
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#6
Hallo Uwe!
Ja, die gelbe Farbe am Äquator war für mich auf dem Foto auch schon überraschend, nachdem ich ja auch visuell begeistert auf den Gasriesen geblickt hatte.

Aber unsere "Referenz" Christopher Go hat sie auch sehr gelb-farbig!


Wenn Du auf seiner Homepage ganz nach unten scrollst, zum ersten Bild des Jahres am 6.1.2019 schreibt er sehr schön:
"Imaging was a bit challenging because Jupiter is so low in the sky, less than 25 deg! Seeing was terrible but I had to capture something."
≈≈≈≈≈> Bei uns geht Jupiter nur 17° über den Horizont! Das sind unsere derzeitigen Bedingungen und Maintal-Seeing!

Daumen hoch Was ginge bei unseren Beobachtungen ab, wenn wir auf den Philippinen wären!!! Daumen hoch
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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