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Ulf (15.07.2019)
Im blauen Forum ist ja gerade eine Debatte über die Wirksamkeit von Tubusmattierungen im Gange. Nachdem ich da mitlese und auch hierher verlinkt habe, nahm ich das zum Anlass mal alle meine Schwarz, einigermaßen geordnet und überprüfbar, gegenüberzustellen.
Im Einzelnen waren dies in Sprühdosen:
• Presto Acryllack mattschwarz (klassische Baumarktware)
• Krylon Camouflage Ultra Matte (kommt aus den USA und spielt auf Cloudy Nights hin und wieder eine Rolle)
• Tetenal Kameralack (habe ich in D bei eigener Recherche gefunden)
Zum Streichen oder Rollen:
• Berger Astrofarbe (aus einem Restbestand, den noch habe)
• Black 2.0 von Stuart Semple aus UK
Die Farbreihenfolge (links nach rechts) auf der Testfläche entspricht immer der Reihenfolge der hier von oben nach unten genannten Farben.
Ein paar Hinweise vorneweg.
Auftrag:
Die Farben wurden nach den jeweiligen Anwendungsempfehlungen und vorgeschriebenen Trockenzeiten aufgebracht. Bei Sprays wurden zwei Schichten aufgesprüht. Beim Farbauftrag durch eine Rolle sind es drei Schichten gewesen.
Untergrund:
Der Untergrund war eine nichtsaugende, glänzende, weiß beschichtete Deckseite einer Küchenfront (IKEA, „Förbättra“ um genau zu sein).
Fotos:
Alle Fotos wurden mit einem Smartphone gemacht. Das ist natürlich problematisch, weil die automatische Belichtungssteuerung einen Vergleich verschiedener Bilder erschwert. Der Fokus und damit auch der Bereich des Helligkeitsabgleichs wurde jedoch bei allen Bildern in einer Aufnahmeserie identisch gewählt. Ebenso wenn die Helligkeit und Gamma (am Smartphone „hochgezogen“ wurde, geschah dies auf einen möglichst zueinander identischen Wert.
Die Fotos wurden, außer dass sie kleiner gerechnet werden mussten, zwecks Speicherplatz hier, nicht nachbearbeitet, zusätzlich erfolgte teilweise noch ein Bildzuschnitt und die Speicherung im JPG-Format.
Oft habe die Bilder der Testleiste in Links, Mitte und Rechts aufgeteilt, weil (bei nur einem Bild) die verschiedenen Winkel der Farbflächen zur Kameralinse schon eine Farbveränderung mit sich brachten.
Einschränkungen:
Alle weiteren Angaben wie Winkel, Dämmerung ... sind natürlich nicht wissenschaftlich zu sehen, sondern als Näherungen, um die Gesamtsituation besser zu beschreiben.
Die Berger-Astrofarbe ist ein älterer (4-5 Jahre) Restbestand bei mir. In kann keine Aussage treffen, ob sich durch die Alterung irgendwelche Produkteigenschaften verändert haben.
Tageslicht meint die normale Raumhelligkeit, ca. 100 cm vom Fenster entfernt gegen 21:00 Uhr (also 30 Stunde vor Sonnenuntergang).
Dämmerung 1 - 4 beschreibt die fortlaufende Dämmerung mit jeweils +10-15 Minuten pro „Dämmerungsstufe“.
Die letzten Fotos wurden gegen 22:10 Uhr gemacht. Danach erhöht die elektronische Verstärkung der Smartphonekamera das Rauschen viel zu sehr.
Darstellung:
Ich stelle die Bilder kommentarlos, als zusammengehörige Serien hier ein. Sie sprechen im wesentlichen für sich selbst. Die Überschriften sollen nur die Zuordnung erleichtern. Jedes der Bilder ist aber auch (per Hand, weil das schneller ging) beschriftet.
Andreas-TAL
Die Testfläche in verschiedenen Lichtszenarien senkrecht oben:
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Christoph (17.07.2019), Ulf (15.07.2019)
Jetzt wird es wirklich dunkel. Dämmerungsstufe 3 und im 45 Grad Winkel
Und dasselbe bei noch weiter fortschreitender Dämmerung. Dämmerungsstufe 4 und 45 Grad Winkel
Und jetzt im streifenden Lichteinfall bei rund 20 Grad
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.09.2019, 22:33 von Andreas-TAL.)
Wenn es dunkler wird gleichen sich erstaunlicherweise die Schwarztöne wieder einander an. Allerdings lässt sich das fotografisch kaum noch abbilden, zumindest nicht mit einem Smartphone.
In der Summe lässt sich für mich bei meinem (sicherlich an vielen Stellen verbesserbaren und noch weiter objektivierbaren) Testaufbau sagen, dass Black2.0 alle für mich relevanten Kandidaten weit distanziert. Das einzige was mithalten kann ist der Tetenal Kameralack. Bei dem Kameralack liegt es daran, dass er eine sehr deutliche dreidimensionale, pulverige Struktur auf der lackierten Fläche hinterlässt, die offenbar sehr gut Licht schlucken kann (sieht man bei den ersten Tageslichtbildern im 20 Grad Winkel ganz gut)
Das Resultat hier bestätigt mein vorheriges Testergebnis (beim TAL-250K Kompendium) mit dem guten Abschneiden von Black2.0 erneut. Der Kameralack schneidet im Kompendium-Beitrag deutlich schlechter ab (und glänzt beim Blitzlichttest), weil ich hier eine alte Spraydose Tetenal aufgebraucht habe und sich in dieser nur noch wenig Zusatzmittel befand, sich also eine solche pulverige Oberfläche nicht bilden konnte. Ich werde das bei dem Kompediumstest noch ergänzen.
In der Summe bin ich aber baff wie effektiv dieses Black2.0 schwärzt. Ein nahezu ebenbürtiger Gegner zu Vantablack scheint gefunden zu sein.
Mögen die schwarzen Löcher kommen ...
Andreas-TAL
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Hallo Andreas,
sehr interessant aber was ich mich die ganze Zeit frage ist, sind bei euch schon Ferien?
Astronomische Grüße
Ulf
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Nö, das brauche ich zur Ablenkung ... (stimmt auch nicht so ganz). Mein Zeitplan ist schon eng auf Kante genäht, aber wenn ich so was nicht gleich mache, dann landet es in der Schublade:
„Müsste, könnte, sollte“ - und die ist schon voll.
Aber jetzt geht’s an den Schreibtisch zum Geldverdienen, da war ich heute nur bis 15:00. Zwei Stunden müssen noch sein ... Aber im Dunkeln ist ganz gut arbeiten und jetzt weiß ich ja wie es geht (das Dunkle )
Andreas-TAL
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Hallo Namensvetter,
coole Sache, Deine Schwarzarbeit! Thank You!
Bei mir steht mittlerweile ein schlankes Gebinde Black 2.0 von Stuart Semple.
Allein schon als soziale Skulptur versus F**kblack ... :-)=)
So ein Test schwebt mir auch noch vor. Möchte, könnte, sollte ...
Nüchtern betrachtet indess, würde ich sagen, so einen Test braucht`s garnicht mehr.
Black 2.0 is black enough according to your test.
Viele Grüße,
Andreas
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Üblicherweise verlinke ich ja hierher. In dem Fall ist es mal anders herum, weil drüben im blauen Forum die Bilder größer sind und das in dem Fall wichtig(er) ist. Zumal das Thema auch „drüben“ läuft.
Deswegen der Link
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC...e=8#836248
Als Gewinn winkt die Antwort warum alles schwarz ist, oder grau, oder beides ...
Andreas-TAL
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Uwe (25.08.2019)
25.08.2019, 16:15
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.09.2019, 22:32 von Andreas-TAL.)
Nachdem die stellenweise recht unsägliche „Diskussion“ im blauen Forum (hoffentlich) ihr Ende erreicht hat
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC...=11#837912
setze ich meine Beiträge mal hier fort.
Das passt als Fortsetzung zu dem Obigen sowieso besser hier rein und kann auch am Stammtisch anknüpfen, bei dem der ein oder andere ja mal zum „Schwarzseher“ wurde.
https://forum-stellarum.de/showthread.ph...2#pid45222
Als Nutzer von „Black 2.0“ - was ich nicht nur in der Astronomie, sondern auch in der Kunst einsetze - erhielt ich auch die Info, dass eine Weiterentwicklung der Farbe im Gange ist. Der grundsätzliche Hintergrund für die Entwicklung dieser Farben ist eine „Fehde“ zwischen dem Künstler Anish Kapoor und der Kunstszene in England. Mr. Kapoor hat sich (für viel Geld) die künstlerischen Rechte an der ultraschwarzen Farbe „Vantablack“ (das ist ein Kürzel für Vertical Alingned Nano Tube Array) der Firma Surrey NanoSystems gesichert und verwaltet und reglementiert, wer diese Farbe künstlerisch nutzen darf und wer nicht. Das ist offenkundig ein rotes (na ja, vielleicht eher ein schwarzes) Tuch für andere Künstler, da sich die diese ja in ihrer künstlerischen Freiheit kräftig benachteiligt sehen - im Vergleich zu ihrem Kollegen Mr. Kapoor, der Vantablack natürlich ungeniert für seine Projekte nutzt.
Also gingen und gehen viele Projekte in UK gerade dahin, eine Art gleichwertigen Ersatz für Vantablack zu erschaffen, um so Herrn Kapoor seine Millioneninvestition etwas zu vermiesen.
Aber das geschieht immer mit schönen, britischen - und perfekt zum Thema passenden - SCHWARZEN Humor, der, wenn man die Anspielungen erkennt, einen immer wieder zum Grinsen bringt. So muss man auch die Formulierung verstehen, dass Black 2.0 und jetzt erst recht die 3.0-Variante das schwärzeste frei erhältliche Schwarz des Planeten ist und dass man beim Kauf auch versichern muss nicht Anish Kapoor zu sein. Hi, hi ...
Original ist sind die Varianten Black 2.0 und 3.0 ja Künstlerfarben und genauso kommt Black 3.0 auch daher. Will sagen, die Show gehört zum Geschäft. Aufgestylte Umverpackung, fast wie bei einem Parfüm (das sollte man aber wirklich nicht verwechseln), außen ein fetter, pinker Black 3.0 Schriftzug drauf, nur drinnen ist eben kein Duftwässerchen, sondern das schwärzeste Schwarz des Planeten, das frei erhältlich ist - aha ...
Die Farbe hat eine sehr hohe Viskosität, man braucht tatsächlich, wie es bei den Anwendungsempfehlungen steht, einen vorab nassen Pinsel und den auch nicht abgestreift, sondern voll mit Wasser. Der Vorteil ist, wenn’s einem zu zäh und zu trocken wird, kann man die Pinselspitze einfach ins Wasser tauchen und dann geht’s dünner wieder weiter.
Die Viskosität kommt dadurch zustande, dass da sehr viel Mattierungsmittel, Füllstoffe, kornartige Zusätze ... enthalten sind. Die Farbe hat fast eine Konsistenz wie Zahncreme und eine Haptik wie eine cremige Lackpolitur fürs Auto, aber eine mit leicht abrasiver Wirkung, also um auch hauchdünn zu schleifen. Das alles erinnert fast an feinen Quarzgrund, für die, die mit diesem Begriff etwas anfangen können. Ich schätze die Dicke der Füllstoffe auf dünne 0,1mm und davon sind soviel enthalten, dass da im Laufe der Trocknung (die rund 20 Stunden bis zur vollen Mattierungswirkung dauert) eine komplette „körnige“ Oberfläche entsteht, also Körnchen an Körnchen. Damit entfällt das Problem, dass eine (was die Körnchen angeht) inhomogene Oberfläche erzeugt wird. Sie sind einfach überall. Allerdings muss man nun auch gut aufpassen, dass man keine verschiedenen Schichtdicken fabriziert, man kann das, wie bei einer Mini-Pinsel-Schneeschaufel eben dennoch zusammenschieben (also Körnchen übereinander statt nebeneinander) - dann braucht man wieder Wasser zum verteilen. Also eine starke Wasserverdünnung ist eigentlich Pflicht, sonst pinselt man Brei. Auch schön, aber für Kindergeburtstage, gibt es bessere Varianten ...
Die offene Zeit ist mit 2-5 min recht kurz, das zeugt davon, dass da insgesamt ganz wenig Wasser beigemischt ist, aber man kann das problemlos ein paar mal mit zusätzlich etwas Wasser verlängern. Ich habe rund 10-15 min gemalt, vor allem deswegen, weil mein weicher Pinsel Haare verloren hat, die ich rausbekommen wollte und es ging immer noch. Danach beginnt die Farbe aber spürbar abzubinden und - würde man dann noch länger rumstreichen oder Rollen - erzeugt man kleine Klumpen und Bröckelchen.
Insgesamt wird der Auftrag deutlich dicker als bei 2.0, also da entsteht eine deutliche dreidimensionaler Mikrostruktur. Das Endergebnis wirkt, als hätte man via Pinsel eine gesprühte Oberfläche aufgebaut.
„Aufbauen“ ist auch ein gutes Stichwort: Für eine optimale Wirkung soll man die Oberfläche schrittweise erstellen, also es werden mehrere dünne Schichten übereinander appliziert (mindestens 2, eher 3) und man benötigt eine recht lange Wartezeit von 20 Stunden, bis die mattierende Wirkung voll da ist. Anscheinend richten sich durch den Trocknungsprozess Füllstoffe auf eine ganz bestimmte Art und Weise zueinander aus, was einen Teil des Mattierungseffekts und auch der Dreidimensionalität erklärt. Nun ist das sicher nicht so, dass man - wie bei Vantablack - solche Nanotubes wie in einem Kristallgitter „züchtet“, aber irgendwas geschieht in diesen 20 Stunden auf und mit der Oberfläche und das ist nicht nur die Verdunstung von Wasser. Das Acrylharz soll höher pigmentiert werden können, das verwendete Pigment soll matter als die „üblichen“ sein und beigefügte transparente Mattierungmittel sollen in der Lage sein, dass Steulicht „totlaufen“ zu lassen. In der Summe ist das Ergebnis für mich extrem überzeugend.
Damit ich das auch unterhalb eines Unilabors zeigen kann und möglichst wenig Variablen auftauchen, habe ich mir einen „Testaufbau“ konstruiert, der zumindest näherungsweise die Mattierungsleistung dokumentieren kann.
Die gerichtete Lichtquelle war ein über ein Netzteil betriebener Helium-Neon Laser aus dem Labor (632,8nm) und die Testflächen waren halt entsprechend beschichtete Oberflächen. Anstelle der Kamera wäre eigentlich ein genormtes, kalibriertes Lumenmeter nötig. Das habe ich nicht und so etwas will ich auch nicht. Ich bin ja hier nicht als (Be)Gutachter der Dunkelheit unterwegs.
Also habe ich die Reflexe auf einem Projektionsschirm zum Austrittswinkel „nur“ fotografiert. Um jegliches parasitäres Licht auszuschalten, fanden die Arbeiten in einem komplett abgedunkelten Raum statt. Die einzige Lichtquelle im Raum war der Laser und das von ihm emittierte Licht (und die abgeklebte grüne Lampe am Netzteil).
Die Ergebnisse kommen in einem neuen Beitrag, weil das ingesamt 12 Bilder sind und ich die dann komplett im neuen Post unterbringen kann.
Andreas-TAL
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25.08.2019, 16:31
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.09.2019, 22:31 von Andreas-TAL.)
Eine Ergänzung möchte ich fairerweise noch machen, da oben auch der Lack Noctutec SL-94 rau beprobt wurde und der raue Lack nach Aussagen von Noctutec nur im DIN Winkel von 10-60 Grad genutzt werden soll. Ein senkrechtes Auftreffen auf die Probenfläche entspricht in der DIN 0 Grad. Der Testaufbau bei mir hat dann, von der Senkrechten aus gemessen, eben nur 55 Grad, ist also fast an der Grenze des Anwendungsbereichs für diesen Lack.
Also habe ich die SL-94 rau Testflächen nochmal zusätzlich verkippt und diese dann im Winkel von 25 Grad nach DIN positioniert.
Hier sind diese beiden Lacke also nochmal:
Man sieht hier, dass ich die Oberfläche bei den kleinen Mustern einfach nicht gut hinbekomme. Bei der Art und Weise wie ich das auftrage, funktioniert der Lack nicht.
Andreas-TAL
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Sorry, Doppelpost - arbeite am iPad und die Forensoftware will nicht so wie soll.
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.08.2019, 23:29 von Ulf.)
OK, zumindest wissen wir jetzt wie schwarze Löcher entstehen.
PS. Bin auch am iPad und bei mir geht's aktuell ohne Probleme.
Astronomische Grüße
Ulf
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Hallo Andreas,
super Sache von Dir! Ganz große klasse. Jetzt nur die Frage von mir an den Spezialisten: "was würdest Du empfehlen - rein auf die Anwendung bezogen - OAZ schwärzen und Newton von innen strechen?
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
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Hallo,
als Experte würde ich mich jetzt nicht sehen, da ist noch gehörig Luft nach oben, aber ich kann dennoch mal eine Antwort versuchen.
Also primär hat alles was sehr nah am Fokus ist den größten Effekt (im positiven, wie im negativen). Daher heißt die erste Antwort (Achtung, da kommt noch eine zweite - die Welt ist halt kompliziert): OAZ-Bereich (Auszugsrohr, Übergang OAZ Tubus und die dortigen Adapterringe (wenn sichtbar), bei Systemen mit Blendrohr das Innere des Blendrohres, bei Newtons noch die Fase des FS und der Bereich der gegenüber dem OAZ liegt.
Oder beim Foto/Kamera: Alles im Bereich der Anschlussadapter (EOS Bajonett, wenn die glänzen könnten oder so). Der Chip selbst liegt ja meist in einem sehr gut mattierten Bereich.
Das folgt dem Prinzip der Braunbären beim Lachsfischen: Stell‘ dich an die passende Stelle, mach den Mund auf und warte bis Dir der Fisch reinspringt. Auf Teleskope übertragen: Such die wenigen Stellen wo störende Reflexe, Streulicht auf jeden Fall, schon eng geführt, vorbeikommen und blockiere das Streulicht an diesen kleinen Flächen und dann da sehr effektiv und gerne auch mit Aufwand.
Sekundär bringt natürlich Tubusmattierung schon auch was. Aber dass muss kein HighTec sein, denn, wenn das Streulicht, weil aus schrägen Winkeln auf die Tubuswand treffend, mehrfach gebrochen und gestreut wird, das dann sowieso einfach verschluckt wird (auch bei keiner legendären 99%igen Mattierung). Also der Tubus kann dafür sorgen, dass schon insgesamt weniger Streulicht entsteht.
Hmm, was jetzt eigentlich doof für Bären wäre ... das Beispiel hinkt also doch. Und nein ... ich war leider nicht in Alaska
Andreas-TAL
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Hey Andreas,
danke für die schnelle Antwort. D.h. den Tubus nicht unbedingt schwärzen sondern alle anderen Bauteile wie beschrieben. Und welches Produkt würdest Du nehmen?
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
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Ich setze mal mit noch ein paar Spielereien fort, um das Thema etwas leichter, lockerer oder eben spielerischer zu halten, damit das nicht so verkrampft wie drüben im blauen Forum.
Hier ist mal ein dreidimensionaler Körper auf einem schwarzen Untergrund - und: Nein, damit meine ich nicht mich oder meine Füße. Die brauche ich nur für die Perspektive und den Größenvergleich - und nochmal nein, an meinen Füßen ist kein Black 1.0 / 2.0 / 3.0 - das ist höchstens „Bioblack“ (also „Mudblack“ (Patent pended).
Aber man kann mal versuchen den mit Black 3.0 beschichteten Körper zu erkennen, bzw. ab wann man ihn erkennt.
Das Blitzlicht hilft (aus größerer Entfernung) auch nicht wirklich. Kommt man aber blitzend näher, wird nicht mehr alles „geschluckt“.
In der schrägen Perspektive (wieder ohne Blitz) erkennt man vielleicht um was es sich handelt.
Soviel zu den Spielereien. Nachfolgend wird es dann nochmal etwas sachlicher werden.
Andreas-TAL
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Astrokarsten (26.08.2019)
@Produkt:
Ich brauch’ noch ein bisschen Zeit um vielleicht die Macken die verschiedenen Blacks doch haben, genauer zu finden und zu beschreiben.
So auf die Schnelle:
Baumarktware klappt gar nicht, Sachen zum Sprühen (Tetenal) sind (wenn man den Auftrag beherrscht) gut, aber gehen nicht in Engstellen, Schultafellack ist schlechter als Berger Astrofarbe (und die letztere wirklich sehr ordentlich), Black 2.0 macht bei vielen Winkeln einen sehr guten Eindruck, aber ich bin mir noch nicht sicher wie das im extrem streifenden Licht ist (so bei 89 Grad nach DIN), Black 3.0 ist irre (auch bei diesen Winkeln), hat aber starke Schwächen (das ist jetzt mal komisch formuliert, wörtlich genommen stimmt das aber) in der Haftung, Abriebfestigkeit und bei Exposition in feuchten Umgebungen.
Aus Japan hab‘ ich noch ein völlig neuentwickeltes Produkt hier liegen (der Zoll hat erst ne Menge Schwierigkeiten gemacht, es jetzt aber doch rausgerückt), dass in den ersten „Tests“ gestern, zu Black 3.0 nochmal eine Schippe draufgelegt hat. Das hielt ich eigentlich für unmöglich... geht aber wohl doch. Das hat aber auch seine Einschränkungen. Dazu kommt auch noch was.
Soviel erst mal. Sorry, dass es noch nicht genauer geht, aber sonst schreibe ich hier was, was ich später zurücknehmen muss.
Andreas-TAL
[EDIT]: Ich hab‘ natürlich Velours vergessen. Das ist in vielen Bereichen Referenz, auch hier als Ergebnis:
https://astronomie-teilen.de/reflexion-v...rflaechen/
Mit Thomas Schiffer habe ich abgesprochen, dass er damit mal eine Black 3.0 Oberfläche vergleicht. Das Japanische Zeug wäre auch cool zu vergleichen, aber er muss mindestens eine A5 Fläche zum Testen haben. Das wäre schon (als reiner Test) sehr teuer ...
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Astrokarsten (26.08.2019)
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Astrokarsten (26.08.2019)
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Christoph (28.08.2019), Florian B. (26.08.2019)
Dass, was Black 3.0 so auszeichnet ist seine enorm feine Mikrostruktur. Die Oberfläche wirkt völlig anders als man es sich bei einen Lack vorstellen würde. Deswegen schreibe ich da immer „Beschichtung“, auch wenn das natürlich (das geht problemlos) einfach aufgestrichen wird. Die Vielzahl der Füllstoffe und die technische „Formulierung“ diese „Masse“ macht das Teil „anders“. Anders sind auch die Hafteigenschaften auf der Oberfläche, die im wesentlichen den besonderen Inhaltsstoffen zum Opfer gefallen ist. Auf nichtsaugenden Oberflächen verhält es sich wie [EDIT: wie eine Wasserfarbe aus einem Schulmalkasten]. Vantablack schafft es über seine Nanostruktur die Oberfläche eines Volleyballfeldes auf einen Quadratmillimeter zusammenzufalten. Black 3.0 kommt da nun nicht ran, hat aber auch eine sehr große Oberfläche und die ist aber nicht (wie bei Vantablack) fast kristallin hart, sondern viel empfindlicher. Black 3.0 ist also berührungssensibel und nicht abriebfest. Auf dem Stammtisch hat man das ja mal „begreifen“ können.
Wäre ja auch zu schön gewesen ...
Insgesamt ist das natürlich eine Frage der Definition. Wenn ich mit Winkelschleifer und Schleifpad anrücke, gibt es wenig, was NICHT abriebfest ist. Und bei Black 3.0 ist es jetzt auch nicht so, dass man schwarze, verrußte Finger bekommt, wenn man mit dem Finger über so eine Oberfläche streicht oder reibt, es ist aber auch nicht so, dass alles unverändert bleibt.
Der „Lack“ ist tatsächlich viel näher an einer aufgesprühten, hochstrukturierten Schicht als an einer festen Farbschicht. Von elastischen oder beweglichen Oberflächen (Gummi, Silikon, Pinselhaaren ...) kriegt man es durch „Rubbeln“ wieder runter. Ich hatte beispielsweise an einem Abend meinen dicken Pinsel mit Black 3.0 nicht ausgewaschen und der war natürlich über Nacht durchgetrocknet. Mit kräftigen Reiben der Pinselhaare zwischen Daumen und Zeigefinger bekam ich den Pinsel wieder flauschig und die Farbe als abgebundenes Pulver in meine Hand.
Und auch auf zwei andere Sachen müssen im Blick sein:
- Was eben ideal ist um Licht zu „schlucken“, nimmt leider auch anderes auf: Pollen, Tau, Staub und und und ... gerade Pollen haben ganz tolle Hafteigenschaften. Wie bekommt man die wieder runter? Eben, wahrscheinlich gar nicht, ohne dass man die Oberflächenstruktur von Black 3.0 „schwächt“.
- Black 3.0 hat die Eigenschaft (also eher seine Oberfläche hat die Eigenschaft), dass es die Oberflächenspannung vom Wasser so herabsetzt, dass sich Wasser nicht (so wie wir das oft kennen) wie „Tropfen“ auf der Oberfläche sammelt, sondern umgehend die Oberfläche benetzt, also sich sofort darauf verteilt. Das sieht aus, als würde Black 3.0 das Wasser aufsaugen. Ich denke aber nicht, dass die Farbe wieder in Lösung geht (abspülen kann man es zum Beispiel nicht, was ja sein müsste wenn das eine Lösung entsteht) sondern dass sich, eben „nur“ das Wasser in die die Oberfläche reinkuschelt.
So sieht das über die Zeit verteilt aus.
Die Testfläche
Nach 1 min
Nach 2 min
Nach 3 min
Nach 5 min
Nach 11 min
Nach 18 min ist alles (optisch) wieder weg
Ich habe aber absichtlich verschmutztes Wasser benutzt
Das ist das Überbleibsel auf der Oberfläche
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Die Farbe geht allerdings nicht mehr in Lösung, wie ein einfacher „Tropftest“ zeigt.
Die Testfläche unter einer Mischbatterie, die alle 3 Sekunden einen Tropfen auf die Fläche abgibt.
Links zu Beginn - Mitte nach 15 min - rechts nach 45 min (oder knapp 1000 Tropfen)
Aus der Fläche löst sich keine Farbe. Die Testfläche ist übrigens eine ca 0,8 mm dicke Kunststofffolie (Laminierfolie, falls das jemanden etwas sagt), kann also definitiv kein Wasser aufnehmen.
Jetzt wird die nasse Farbfläche mal bei -18 Grad gelagert. Mal sehen ...
Andreas-TAL
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Hallo Karsten
(26.08.2019, 11:44)Astrokarsten schrieb: danke für die schnelle Antwort. D.h. den Tubus nicht unbedingt schwärzen sondern alle anderen Bauteile wie beschrieben. Und welches Produkt würdest Du nehmen? Meiner Erfahrung nach bringt das Schwärzen der Tubusinnenfäche schon eine Verbesserung. Es muss aber da nicht unbedingt das ultimative Schwarz sein.
Die Berger Farbe und vermutlich auch Black 2.0 tuen es da schon recht gut.
Gegenüber vom OAZ kann es auch interessant sein, diesen Bereich möglichst schwarz zu haben. Es hängt aber auch ab, wie groß Dein Fangspiegel ist und ob der Bereich überhaupt sichtbar ist. Bei mir bei meinem 6" f/8 hat der Fangspiegel nur 27 mm Durchmesser. Da sollte also auch die vom OAZ betrachtete Innenseite des Tubus möglichst schwarz sein.
Meine Fangspiegelspinne habe ich auch geschwärzt. Bisher ist es die Bergerfarbe. Der Fangspiegelrand ist nun mit Black 2.0 geschwärzt.
Ich habe mir das Black 2.0 bestellt und werde es in meinem 114/900 testweise verwenden. Schaung mar amol
Servus,
Roland
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Hallo Andreas,
danke für Deine interessanten Tests auch mit der Black 3.0.
Es ist schon amal gut, dass die Farbe sich durch Wasser nicht wieder auflöst. Wenn sie dann auch in absehbarer Zeit trocknet ist es auch gut.
Wenn sich das Wasser im oder auf dem Lack verteilt, dann sollte es auch bald wieder trocknen. Ich bin gespannt, was Du da für Erfahrungen machst.
Der Versuch mit den -18° ist schon heftig. Schauen wir mal was da passiert.
Servus,
Roland
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Also gehen wir mal zum Gefrierthread über ...
Das verbliebene Wasser ist auf der Oberfläche gefroren, aufgrund der geringen Masse aber auch ganz fix wieder aufgetaut. Die Oberfläche hat die Prozedur aber ohne Veränderungen hingenommen.
Allerdings hat das intensive Wässern gestern (Tropftest), seine Folgen hinterlassen, die man hier deutlich sehen kann. Kurioserweise ist die ehemals nasse Oberfläche schwärzer geworden. Dieser Farbeindruck hat sich auch nach 2 Stunden in praller Sonne (und 40° auf der Oberfläche) nicht mehr verändert.
Es könnte aber sein, dass die Oberflächenstruktur etwas weicher geworden ist.
Ich habe mal mit einem Silikonpinsel 2 Minuten intensiv und kräftig auf der Oberfläche gerührt und gescheuert, als würde ich mit einem Schneebesen versuchen Milch aufzuschäumen. Das ist das Ergebnis:
Wie geschrieben die Oberfläche ist berührungsempfindlich, aber ich hätte das (ehrlicherweise) schlimmer erwartet.
Tja ...
Das ist nun trotzdem nichts, was man im Astrobereich einfach mal so, weil unverwüstlich oder unproblematisch einsetzen kann. Schade, denn beim Mattierungseffekt gibt es m.E. nichts, was auf visueller Ebene ähnlich effektiv arbeitet (einen Ausnahme folgt noch). Black 3.0 erschafft, wenn die Lichtsituation etwas diffuser wird, tatsächlich ein schwarzes Loch.
Ob das jemand im Astrobereich nutzen will, hängt nun sehr davon ab welche eigenen Prioritäten man hat. Es ist mit definitiv megamatt und schluckt Licht weit jenseits üblicher und auch sehr effektiver Mattlacke, aber ob man mit den Einschränkungen, der Haftung und der Sensibilität der Oberfläche leben will ... ei, ei, ei, dass muss jeder für sich entscheiden. Es macht ja auch einen Unterschied ob das in einem kleinen Sucherfernrohr landet oder in einem 10-12-14“ Zoll Newton, Maksutov oder SC ...
(Zwischen)Fazit: Es scheint fast so, als wäre das bezahlbare und ultimative Schwarz gefunden - aber ob‘s einem hilft ist bleibt dennoch sehr individuell und speziell.
Andreas-TAL
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Sorry Doppelpost durch iOS. Kann weg, wie oben auch
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Und das führt mich zu einem letzten Produkt, dass meine Netz-Recherche zutage gefördert hat. Dafür war ich - zumindest digital - auf der anderen Seite der Welt: Japan. Dort wählte einen Firma einen komplett anderen Ansatz. Sie hat sich nicht der Lackentwicklung verschrieben, sondern Folien. Der Gedanke ist frappierend einfach: Wie wäre es, wenn man eine solche Mikrostruktur, wie sie Lacke durch den Zusatz mit Mattierungsmitteln, Füllern, Pigmenten und der langsamen Verdunstung eines Verdünners (mittlerweile üblicherweise Wasser) erzeugen, nicht in einer Art Druckprozess erzeugen könnte?
Der Gedanke an aufklebbare, extrem matte Folien ist nicht völlig neu. Die Firma Acktar sagt dem ein oder anderen aus dem Optikbereich, der mit Produkten von Edmund Optics arbeitet, vielleicht etwas. Damit kommen wir aber schon in den Bereich der „Rocket Science“, will sagen hochwissenschaftlichen Anwendungen, bis hin zur Weltraumtechnologie. In die Erdumlaufbahn gehen auch die Preise für solche Produkte und auch deren Sensibilität, denn es werden diese Strukturen doch meist auf einem Hauch von Aluminiumfolie (0,2 mm stark) erzeugt.
https://www.acm-coatings.de/produkt-kate...ien-filme/
Die Firma Koyo Orient Japan aus Haraichi (rund 30 km nördlich von Tokyo) vertreibt diese neuentwickelten Folien, die im Vergleich zum obigen Material richtig robust sind. Die Grundlage ist ein 0,37mm dünner Urethanschaum, der sich auf einer selbstklebende Folie hauchdünn wiederfindet und auf dem ein Mikrorillensystem mit sehr großer Oberfläche appliziert ist, dass das Licht extrem effektiv blockiert. Die Urethanfolie ist dabei so dünn, dass sie zwar enorm lichtabsorbierend ist, aber selbst teilweise lichtdurchlässig. Also muss sie auf einem lichtdichten Untergrund aufgebracht werden. Dann klingen die Spezifikationen aber hervorragend: Flexibel, grifffest und unempfindlich, sehr gute Klebehaftung auf vielen (ok - glatten, nicht kreidenden, fettfreien) Untergründen. Allerdings gibt es auch hier eine Einschränkung: Die Mikrostruktur ist linear angeordnet (also quasi in Rillen), der streifende Lichteinfall sollte also optimalerweise quer zu diesen Rillen erfolgen.
Aber selbst längs dieser Rillen soll die Lichtabsorption sehr effektiv sein. Und das Kuriose: Obwohl die Folie erst 2018 anwendungsfertig wurde, kann man sie schon 6 Monate später bei Amazon kaufen (also nicht Amazon-Deutschland, aber Amazon-Japan). Schöne neue Welt ...
Diese Urethanfolie nennt sich „Fineshut Kiwami“ und mittlerweile gibt es auch eine englische Website dazu:
https://www.ko-pro.black/product/fs-kiwami/
Wenn auf ein bisschen mehr Japanstyle steht wird hier fündig:
https://s406aaf278939d21e.jimcontent.com/download/version/1565145949/module/7689562364/name/[u]ファインシャットカタログ190710.pdf[/u][u]
oder hier:
https://www.ko-pro.tech/181224/
https://www.ko-pro.tech/190516/
https://www.ko-pro.tech/fine-shut-kiwami/
Mit einem Webseitenübersetzer wird das aber für die Neugierigen ganz passabel lesbar, wenn auch die japanische Sprache viele bildhafte Formulierungen enthält, die Google Translate und Co. gehörig ins Schleudern bringen. So lautet zum Beispiel dessen direkte Übersetzung des Produkts „Gut verschlossene Stange“ - aha!
Nun, man könnte es auch 大きく開いた財布 = Ōkiku aita saifu = „weit geöffneter Geldbeutel“ taufen, denn grundsätzlich ist das Zeug sehr teuer. Zwar hören sich sich ~0,15 € für 1 cm² erst mal billig an, aber man kann sich das ja mal für seinen Tubus ausrechnen.
Deswegen empfehlen die Entwickler (original wurde es für Gegenlicht- oder Streulichtblenden an Teleobjektiven und das Innenleben von DSLR Kameras entwickelt) die Folie eben an den hochkritischen Stellen, an denen Streulicht nah am Fokus auftaucht anzubringen.
Als nach wenigen Tagen der kleine Streifen aus Japan hier ankam, war ich echt überrascht, wie filigran das ist. Viel eher wie hauchdünnes Seidenpapier ... und man kann tatsächlich hindurch sehen.
Aber es ist viel robuster als es aussieht. In gewissen Grenzen ist auch leicht dehnbar (wobei das zu Lasten der Eigenschaften geht) und leider zieht es - wie Black 3.0 - Schmutz magisch an. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man einfach jede Fluse auf der matten, amorphen Oberfläche erkennen kann.
Nun kann man zwar auf der Oberfäche wischen und bürsten, die kann das gut ab, nur dummerweise beeindruckt das den meisten Schmutz dort überhaupt nicht. Er krallt sich einfach weiterhin in die Mikrostruktur und wischt man mit (noch) mehr Kraft, drückt man den Schmutz erst recht hinein.
Die Rettung kam als ich bei einem Reinigungsversuch den notwendigen lichtdichten Hintergrund (das Material ist ja teilweise lichtdurchlässig) den ich mit Klebeband fixiert hatte, entfernte. Beim Abziehen blieben dort paar Farbpartikel von meinen Fingern, die von den Malaktionen am Nachmittag stammten, kleben. Könnte ich nicht so auch die Flusen abziehen?
Yeah, ich hatte soeben die Fusselrolle neu erfunden. Und es klappte sehr gut. Natürlich braucht man das passende Klebeband (nicht zu viel und nicht zu wenig Klebekraft und Kleber selbst darf sich nicht ablösen), aber hat man das, kann man die Urethanfolie oft regenerieren.
So sieht der „Lasertest“ mit diesem Fineshut aus. Boah - da taucht nun gar nichts mehr auf im Austrittswinkel und drum herum auf. Da ist so wenig zu sehen, dass ich zum besseren Verständnis nochmal ein Tageslichtfoto, in das ich hineingemalt habe, zeige, damit klar ist was man sieht, bzw. was man nicht sieht. Auch das ist natürlich nicht wissenschaftlich zu verstehen. So ein Laserlicht ist ja beispielsweise nur in einer Wellenlänge und kohärent, in der Realität kommt so etwas ja nicht vor. Die Tendenz wird aber schon deutlich (mehr soll nicht sein).
Das ist der Laserreflex im Dunkeln. Die „Linien“ sind offenbar die Interferenzen des Laserlichts mit der Folie beziehungsweise mit dem Untergrund.
Und das ist die Situation und der Aufbau im Hellen.
Zum Vergleich nochmal:
Die Berger-Astrofarbe die eigentlich recht gut abgeschnitten hat.
Black 2.0
Black 3.0
und jetzt nochmal die Folie.
Das Erstaunliche ist: Die Absorptionsleistung geht, nach den Messungen aus Japan, durch das gesamte visuellen Spektrum (380-780 nm) hindurch, bis in einen Wellenlängenbereich von 2500 nm, also sehr weit ins Infrarote hinein.
So, das ist sie nun, die schwärzeste (zweidimensionale) Oberfläche des Planeten (Vantablack außen vorgelassen). Darüber geht nichts mehr. Rechnerisch natürlich schon, aber der Unterschied wird für das menschliche Auge nicht mehr feststellbar sein.
Wenn man Reflexe provozieren will, dann gelingt einem das natürlich dennoch. Hier ist das Ganze aus 10 cm Entfernung mit Blitz und digital aufgehellt fotografiert. Das ist also immer noch kein schwarzes Loch (oder schwarzes Brett), aber man kommt schon sehr nahe an eine Oberfläche ran, die im visuellen Eindruck, in nahezu jeder Situation sehr matt wirkt. Natürlich wird es Materialien geben die da immer noch drüber kommen aber das geht jetzt hier viel zu weit.
Angestoßen wurde das ganze Jahr durch den Umbau meines TAL–250K und der dort erfolgten Mattierung mit Black 2.0. Parallel entwickelt es sich dann im blauen Forum eine Diskussion über Tubus Mattierungen, bei der ich einfach nur ein paar Sachen beitragen wollte und die dann über 12 Seiten einen sehr verbissen, fast schon zwanghaften, Verlauf genommen hat (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC...hichpage=1) Das ist schade, zeige mir aber nochmal dass das Forum Stellarum irgendwie anderes läuft. Ich habe mich mit Ralf schon mal drüber unterhalten (nicht zu dem Thema hier, sondern schon früher, und wir kamen beide zu dem Eindruck dass es in den großen deutschen Foren oft sehr verbissen und „verbohrt“ zugeht. Auf CloudyNights oder in anderen amerikanischen Foren erlebe ich so etwas, ähnlich zu Ralf, auch mehr viel als „easy going“. Insofern ist das hier vielleicht amerikanisch(er) als woanders, oder fränkisch: „Bast scho!“
Die Anfangsfrage lautete ja: Wie schwarz ist schwarz?
Die Antwort ist so einfach wie schwierig: Einfach nur schwarz.
Vielleicht zieht der ein oder andere hier (aktuell oder zukünftig) einen gewissen Profit daraus. Für mich hat sich (wieder einmal) eine Menge geklärt und das Universum ist, in dem Fall, mal ein Stück schwärzer geworden. Vielleicht folgen hier noch ein, zwei Beiträge meinerseits (Ist ja schon fast ein Schlusswort), vor allem wenn es um die Zusammenstellung, den Vergleich und objektivierbarere Untersuchungen der Farben geht. Eine neues Schwarz wird aber nicht mehr auftauchen.
Andreas-TALi[/u]
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Astrokarsten (29.08.2019)
Hallo Karsten, ich versuche mal eine vorläufige Antwort auf deine Frage oben.
Zuallererst mal ein Link zu dieser Seite, die ich informativ finden:
https://astronomie-teilen.de/reflexion-v...rflaechen/
Dann zum Tubus:
Ein Tubus braucht eine ordentliche Mattierung. Weil diese meistens lang und dünn sind und die wenigsten Kompressor und gute, kleine Sprühpistole haben, finde ich ein Aufrollen der Farbe am unkompliziertesten (auch in der Relation Aufwand und Ergebnis). Die kleinen Malerrollen-Halter muss man sich etwas zurechbiegen, dann kann man damit gut arbeiten.
Von einem lösemittelbasierten Lack würde ich abraten, das Handling von wasserbasierten Lacken ist viel einfacher und birgt keine Risiken für Gesundheit und optischen Oberflächen. Damit wäre Schultafellack nicht meine erste Wahl. Allerdings hat dieser wenigstens nur einen Lösemittelanteil von höchstens 25% und es liegen zahlreiche Erfahrungsberichte vor, so dass er gut dokumentiert ist. Neuentwicklungen von Lacken werden aktuell mit 50% Lösemittel verkauft. Das würde ich nicht verwenden.
Unter den Farben die ich kenne, hat die Astrofarbe von Berger wirklich gute Eigenschaften. Wenn Du davon ausreichend hast oder an ausreichende Mengen kommst, ist das eine sichere Wahl.
Wenn du mehr Risiko gehen willst, dann wäre dieses Black 2.0 ein Variante. Risiko deswegen, weil ich mir (immer noch) nicht nicht sicher bin, wie im starken Streiflicht die Farbe reagiert (also da könnte sie ggf. mehr reflektieren, als in anderen Winkeln) und Risiko weil es keine Langzeit-Erfahrungen gibt ob und wie sich die Farbe unter Natureinflüssen (Tau, UV-Licht, Abrieb, Pollen ...) verhält.
Das 3.0 scheint noch viel besser zu sein, ist aber für sowas wohl nicht geeignet. Es sei denn man hat einen „Spieltubus“ zur Verfügung, bei dem es nix macht ... wenn er Probleme bekäme, es aber toll ist wenn er Fahrt aufnimmt.
Wenn Du dich von Farben lösen willst, dann ist Velours nach wie vor „State of the Art“. Das macht (wenn das Fusseln der Haare unter Kontrolle ist) recht risikolos immer einen sehr guten, und gut dokumentierten Job. Ich erwarte, dass Black 3.0 an die Velours-Werte rankommt, aber unter viel sensibleren Bedingungen.
Jenseits des Tubus:
Bei besonderen Bauteilen (FS-Spinne, gegenüber vom OAZ, FS-Rand, HS-Klammern, OAZ-Auszugsrohr) würde ich wirklich Aufwand treiben und sehr sorgfältig vorgehen. Super High-Tec Lösungen, wie die Folie sind natürlich technisch mega, aber richtig teuer. 5cm OAZ = 20€ = aua ... das ist wie Zigarren mit Geldscheinen anzünden. Stell Dir mal vor Dir pappt ein solcher Streifen zusammen ...
Von Velours an FS-Spinnen halte ich nicht ganz so viel, weil die dann signifikant dicker werden. Vielleicht wäre das was für Black2.0 - auch mit dem Hintergedanken: Wenn’s in Richtung Mist tendiert kriegt man solche Kleinteile ersetzt oder wieder gereinigt. Beim Tubus ist das schon schwerer. Ich bin da volles Risiko gegangen ...
TS hat auch ne Tubusfarbe, die ist bei allem bisher außen vor. Keine Ahnung wie die mattiert.
Andreas-TAL
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Astrokarsten (29.08.2019)
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Astrokarsten (29.08.2019)
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Hallo Andreas,
vielen Dank für diese wunderbaren Tests. Für mich würde das bedeuten, dass der Newton mit Velours ausgekleidet werden sollte und die Flächen rund um Fangspiegel und OAZ mit Black 2.0 oder Berger Farbe gestrichen werden sollten.
Berger Farbe gibt es wohl nicht mehr? Und Black 2.0 bekommt man wohl auch nur direkt aus England?
Schöne Grüße
Karsten
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
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Velours hat den großen Vorteil, dass es eine „fertige“ Oberfläche hat, die du nur Entfusseln musst und für die du einen gute Haftung brauchst. Alles andere ist homogen und von der Wirkung her isotrop. Bei Farben ist das ein langer Kampf, bist du überhaupt erst mal so eine Oberfläche hast.
Ab einem gewissen Punkt entscheidet dann auch nicht die Farbe, sondern die Güte der Oberfläche über die Wirkung.
Zu Demo siehe hier:
Ganz oben ist das Black 3.0, dann kommt die Farbe, die nach Hersteller im blauen Forum missverstanden wird, dann Krylon Camouflage und Black 2.0.
Bei dem Krylon habe ich per Sprühen (die letzte Schicht kam aus einer völlig neuen Dose) eine absolut perfekte Oberfläche hinbekommen, das Black 2.0 ist hier nur einmal und dann auch etwas zu dick aufgetragen - und schon sind die Karten neu gemischt. Velours ist Velours ist Velours …
Bei der Bergerfarbe muss man auf größere Restbestände hoffen, die einem irgend jemand verkauft. Gerüchtweise soll es aber eine Weiterentwicklung geben), aber völlig unkonkret was das Erscheinungsdatum angeht und ob es überhaupt soweit kommt).
Black 2.0 ist aktuell nur via England erhältlich, da aber auch gerade ausverkauft. Die 2.0 Version soll aber ganz fix wieder lieferbar sein.
Ich hab bei einem Newton in das Auszugsrohr auch schon Velours reingepfriemelt. Man muss halt an einem Ende knapp 40 mm Platz für die Steckhülsen der Okulare oder Zubehör lassen.
Man kann selber mal schauen wie dramatisch das ist (oder eben auch nicht), wenn man ohne Okular in den OAZ hineinguckt. Je nach Menge des Lichts das vorne über den Tubus hinein kommt sieht man ob und wo da etwas hell ist oder gar glänzt. Man kann (bei Tageslicht) ja auch die Menge des Lichts, dass über den Tubus reinkommt, steuern, damit das nicht so ganz dramatisch aussieht.
Ganz alternativ: In der Nacht beim Okularwechsel mal so reinblicken, oder etwas provokanter auf den Mond richten oder knapp daneben. Dann sieht man schön die Bereiche, die streulichtkritisch sind. Oder man sieht nichts: Happy, happy, happy …
Velours war bei meinem Klevtsov ausgeschlossen, weil der einen gedrehten Alu-Tubus hat und auf der kompletten Innenseite eine Rillenstruktur. Da hätte ich für die Haftung nur die Spitzen gehabt, weil ich an die Flanken nicht herangekommen wäre. Deswegen war ich von vornherein auf Farbe festgelegt.
Andreas TAL
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el_Micha (18.04.2021), Karsten (06.09.2019)
03.09.2019, 14:22
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.09.2019, 00:08 von Andreas-TAL.)
Ich setze hier nochmal fort, weil sich noch ein paar letzte Ergebnisse - die eben objektiver sind als „das sieht für mich so und so aus“ - ergeben haben.
Hilfreich war dabei Thomas Schiffer von Astronomie-teilen.de, der schon Ende 2018 den Versuch unternommen hat die Wirkung von Mattlacken messtechnisch zu erfassen und zu dokumentieren.
Nach einem kurzen Austausch vom Thomas, zeigte er Interesse die vielen „schwärzesten Schwarz“ des Planeten etwas genauer zu untersuchen. Kurioserweise verhält es sich mit den Lacken wie mit dem „ältesten Gasthaus“, der „ältesten Eiche“, dem „kleinsten Theater“, dem „größten Sonstwas“ der Republik. Dummerweise gibt es davon immer mehrere. Also - es tut wirklich Not genauer hinzusehen, welches Produkt nun wirklich welche Wirkungen hat. Nachdem sich das alles in (auch messtechnisch) in Grenzbereichen abspielt ist das natürlich ein sensibles Thema. Das sieht man auch daran, dass es für den große Thread dazu im blauen Forum aktuell einen Antrag auf Löschung gibt („Schmähkritik“).
Nachdem die Problematik der nicht möglichen Objektivierung von Eindrücken, Wahrnehmungen, Bildern ...ja definitiv existiert, besteht mit der von Thomas Schiffer gebauten Apparatur die Möglichkeit den ganzen gefühlten Eindrücken etwas objektivere Zahlen an die Seite zu stellen. Außerdem kann durch die Vorrichtung die Anzahl der Fremdeinflüsse minimiert werden. Es besteht ja immer der Verdacht (zumindest setzt man sich dem Vorwurf aus), dass der Augenschein trügt und in einer messbaren Welt alles ganz anders sei.
So fertigte ich mehrere Testfelder von verschiedenen Mattlacken, bzw. stark mattierenden Farben an: Black 2.0, Black 3.0, Krylon Camouflage Ultra Matte, SL-94 glatt, SL-94 rau und SL-94 glatt auf rau.
Eine Besonderheit war dabei zusätzlich die Fineshut Kiwami Folie, die ich in Japan gefunden hatte und die, wie ich (nach Augenschein) schon erwartet hatte, als „ultimatives Schwarz“ aus dieser Messung hervor ging.
Aber, was mir eigentlich viel wichtiger ist als die Folie selbst (die tatsächlich noch etwas besser als Velours abschneidet) ist die Erkenntnis, dass man wohl doch seinen Augen trauen kann, wenn man damit genau hinschaut. Die Daten des Lumenmeters passten sehr gut zu der ja eher subjektiven Einschätzung.
Natürlich kann man auch hier mit Messungenauigkeiten und nicht normierten Testaufbauten argumentieren, aber bei allem was ich mit irgendwelchen Farben veranstaltet habe (sei es sie mit Laser in verschiedenen Winkeln zu „beschießen“, sie zu fotografieren, sie in Röhren zu legen, sie auf verschiedenen Untergründen auszuprobieren, im Hellen-Dunkeln-Diffusen-unter Lampen-in der Sonne-bei Vollmond ... zu drehen, zu wenden, zu kippen, sie nebeneinander zu legen, viele andere drauf schauen zu lassen, Blindtests und und in Ansätzen auch Doppelblindtests zu machen und noch vieles mehr... deckten sich diese „Ergebnisse“ und die „Messergebnisse“ fast vollständig mit dem, was ich, bei sorgfältiger Wahrnehmung, schon schlussgefolgert hatte. Also ganz trocken formuliert: Was ich und andere als matt, wenig reflektierend und stark absorbierend empfunden haben, zeigte das auch bei den gemessenen Daten. Mir genügt das jetzt, um daraus meine Schlüsse ziehen zu können.
Die Zahlen unten geben an wieviel Lux (lx) im Austrittswinkel, bzw. diffus gestreut noch gemessen werden konnten, nachdem das im 45° Winkel emittierte Licht von der jeweiligen Testoberfläche im Austrittswinkel von 45° reflektiert wurde (Referenzwert waren immer 3160 lx, die als Reflexion einer einer vergüteten Spiegeloberfläche gemessen wurden).
Hier ein Datenauszug, die vollständige Darstellung findet sich hier:
https://astronomie-teilen.de/wissensspei...reflexion/
- Urethanfolie Fineshut: 7,7 lx / 9,3 lx - aufgrund der zur Verfügung stehenden Probengröße konnte das nur entlang seiner Rillenstruktur gemessen werden und nicht wie in den Anwendungshinweisen empfohlen, quer dazu. Damit „verschlechtert“ sich der Wert, nach Angaben aus Japan um rund 30%. Oder anders herum formuliert: Die Folie kann das nochmal signifikant besser.
- Veloursfolie: 11,0 lx / 11,0 lx - die Probe stammt von Thomas Fischer und stammt aus der Messreihe Dezember 2018
- Black 3.0: 15,7 lx / 14,2 lx - die Probe stammt von mir und wurde per Pinsel gestrichen. Interessierte Nutzer müssen aber die Charakteristiken der Farbe im Blick behalten (siehe oben)
- Krylon Camouflage Spray: 19,8 lx / 18,5 lx - bitte beachten, dass das Spray mit einem VOC-Lösemittel arbeitet, ein so optimaler Farbauftrag wie bei diesem Muster gelingt nicht immer.
- Black 2.0: 23,5 lx / 21,1 lx - die Probe stammt von mir und wurde per Pinsel gestrichen.
- Black 2.0: 29,1 lx / 24,0 lx - die Probe stammt von Thomas Fischer und stammt aus der Messreihe Dezember 2018
- Schultafellack: 37,2 lx / 30,0 lx - bitte beachten, dass der Lack lösemittelhaltig ist (ca. 25%), die Probe stammt von Thomas Fischer und stammt aus der Messreihe Dezember 2018
- Berger Antireflexfarbe: 37,5 lx / 31,0 lx - die Probe stammt von Thomas Fischer und stammt aus der Messreihe Dezember 2018
- SL-94 glatt auf rau: 38,6 lx / 26,6 lx - bitte beachten, dass der Lack lösemittelhaltig ist (max. 50%), die Probe stammt von Noctutec und wurde offenbar gesprüht
Die nachfolgenden Muster laufen faktisch außer Konkurrenz, da sie von mir selbst mit weichem Pinsel angefertigt wurden und ich (anders als bei den obigen Flächen), nicht mal ansatzweise eine gute Oberfläche hinbekommen habe. Die Daten zeigen die schlechten Werte in der direkten Reflexion. So wie ich den Lack auftragen kann, bekomme ich ihn nicht zum funktionieren.
- SL-94 glatt: 61,7 lx / 28,2 lx
- SL-94 glatt auf rau: 85,6 lx / 31,0 lx
- SL-94 rau: 160,6 lx / 25,6 lx
Für alle drei Muster oben gilt: Die Probe wurde von mir erstellt (Pinsel), bitte beachten, dass der Lack lösemittelhaltig ist (max. 50%).
Für mich ist damit eigentlich in der Praxis alles geklärt, es gibt keine - dazu völlig quer stehenden - Wahrnehmungen oder Daten. Das „schwärzeste Schwarz“ des Planeten scheint, nach Vantablack, tatsächlich eine dünne Folie zu sein. Wer hätte das gedacht ... Die nachfolgenden Farben sind in ihrer Wirkung und in ihren Anwendungseigenschaften ausreichend dokumentiert. Wo Anwendungserfahrungen fehlten, habe ich versucht diese nachzustellen. Mit steigenden Mattierungseffekt werden Farben leider sensibler und empfindlicher. Das scheint das ungeschriebene Gesetz dieser Reihe zu sein.
Irgendwo in diesem Übergang zwischen „einfach, aber nur ordentlich“ hin zu „kompliziert, aber sehr gut“ muss jeder seinen Kompromiss finden.
Andreas-TAL
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el_Micha (18.04.2021), Karsten (06.09.2019)
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el_Micha (18.04.2021), Karsten (06.09.2019)
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