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Jupiter - mal aus dem Handgelenk
#1
Nachdem sich gute Bedingungen angekündigt hatten, war ich in der Nacht vom 23. auf den 24. August zum Beobachten im Odenwald. So heimlich hatte ich auf Jupiteraufnahmen gehofft, aber schon nach den ersten Blicken durchs Okular war klar, dass das ein Wunschtraum bleiben würde.
Also habe ich - mehr aus Langeweile und um die Zeit bis es so richtig dunkel wurde, zu überbrücken - den Kerl mal digital aufs Zeichenbrett (also in dem Fall iPad) gebracht.
Zu meiner großen Überraschung ging das Zeichnen - von der technischen Seite her - sehr einfach. Auf niedrigster Helligkeitsstufe konnte ich sehr einfach zwischen den verschiedenen Pinseln, Stiften und Dicken wechseln und auch die Farbtöne waren im Dunkeln sehr gut zu differenzieren. Das hat mich sehr überrascht.
Ansonsten ist die Zeichnung leider nicht ganz „gelungen“. Die beiden Äquatorbänder sind etwas zu weit nach unten gerutscht und eine so absolut symmetrische Ellipse ist mir, mit dem Stift - und frei Handgelenk - auch nicht perfekt gelungen und nach rechts laufen die Äquatorialbänder etwas auseinander (tja, Rechtshänder und zu viel Schwung).

Zu sehen war nicht wirklich viel auf dem Jupiter, es war vielmehr ein gewisses Farbspiel der Bänder, aber irgendwelche Stürme, Wolken, Wirbelschleppen und dergleichen, blieben in der Atmosphäre verborgen. Das hat das Zeichnen letztlich auch vereinfacht, weil die Menge an Details wirklich überschaubar blieb. So ist das hier mehr ein Stimmungsbild, als dass es mit einer Vielzahl von Strukturen glänzen kann.

Aber für meine allererste Zeichnung - und das auch noch komplett live gezeichnet (ich habe nach dem Zuklappen des iPads am Teleskop nichts mehr nachbearbeitet) und ohne Vorlage, bin ich doch recht zufrieden.
Ein Stack aus einem AVI-Stream wäre jedenfalls deutlich schlechter geworden. Yeah, Mensch schlägt Technik!
   

Ach ja, die Aufnahmebedingungen noch:
Gezeichnet mit Apple Pencil am iPadPro und Procreate.
Anzahl der Frames: so rein theoretisch ungefähr 133.200
Verwendungsrate der Eindrücke: circa 5 %
Gamma und Gain: biologisch gesehen ausgeschaltet
Farbtiefe: ebenfalls biologische 8 Bit (also eher neun Bit, so 20 Millionen Farben)

... und ein ADC war zwischen Jupiter und meinem Auge.

Andreas-TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Andreas Paul (24.08.2019), Christoph (24.08.2019), Florian B. (24.08.2019), Karsten (24.08.2019), LarsL. (24.08.2019), tschetto (01.09.2019), Ulf (24.08.2019), Uwe (24.08.2019), Wolfgang v. (28.08.2019)
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#2
Hi Andreas

Ich finde deine Zeichnung, auch für`s erste mal, gut gelungen. Daumen hoch
Weiter so.
Gruß
Lars

Meade ETX 70/350 mit GOTO
Bresser Messier NT 203/800 mit EXOS 2 GOTO Montierung
Bresser Messier AR 90/500
TS PhotoLine 72/432
iEXOS-100 PMC-8 WiFi GOTO iMontierung
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#3
Hallo Andreas,

herzlichen Glückwunsch zur "Zeichnung"! Dein Jupiter ist echt gut getroffen. Toll finde ich die Farb-Gestaltung und die Tatsache, dass sich alles so einfach (wie du es beschreibst) mit dem I-Phone bewerkstelligen lässt. Als "Old-School-Purist" ist man da freilich erstaunt und freut sich über die unterschiedliche Herangehensweisen für eine Beobachtungsdokumentation.

Ich hatte gestern abend Besuch und wir waren nach dem Grillen auch über die tollen Bedingungen glücklich. Mit dem Dobson wurden kurzentschlossen die schönsten Objekte abgegrast und bestaunt. Saturn ist da wieder einmal das "Sahnehäubchen" für meinen Bruder und meine Schwägerin gewesen.

Für deinen Jupi geb ich frei raus:

Daumen hoch Daumen hoch Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#4
Vielen Dank - ein Lob vom Rembrandt des Mondes und der Planeten ist was ganz besonderes!

Zum Glück waren da so wenige Details zu sehen. Ich wäre völlig überfordert, das auf den Punkt (also auf den Bildschirm) zu bringen. Ich hab‘ nachher nur in Gedanken beim Beobachten mal überlegt, was ich bei M27 oder M57 wie zeichnen würde. Völlig unmöglich ... ich hätte da nicht den Hauch eines Ansatzpunktes gefunden.

Nur kurz die Korrektur: iPadPro nicht iPhone - sonst scheitert einer, der das mal probieren will, gnadenlos  Tongue

Wie war das Seeing bei Dir ... kannst Du es einschätzen? Ich war etwas verzweifelt, ob es am lokalen Seeing hier am Beobachtungsort über Wald und Feld und Tal lag, oder ob es doch auch/nur an weiter oben lag.

Andreas-TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#5
Hallo Andreas!
Der Jupi ist klasse geworden auf dem Apfel-Schneidbrett! Daumen hoch 
Alle Achtung! habe das ja schon ein paar mal am Laptop und PS gemacht, was nicht so einfach ist (Rechtshänder und Schwung...).

Das Maintal Seeing war in der Dämmerung gestern gut, dann wurde es grottenschlecht und gegen später wieder gut. Insofern weiß ich jetzt nicht, welche "Jet"-Schwade Du im Odenwald gerade erwischt hast.
Mein Bild ist noch in der Büchse. Wenn ich es morgen frühe vielleicht entwickelt habe, dann stelle ich es hier noch ein.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Andreas!
Hier der Jupiter vom 23.8.2019 allerdings schon um 20:32 MESZ fotografiert:

   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Andreas-TAL (27.08.2019), Florian B. (26.08.2019)
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#7
Ich hab’s mal nebeneinander gestellt ... typähnlich würde ich mal sagen, so 2 Stunden später 😜 hi, hi ...
       
„Mensch schlägt Technik“ - aber nicht Christoph  Daumen hoch
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                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Christoph (28.08.2019)
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Christoph (28.08.2019)




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