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Ja wo sind sie denn...?
#1
BB vom 30.08.2019

Hallo Astros,

das Wochenende bot ja gute Bedingungen, um sich wiedermal am Himmel auszutoben. Einige von euch trafen sich deshalb auf der hohen Geba. Für mich war es etwas schwierig, da ich noch einiges zu Hause erledigen musste und auch die Möglichkeit bestand, bei Bernhard am Großgerät auf Fizzelchenjagd zu gehen. Leider zogen vom Süden her bei uns dann doch vermehrt Wolken auf und augenscheinlich war die Transparenz und die Luftruhe nicht so besonders gut, so dass wir auf ein andermal verschoben.

Trotzdem wollte ich die Nacht nicht ungenutzt sausen lassen und schnappte mir gegen 22:00 Uhr meinen 8"er Dobs.

Den Auftakt musste Saturn machen, das war klar. Immerhin war die Cassiniteilung beinahe umlaufend zu erkennen und auch so bot der Ringplanet wieder ein spektakuläres Bild.

Nachdem ich ein paar Deep-Sky-Standards "erlegt" hatte, wurden Galaxien im Pegasus angesteuert. NGC 7331 war einfach, blieb aber deutlich hinter meinen Erwartungen zurück - Ich unternahm noch einen Versuch Stephans Quintett herauszukitzeln, konnte aber nichts - gar nichts erkennen. "Ja wo sind sie den... ", dachte ich bei mir.

NGC 7479 schnappte ich mir als nächstes. Hier hatte ich schon deutlich mehr Anstrengung sie im Übersichtsokular ausfindig zu machen und ich war überrascht, wie "anders" sich der Himmel anfühlte. Es war nicht wie sonst, dass man kurz ins 13er Ethos blickt und denkt: "Da isse ja!" , sondern eher ein zögerliches "Aha!" - noch höhere Vergrößerungen waren nicht gewinnbringend, so dass ich hauptsächlich mit der Handgranate und dem 13er beobachtete. Zumindest konnte ich ansatzweise die Form noch herausdeuteln...

Richtig schwierig wurde es dann an NGC 7814 mit 11,6 mag. Die wär mal was für unsere Fotografen, hat die Edge-On-Galaxie doch ein wahnsinnig tolles Staubband! Hier war die langgestreckte Form nur zu erahnen. Sie lag schon beinahe an der Wahrnehmungsgrenze. Indirekt etwas deutlicher, aber insgesamt doch einfach nur... blass!

An 7457 stieß ich dann an die Grenze des Machbaren in dieser Nacht. Mit sagenhaften 11,8 mag  Dodgy konnte ich sie beinahe nicht vor dem Himmelhintergrund erhaschen. Nur über mehrmaliges Starhopping und Überprüfungen auf der Sternkarte wurde die Galaxie in die Mitte des Gesichtsfeldes geschoben, um dann gerademal den Hauch einer Aufhellung zu erkennen. Aber immerhin war es gelungen. Aber es war wirklich nicht einfach.

Ich denke für die sichere und konzentrierte Beobachtung dieser paar Pegasus-Lichtinseln habe ich annähernd 1 1/2 Stunden investiert. Mit M31 und 33, die ich auch schon deutlich kontrastreicher gesehen habe, beendete ich die Nacht. 

Unsere Einschätzung der Himmelsqualität traf "ins Schwarze"! Die Sternchen zeigten sich eigentlich nur minimal aufgebläht, die Grenzgröße für Deep-Sky jedoch lag bei max. 12mag für den 8"er. Das ist nicht wirklich super! Scheinbar befand sich unheimlich viel Luftfeuchtigkeit auch in höheren Atmosphärenschichten. Wetterleuchten, die mehrmals zu beobachten waren, können auch durch diese Situation begünstigt werden und bestätigten unsere Vermutung. Blitze reflektieren in hohen Luftschichten, die entweder viel Staub oder Wasser enthalten.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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