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Vortragsabend - Harald Lesch: Die Entdeckung der Gravitationswellen
#1
Servus,

letzten Freitag, 11.10.2019 um 19:00 Uhr, haben einige von uns den Vortrag von Harald Lesch und Kollegen zu Gravitationswellen in der Zentralbibliothek der Uni Würzburg besucht.
"Die Entdeckung der Gravitationswellen. Oder warum die Raumzeit kein Gummituch ist..." - am Ende haben wir gelernt, dass man auch eine Festigkeit zur Raumzeit berechnen kann wie für jedes Material. Die Zahl war riesig, die Raumzeit ist extrem steif - sie zu deformieren braucht ungeheure Energie!

Zur Einführung begann nach einer Vorstellung Harald Lesch mit ein paar Zeilen aus seinem Buch - das wurden als Überleitung zu den einzelnen Themen bis zu den Gravitationswellen von Herrn Lesch immer gemacht.
Er hat das Buch mit obigen Titel, zusammen mit einigen seiner ehemaligen oder bis vor kurzen noch aktiven Studenten oder Doktoranden geschrieben. Die Drei haben dann auch schrittweise eine Einführung in Universum, Zahlen, Skalen und Größen oder z.B. Kernfusion in Sternen gegeben.
Gegen Ende wurde von Florian Selig, einem der Mitstreiter vom Harald Lesch, die Detektierung und Deutung von Gravitationswellen und deren Signalen erklärt.

Harald Lesch hat den Abschluss gebildet und die Bedeutung von Wissenschaft mit einigen Vergleichen versucht den Zuhörern zu vermitteln. 

Alles in allem fand ich dass einen gelungenen, lebendigen Vortrag. Aber wie schon in unserer Whatsapp-Gruppe der "Lokalen" diskutiert wurde, hätte ein wenig mehr Tiefgang gut getan - für uns zumindest. Aber der Vortrag ist eben populärwissenschaftlich gehalten, um möglichst vielen Leuten das Ganze ein wenig zu vermitteln. Meine Frau sagte, die Leute neben ihr hätten gar nichts gecheckt, nach deren Aussage. So unterschiedlich sind eben die Wissensstände. Aber schön das dann doch ein so heterogenes Publikum anwesend war, wenn auch mancher nur für ein Autogramm im aktuellen Buch von Harald Lesch, als Ansporn, zur Bibliothek kam.

Die Präsentationen, Animationen und Aufmachung waren echt top! Wenn auch die Kernfusion eines Sterns (Beispiel war 15 Sonnenmassen) bis zur Supernova hätte abgekürzt werden können. 

Zum Abschluss gab es noch eine interessante Fragerunde. Zur Bedeutung der Gravitationswellen Entdeckung, aber auch ob sich die Protagonisten neben Harald Lesch ebenfalls eine ähnlich, teils populärwissenschaftliche Karriere vorstellen könnten. Im US-Amerikanischen Raum sind Formate wie Harald Lesch ja weit aus häufiger Vertreten.
Leider sind alle drei nicht in die Forschung und Wissenschaft gegangen. Dort war kein Platz oder keine Finanzierung für sie. Leider! So sind alle mehr oder weniger in der Industrie gelandet, so weit ich verstanden habe (Vielleicht recherchieren wir aber nochmals Smile ). 

Hier noch ein paar Schnappschüsse mit externem Blitz - die Bibliothek war ein großes Gebäude, nicht leicht den Eindruck des Abends auf Bild zu bannen.

       
       

Grüße,

Florian
Astrobin
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Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 7 Usern gefällt Florian B.'s Beitrag:
Andreas-TAL (13.10.2019), Christoph (14.10.2019), Georg (17.10.2019), Karsten (14.10.2019), Philipp (13.10.2019), Ulf (13.10.2019), Uwe (14.10.2019)
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#2
Hallo,

mir hat der Vortrag gut gefallen.
Ich fand es sehr gut das Harald Lesch seinen Studenten die Möglichkeit gab ihre Ergebnisse selbst zu präsentieren.
Das diese alle nicht in der Wissenschaft und Forschung geblieben sind ist verständlich (leider) und kenne ich aus eigener Erfahrung.
Mein Neffe hatte auch Astrophysik und Mathematik in Würzburg Studiert und nachdem er immer nur für wenige Wochen bis Monate beschäftigt wurde und dabei nach La Palma, Kolumbien, Indien und wer weis noch wohin geschickt wurde hat er irgendwann sich für das Unterrichten an einem Gymnasium entschieden.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#3
Hallo,

sehr gut und treffend beschrieben. So hatte ich es in der Wats app Gruppe auch gemeint. Fand die Veranstaltung insgesamt auch gut und hatte mir gefallen. Wir Hobbyastronomer haben manchmal zu hohe Ansprüche und setzen zu viel voraus und vergessen dabei, dass viele Laien dabei waren denen man es populärwissenschaftlich vermitteln muss. War sicher für viele keine leichte Kost.
Ich muss auch ehrlich gestehen, dass ich mir mit dem Begriff der Steifigkeit oder Festigkeit der Raumzeit etwas schwer tue wie das zu Verstehen ist. Aber ich kann ja noch im Buch dass ich mir dort mitgenommen habe darüber nachlesen.


Viele Grüße  Philipp 


"Das schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle"    Zitat von Albert Einstein 
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#4
Ja, die größeren Showqualitäten in den USA sind nötig, weil die Hochschulen dadurch Spenden generieren und je mehr Entertainment desto größer die Öffentlichkeitswirkung. Der staatliche Forschungshaushalt ist oft sehr dünn ... und je mehr Geld, desto mehr Personal ...
Viele Akademiker parken hierzulande in (Fast)Praktia, in zusammenkonstruierten Stellen die für 1-2 Jahre existieren ...

Den obigen Florian Selig habe ich bei Xing wiedergefunden, als Entwicklungsingenieur für Laserkommunikationssysteme und vorher (aber nach dem Master) viele, viele Jobs ... Hatte übrigens ein (für uns) interessantes Thema für die Masterarbeit: Instrumentierung von kleinen bis mittelgroßen Teleskopen.
Die Thematik hat ja auch ein weiterer Referent so auf den Punkt gebracht: Die Brötchen müssen bezahlt werden, die Windeln gewechselt ...

Ich habe selbst einmal einen Doktor der Physik in Heidelberg erlebt, dessen befristete Professur auslief und der sich (Familie, Kinder, Anhang und und und inklusive) in ganz Europa umschauen musste, sollte ... um eine neue Stelle zu finden. Waren dann Gespräche beim Abendessen: Wird’s was mit Wien? Glaube nicht, da hat sich xyz beworben. In München soll was frei werden ... Ja aber erst in 2-3 Jahren. Birmingham vielleicht - aber die haben nicht mein Fachgebiet? Dann schon lieber Warschau.

Ach du meine Güte .. da stellt sich natürlich die Frage ob man sich diese Unsicherheit immer wieder antun möchte.

Da ist so ein Buchprojekt mit Dr. Lesch, das läuft ja seit 3 Jahren (? wenn ich mich richtig erinnere ?) eine spannende Sache. Seit 2016 hat man den Inhalt auch ein paarmal überarbeiten müssen ... Die Vortragsreihe läuft schon eine Weile:
https://www.mainpost.de/regional/hassber...33,9979182
Die Mainpost schrieb danach: „Schwere Kost und ein begnadeter Entertainer“ ... hi, hi, hi ...

Andreas.TAL
____________________________________________________

Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#5
Hallo zusammen,

ich war auch anwesend und mir ist noch wichtig etwas zu ergänzen, was hier noch noch nicht erwähnt worden ist. Harald Lesch hat am Ende der Veranstaltung die Gelegenheit genutzt, eine flammende Ermahnung an Politiker zu richten, mehr auf die wissenschaftliche Messungen und Erkenntnisse zu hören. Allzu oft werden diese ignoriert und dem Parteiengerangel und kurzfristigen Interessen geopfert. Das hat er vor allem mit dem Aufruf verbunden dafür zu sorgen dass wir den nachfolgenden Generationen einen bewohnbaren Planeten hinterlassen. Das fand ich überraschend und sehr positiv und vom Publikum gab es dafür einen langanhaltenden Applaus. Es gibt viel zu wenig Wissenschaftler die sich so wie er in aktuelle politische Diskussionen einmischen und versuchen dem fake-news-Wahnsinn mit Daten und Fakten auf wissenschaftlicher Basis etwas entgegen zu setzen. Bravo!

viele Grüße aus WÜ

Frank
Nur in einem ruhigen Teich
spiegelt sich das Licht der Sterne...
(aus China)
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