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BB 21.01.2020 – Wieder eine wundervolle Reise ins Dunkel
#1
Hallo zusammen, vorab:  Ja ich habe ein wenig aufgerüstet seit dem letzten Bericht und meiner letzten Teilnahme am Treffen auf dem Kreuzberg in Nordheim...

Wildburg, mit Bernd und Perry. FSt. 5,5-6,0, leichter Frost, - 2°C, aufgebaut ab 19:15, abgebaut ab 23:40.Wenig Tau, am Anfang leicht "weisser" Himmel durch Dunst in Horizontnähe.
Equipment: Martini Dobson,  
Optische Ausstattung: Spiegelset von Oldham Optical, 22 Zoll F3.6 entsprechend 2.050 mm Brennweite. Komakorrektor TV Paracorr MKII, Filterschieber bestückt mit Astronomik UHC; OIII; Hß; Okulare: ES 30 mm 82° + 14mm 100°; TV Ethos 100° 21+10 +8 mm
(das 8er haben wir nicht verwendet, Seeing war nicht stabil genug für 250 x Vergrößerung.)


Angekommen im auf der Lichtung tief im Wald - Wie immer verschlägt es einem den Atem, wie eindrucksvoll der Sternenhimmel abseits von Siedlungen ist. Der Platz and der Wildburg ist einfach der dunkelste in der Umgebung.

Deutlich sichtbar und strukturiert die Milchstraße, Praesepe = M44 im Krebs und Andromeda M31 einfach mit bloßem Auge, größere Sternhaufen wie M41 im Gr. Hund einfach und oder M 35 am Fuß der Zwillinge.
Ich bin auch der Meinung, dass ich M33 im Dreieck indirekt habe durchschimmern sehen (neue Gleitsichtbrille!), aber das konnten weder Perry noch Bernd durch eigene Sichtung bestätigen.


Eine tolle Hilfe beim Beobachten, gerade von neuen und unbekannten Objekten, ist der Deep Sky Guide mit den Objektfotos / Skizzen, hier kann man gut abgleichen, was "sehbar" sein kann (auch wenn die Gurus unter besten Bedingungen in den Hochalpen etc. natürlich nochmal deutlich mehr an Details auch mit weniger Öffnung herauskitzeln).

Und was haben wir nicht alles teleskopiert:

Zum Warmwerden im Orion - ORI
# M42, GN, immer wieder umwerfend, NGC 1977 GN, Running man, einfach zu sehen, danach
# B33 Pferdekopfnebel mit Hß, eine Dunkelwolke, deutlich sichtbar als Verdunklung vor dem Hintergrundnebel GN IC 434, der Nebel geht auch mit dem UHC.
Dieses Objekt ist schon deutlich schwieriger (O-Ton Bernd: - das haut mich jetzt aber nicht um -, aber HEY, das ist ECHT und LIVE, und keine Daten-Konserve, und ja, das muss man sich ein wenig erarbeiten mit field sweeping und guter Dunkeladaption)


Perseus - PER
# NGC 1499; GN; California Nebel - sehr schwach in Hß, riesig, aber kein echter Hingucker, hat mir letzte Woche irgendwie besser gefallen.

Dann ein kurzer Schwenk in Richtung M 101 oberhalb der Deichsel des großen Wagen, noch zu tief, ersäuft im Horizontdunst, haben wir später nochmal angepeilt.

Andromeda -AND
# M31, GX – Andromeda Galaxie, wunderschön die Staubbänder, das Sternentstehungsgebiet NGC 206 ist das hellste in der GX und sieht aus wie eine eigene schwache Galaxie.
# die Begleitgalaxien M32, M 110 (zeigt erste Details).


Das war dann der Startschuss für eine Runde Great Galaxy Hopping mit Grandmaster Perry, genau, dem Mann der keine Karte braucht... mehrere kleinere GX unter anderem
# NGC 147, NGC 185, NGC 278 und noch so ein paar faint fuzzies (Perry, Bitte um Ergänzung) irgendwann meinte Bernd, dass er mal wieder was sehen und nicht erahnen wollte:

Dreieck - TRI

# M33 GX, Dreieck, sehr deutlich die beiden großen Spiralarme mit den mehreren hellen Knoten, prominent NGC 604 (fast wie eine Begleitgalaxie) sowie NGC 595 und 588 gegenüber des Kerns

Widder – ARI
# NGC 772 GC, die Spiralarme leider nicht sicher gehalten, auch bei 145x oder 200x nicht

Löwe - Leo
# 2903 GX; Balkenspirale; 100x und 145 x die Ansätze der Arme deutlich, wie ein verbogenes „S“, die Arme selber nur als leichte Aufhellung erahnbar, GX steht noch zu tief.


Stier - TAU
# M1; SN-Rest; mit OIII bei 145 x Filamente indirekt sichtbar und gut gehalten (zum ersten Mal wirklich gesehen, nicht nur … ja da ist irgendwo was, aber wo und vor allem was….)


Fuhrmann – Aur
NGC 410, GN mit eingebundenem OC NGC 1893, tolles Objekt mit OIII, hell, große Details, Dunkelwolke zentral.

Zwillinge – GEM
# M35 + NGC 2158 im Hintergrund, bei 200 x fast Gesichtsfeldfüllend und komplett aufgelöst
Affenkopf, Riesig, Schwach
Danach haben wir uns im Einhorn herumgetrieben -MON

# NGC 2237-9/46 GN, Rosettennebel - Hammer, komplette Strukturen im äußeren Ring, Wolken im Zentrum der Brilliante OC NGC 2244- Hier sieht man wieder wie beim Trapez im Orion, dass die ersten hellen Sterne ein Loch in den Nebel reinbrennen und eine Höhle in der Wolke schaffen.

 Perry ist dann gegen 11 heim, Bernd musst noch ein bisschen länger zittern.

# M50 OC; Einfach (erinnert an den Deutschmark-Adler mit hängenden Flügeln...)
# M46 / M47; beides OC, komplett unterschiedlich, M46 mit vielen kleinen Sternchen (und dem eingebetteten PN NGC 2438, ganz klar und einfach zu finden), toll anzuschauen gemeinsam im Sucher oder Fernglas, da kommt der unterschiedliche Charakter der Haufen als toller Kontrast zur Geltung

# NGC 2359, GN, OIII, Thors Helm- Einfach Hammer, also nicht Thors Hammer aber Thors Helm ist Hammer. Im Übersichtsokular bei 68x klar der gehörnte Wikingerhut. Aber so viel mehr Detail geht dann noch, erstmalig hatte ich das Gefühl, mehr zu sehen, als die Gurus im Deep Sky Guide gezeichnet haben, also näher am POSS Foto als an der Guru Zeichnung, mit Zentralstern und Schalen / Filamenten innerhalb der großen Expansionsblase um den sterbenden Wolf-Rayet Stern (wird noch eine Supernova). WoW.

Großer Hund . CMa
# M41, OC, einfach, exterm lichtstark
# NGC 2362 - TauCMa - dreieckig mit hellem Zentralstern
# H3934 DS; sehr schöner Doppelstern mit intensivem Farbkontrast Blau - Orange


Grosser Wagen - UMA
# M101 GX, komm - t immer noch nicht richtig gut obwohl schon etwas weiter oben…
# M 81 GX Bodes Galaxy, Spiralarme schwierig und nur indirekt erahnt / M 82 GX - Zigarre, irreguläre Struktur, bei 200x problemlos aufgelöst in Helligkeitsgebiete und Einschnürung zentral, dazu beide Begleiter GX NGC 3077 und 2976
# M108; GX bei Merak unten rechts im gr. Wagen, bei 68 x im 30er gemeinsam im Gesichtsfeld mit
# M 97 PN, Eulennebel, endlich mal BEIDE Augen schwach und diffus wahrgenommen, ohne Filter, (200x). Öffnung hilft. Von den 3 sichtbaren Sternen im Nebel zwei indirekt durchblitzen gesehen, nicht den Zentralstern.


Zum Abschluss nochmal der große Orionnebel mit allen Vergrößerungen, unterschiedlichen Filtern
# M42, ganz klar die "Streamers" gegenüber von der Huygens-zone auf der "Rückseite", im UHC die riesige Ausdehnung und die Kante entlang des "Mantas" schön abgefahren, Pons Schroeteri über die Dunkelwolke direkt beim Trapez.


Trapez bis Komponente E, F ging nicht, Seeing nicht stabil genug.

Und dann waren wir müde und meine Füße wurden auch nicht mehr wärmer.... und Bernd und ich haben alles wieder ins Auto eingeräumt...

Zum Schluss bevor wir losgefahren sind noch ein letzter Blick nach oben und den Anblick des wundervollen Sternenhimmels genossen, so herrlich im dunklen Wald, der Blick in die Weite, was haben wir doch für eine tolle Leidenschaft - bevor dann die Autoscheinwerfer angehen und die Dunkelheit vertreiben....
Beste Grüße, Rainer
Aktiv bei: http://www.sternwarte-kreuznach.de/

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