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Heller Bolide um 23:01 MEZ - 29.01.2020
#1
Ich war gerade auf der jagt nach Beteigeuze, bzw. habe die Beobachtung mit einer letzten Hunderunde verbunden, da zog in SSO rund 30 Grad östlich von Beteigeuze, aber fast auf identischer Deklination, ein sehr heller Bolide seine Bahn gen Südhorizont.

Die Lichtspur war von gelblich-weißer Farbe, insgesamt eher kurz, endete rund 5-10 Grad über dem Horizont und war am Ende sehr, sehr hell. Er begann mit einer zarten, dünnen Lichtspur, wurde zügig heller und steigerte seine Helligkeit am Ende auf -5 bis -6mag (oder noch mehr) um, nachdem sich 2-3 kleine Funken von ihm gelöst hatten, zügig zu verblassen. Solche Größenklassen zu schätzen fällt schwer, aber Sirius sah im rechten Auge daneben wie eine schwache Funzel aus.

Unwillkürlich spitzte ich die Ohren um ein Geräusch zu hören, aber es blieb still. Für einen kurzen Moment dachte ich auch, ich hätte eine abbrennende Magnesiumkugel einer Silvesterrakete vor mir und wartete auf den Knall. Auch eine Rauchspur war nicht zu sehen, was aber auch daran lag, dass es in dieser Himmelsrichtung einfach zu finster war.

Wenn ich die Szene genau Revue passieren lassen, ließ das Teil für den Bruchteil einer Sekunde die Umgebung einen Schatten werfen. Wow ... 

Andreas.TAL

Ach ja: Beteigeuze - identisch zu Bellatrix, also ~1.6 mag, wenn man mal die Farben und damit verbundenen mögliche Korrekturbeiträge außer Acht lässt.
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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AstroHippie (29.01.2020), Christoph (30.01.2020), Florian B. (31.01.2020), Ulf (30.01.2020), Wolfgang (02.02.2020)
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#2
Hallo Andreas,

das Ereignis kann man hier melden:
https://akm.imo.net/members/imo/report_intro
Sollten mehrere Meldungen vorliegen, wird Dir die geografische Laufspur angezeigt.

Ich hatte am 27. September letzten Jahres ein spektakuläres Feuerkugelerlebnis in der Abenddämmerung. Auch ich habe gelauscht, ob ein Geräusch zu hören ist - 5min - nichts.
Nach der Meldung musste ich feststellen, dass die Feuerkugel ca. 350km entfernt war. Da hätte ich etwa 25min warten müssen. Man unterschätzt die Entfernung
gewaltig. Es sah so aus, als ob das Teil 3 Äcker weiter runtergekommen war.
Ereignis-Nr.: 4626-2019

Grüße von Wolfgang
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Andreas-TAL (02.02.2020)
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Andreas-TAL (02.02.2020)
#3
Hallo Wolfgang,
danke für den tollen Link.

Die Menüführung ist richtig gut. Ich habe am Anfang gezweifelt, ob man das präzise genug eingeben/beschreiben kann, bzw. wie die das im Benutzerdialog lösen, aber das ist durchaus effektiv.
Für Amateurastronomen wäre es noch einfacher, wenn in der Richtung der Beobachtung später dann der rückgerechnete Sternenhimmel eingeblendet wird, um die Strichspur des Boliden festzulegen.
Aber damit können viele, die das nicht als Hobby haben, glaube ich, ganz wenig anfangen, also ist das schon so wie es ist, gut.

Dein Hinweis auf die Entfernung:
Oh ja, stimmt, stimmt, stimmt. Der Schall hat ja ein Schneckentempo im Vergleich zu Licht. Unwillkürlich geht man davon aus, dass Sichtbarkeit und Akustik zusammen fallen, aber das ist ja bei weitem nicht so. Und nachdem der Bolide sehr tief zu sehen war, sind da ordentlich Kilometer zwischen mir - Atmosphäre - und dem Teil. Bei nur noch ~10° Horizonthöhe nach dem Verlöschen müsste sich das auch im dreistelligen Kilometerbereich bewegen. Umso beeindruckender (im Nachhinein) die Helligkeit.

Ich hab die Daten eingegeben und bin mal gespannt ob es ein Feedback gibt.

Das würde der Beobachtung (war der hellste Bolide den ich bisher gesehen habe) noch das Sahnehäubchen aufsetzen.

Andreas.TAL
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Wolfgang (02.02.2020)
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Wolfgang (02.02.2020)
#4
Hallo Andreas,
ich glaube, Du hast das Sahnehäubchen!
Ereignis 558-2020, ggf. 3 statt 5 Beobachter eingeben!
Gruß Wolfgang
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Andreas-TAL (03.02.2020)
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Andreas-TAL (03.02.2020)
#5
Jepp, da isses Wink ... seehr interessant.
Wäre irgendwo in Belgien runtergekommen sagt Google Earth, wenn ihm nicht die Materie ausgegangen wäre.
Und: Bei dem Ereignis über dem Bodensee hätte es rund 15 min gebraucht bis das leichte Flüstern eines Knalls in Unterfranken angekommen wäre.
Na ja, da kommt natürlich nichts ... viel zu weit  Tongue .

Andreas.TAL
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Wolfgang (03.02.2020)
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Wolfgang (03.02.2020)




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