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Meteorit???
#1
Hallo,
in diesem Zusammenhang hätte ich da dann noch eine Frage:
Im Jahr 2013, 3 Tage vor dem Fall des Tscheljabinsk - Meteors, fand mein Nachbar auf seinem zugefrorenem
Gartenteich diesen Stein. Damals lag etwas Schnee, auf dem Stein aber nicht. Deswegen fiel er optisch sofort ins Auge.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um einen Meteoriten handelt:

   

Schon die Auffindesituation ist merkwürdig. Bei uns gibt es in großem Umkreis keine Industrie, bei der derartige Schlacke entstehen könnte.
Der Garten ist auch nicht durch Fremde betretbar. Der Stein ist sehr kompakt, also nicht schlackig porös, olivgrün, an einigen Stellen wird ein Magnet festgehalten.
Gewicht: ca 800g.
Mit der Diamantsäge eine Scheibe abgesägt. Schnittfläche zeigt kleine, kugelförmige, golden glänzende Einschlüsse (<1mm).
Die Schnittfläche ist auf dem Bild zu sehen. Habe zur Sicherheit mal mein Geiger- Müller- Zählrohr dran gehalten - nichts.
Anfragen bei 'Meteoritenexperten' führten zu nichts, meist wurde der Stein überhaupt nicht in Augenschein genommen.
Kennt jemand jemanden, der sich damit auskennt?

Viele Grüße von Wolfgang
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#2
Hallo Wolfgang!
(Vorsicht, es schreibt Christoph unter falschem Account)
Hätte direkten Kontakt zu Dieter Heinlein in Augsburg (falls er noch nicht befragt wurde), den ich diese Woche noch treffen.
Gibt es mehr und bessere Bilder von dem Teil?
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hallo,
ich habe noch ein paar Bilder mehr. Wie sollen die zu Dir kommen?
Darf ich den Forum-Speicher damit belasten?
Wenn ja, stelle ich die Bilder als Beitrag hier ein.

Gruß Wolfgang
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#4
Hallo,

sieht komisch aus das Teil und bei 800 Gramm hätte ich erwartet das er den zugefrorenen Teich durchschlägt. Undecided
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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Christoph (03.02.2020)
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Christoph (03.02.2020)
#5
Hallo Wolfgang!
(jetzt richtig)
Ehrlich gesagt, sieht das Ding nicht wirklich nach einen Meteoriten aus. Mir ist er viel zu hell und zu unruhig strukturiert.
Forumspeicher ist sicher noch für ein paar Bildchen vorhanden!
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Christoph, hallo Ulf,

zu hell? Seht Euch mal die hier an:
www.strahlen.org/tw/meteorite/meteorite_deutschland_1.html
Der Stein lag auf dem Eis, war aber mit Sicherheit nicht dort aufgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt war der Boden knallhart durchgefroren.
(War, glaub ich, auch das letzte mal, dass es hier solchen Frost gab.)
Dieter Heinlein's Frau(!) stellte anläßlich eines vereinbarten Treffens bei einer Messe in Münschen nach 1s fest, dass es sich um Schlacke handelt.
Ca. 2 Jahre später sah ich einen Dokumentarbericht über Meteoriten, bei dem besonders seltene Meteoritentypen gezeigt wurden.
Da war dann einer dabei, der hätte Bruder unseres Stein's sein können. Gleiche Farbe, etwas kleiner, blasige Oberfläche - aber nur auf einer Seite,
harter Kern und außen wie glasiert.
Das Rätsel ist für mich immer noch nicht gelöst. Ein Null-Acht-Fünfzehn Chondrit ist es nicht, das weiss ich auch. Es kann auch Schlacke sein, aber das
macht die Auffindesituation rätselhaft. Da kommt nur der Grundstücksbesitzer hin. Für einen Wurf von einer nahe gelegenen Straße ist es zu weit,
außerdem steht da noch eine Gebäude davor.
Nun noch ein paar Bilder und ein Chromatogramm:
       
   
Analyseergebnisse nach verschiedenen Methoden:
       


Viele Grüße von Wolfgang
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Andreas Paul (09.05.2020)
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Andreas Paul (09.05.2020)
#7
Ich halte das für industrielle Schlacke, ohne jedoch sagen zu können welcher Prozess oder welche Industrie dahinter steckt.

Grund für meine Annahme:

Ich hatte vor fünf Jahren den Bruder / die Schwester dieses Teils hier bei uns.
Wir hatten uns, um unser Gelände im Garten etwas besser modellieren zu können, rund 8m³ Aushub anfahren lassen. Beim Verteilen dieses Aushubs (und dem Aussortieren von größeren Steinen) ist mir ein sehr, sehr identisch aussehender „Stein“ in die Finger geraten, den ich auch erst mal aufgehoben hatte.
Olivgrün, dicht, glasige Haptik, Blasenbildung an einer Seite und an den Bruchkanten glatt und scherbenartig.
Ich hab‘ aber nichts weiter über ihn herausfinden können (habe mich aber auch nicht sonderlich bemüht) und, weil mir das Teil doch etwas seltsam war (du hast ja auch mal einen Geigerzähler dran gehalten), es wieder über den Hausmüll entsorgt.

Radioaktiv war es wohl nicht, der Müll wird ja gemessen bevor er in die Verbrennung wandert. Jedenfalls habe ich nichts gelesen dass sie in Schweinfurt sowas wieder rausgezogen haben.  Tongue

Andreas.TAL
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Die Nacht, in der das Fürchten wohnt, hat auch die Sterne und den Mond“
                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Wolfgang (04.02.2020)
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Wolfgang (04.02.2020)
#8
Hallo,

ich hab da mal was "Eigenes" daraus gemacht.

Zum Thema,

auf dem zweiten Bild sieht es sehr nach gebrochenen / gesplitterten Glas aus.
Das sieht genauso aus wie Glasstücke die ich aus Bodenmais habe.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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Wolfgang (05.02.2020)
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Wolfgang (05.02.2020)
#9
Hallo,
erst mal Dank an Ulf. Da mich ungelöste Rätsel nicht in Ruhe lassen, werde ich mal eine Isotopenanalyse (Sauerstoff) machen lassen.
Das ist wohl die einzige wirklich schlüssige Methode um herauszufinden, ob wir es mit externer Materie zu tun haben.
Vergleichslisten gibt es ja im Netz genug. Z.B.
https://curator.jsc.nasa.gov/antmet/mmc/appendvi.pdf

Zum Thema Glas:
Wir haben mal die Dichte des Steins gemessen: ca. 6,4 g/cm³, was eigentlich schlackeuntypisch ist.
Von Menschen gemachtes Glas hat 2,5-6,26 g/cm³. Stahl ca. 7,8 g/cm³. Auch sehr dünne Scheiben des Steins sind völlig undurchsichtig/nicht durchscheinend.

Vor dem Zerschneiden machte das Teil einen leicht stromlinienförmigen Eindruck, Blasen an der stumpfen Seite. Im seitlichen/hinteren Teil ist offensichtlich ein größeres Stück abgebrochen.
Das ist auf den Bildern als muscheliger, glänzender Bruch zu erkennen.
Nach der Analyse ist kein Nickel enthalten. Trotz der olivgrünen Farbe ist es damit kein richtiges Olivin. Bemerkenswerte Restmengen an für Menschen interessante Metalle, z.B. Kupfer, Zink, Blei sind nicht drinne. Naja warten wir mal die Isotopenanalyse ab. Ich informiere Euch, auch wenn es kein externes Material sein sollte.
Übrigens habe ich den Test mit dem Geigerzähler gemacht um auszuschließen, dass es sich um zusammengeschmolzene Reste eines mit einem kleinen Kernreaktor betriebenen Satteliten handelt. Speziell bei Spionagesatteliten mit niedriger Umlaufbahn hatte man da früher (vielleicht auch jetzt noch) keine Hemmungen.

Viele Grüße Wolfgang
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Andreas Paul (10.05.2020), Andreas-TAL (05.02.2020), Christoph (05.02.2020), Florian B. (05.02.2020)
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#10
Kleine Zwischeninfo:
Probe geht nächste Woche nach Basel zwecks Isotopenanalyse (70€).
Ich habe noch einen Meteoriten mit blasiger Oberfläche gefunden:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Wo...eorite.JPG
und
https://www.nhm.ac.uk/discover/the-wold-...orite.html
Bemerkenswert: Blasen auf der stumpfen Seite - und nur dort.

Gruß Wolfgang
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#11
Hallo Wolfgang,

jetzt willst du es aber wissen. Daumen hoch

Bei den Fotos ist aber eine komplett andere Oberflächenstruktur zu sehen wie als bei deinem Exemplar. Undecided
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#12
Hallo Ulf,
das ist richtig. Mir ging es nur darum, dass ein Meteorit nicht sofort zu Schlacke (oder zur Schnecke) gemacht wird, weil sich darauf Blasenstrukturen erkennen lassen.
Das ist nämlich der erste Reflex bei den meisten Meteoritenexperten - dazu brauchen diese noch nicht mal einen Blick darauf zu werfen.

Gruß Wolfgang
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#13
Hallo Wolfgang,

ich würde sogar sagen das Blasenstruckturen typisch für Meteoriten ist.

Das Reflexartige "Nö" kommt wahrscheinlich davon das 90% oder mehr wirklich keine sind.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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Wolfgang (08.02.2020)
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Wolfgang (08.02.2020)
#14
Hallo Wolfgang,

wie ist die Isotopenanalyse ausgegangen?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#15
Hallo Ulf,

da scheint die Säge zu klemmen. Wir warten.....

Gruß Wolfgang
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#16
Nach diversen Versuchen eine Isotopenanalysemöglichkeit zu finden, stelle ich das Thema erst mal wieder zurück. Das Angebot der Uni Basel existiert nicht mehr, da der betreffende Physiker im letzten Jahr nach USA gewechselt ist. Jetzt hat erst mal die eigene Firma Vorrang... wegen des Coronavirus.

Gruß Wolfgang
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#17
Logischerweise nachvollziehbar. Dennoch Danke für die Information.
Schade, wäre - egal was rausgekommen wäre - sicher sehr interessant gewesen.
Andreas-TAL
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                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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#18
Hallo Wolfgang,

ich verstehe Deine Hartnäckigkeit sehr gut. Und würde es selbst ebenfalls genau wissen wollen.
Solche wegwischenden Aussagen von sich für Fachleute haltenden Menschen, ignoriere ich professionell.
Das ist mir zu einfach. Süffisanten Aussagen gebenüber bin ich von Natur aus skeptisch.

Natürlich kann es sich bei dem hier zur Debatte stehenden Objekt auch um Schlacke handeln.
Die beschriebenen Umstände veranlassen jedoch dazu, der Sache wirklich auf den Grund zu gehen.
Mit Mitteln, die zweifelsfreie Ergebnisse liefern.

Bezüglich Isotopen-Analyse: Ich wohne ja in der Nähe des Forschungsgeländes Garching.
Dort gibt es reichlichst Analyse-Möglichkeiten. Kann gerne schauen, ob die Möglichkeit
einer Isotopen-Analyse besteht. Garantiert gibt es das dort irgendwo. Kann`s mir nicht anders vorstellen.

Der Lehrstuhl, an dem ich einst gearbeitet habe, hat ein metallografisches Labor.
Die können auf jedem Fall Schliffe machen und diese fotografisch erfassen.
In der Regel besteht unter den verschiedenen Laboren eine Vernetzung, weil man sich ab und an aushilft.
Kontakt zu einem beim Forschungsreaktor II arbeitenden Physiker habe ich auch.

@Andreas, bist Du Dir sicher, daß Du nicht etwa einen Meteorit schnöde über den Hausmüll
entsorgt hast? In laienhafter Verklennung des himmlischen Ursprungs ... :-O

Viele Grüße,
Andreas


Man sieht nur, was man weiß.
Mark Twain
(aus: Leben auf dem Missisippi)



Nachtrag: Anfrage zur Möglichkeit der Bestimmung Isotopen-Verhältnis läuft.


.
 
 . weniger . langsamer . einfacher . schöner .

 
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#19
Hallo Namensvetter ... nicht so ganz.
Wenn sich das Obige als Teil von „Gor“, „Omuamua-II“ oder der „Gegenerde“ herausstellt, hab‘ ich gelitten. Aber wenigstens bin ich schon jetzt auf der sicheren Seite, dass es Nachts nicht unheimlich zu Leuchten anfängt, daraus die Körperfresser schlüpfen oder es sich in grünen Schleim verwandelt und alle im Haus in Kokons verpackt um sie ganz langsam aufzulösen.
B-Splitter-Scary-Movie-Reality im Unterfrankenland hätte grad‘ noch gefehlt ...👻💀☠️👽🙀
Andreas (der mit TAL)
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                                                                                                                              (Mascha Kaléko)  
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Herbipollution (10.05.2020)
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Herbipollution (10.05.2020)
#20
Wäre eine Story wie hier:
http://www.tagesschau.de/inland/meteorit...n-101.html
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Johannes Röll (17.07.2020)
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Johannes Röll (17.07.2020)




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