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Erholungsstreifzug...
#1
BB vom 15.03.2020

Hallo,

nachdem ich gestern die Nacht sausen lassen musste (ich war nach einer ausgedehnten Holzbeseitigungsaktion / Koronakur im Wald am Abend dann doch zu platt!), erholte ich mich unter relativ klarem Himmel bei einem Streifzug quer über den Frühjahrssternhimmel.

Die Vorhersagen gingen ziemlich weit auseinander, so dass ich mich für das 8" Schenllspechtelrohr entschied. 

   

Meteoblue und Astropanel meldeten ab dem frühen Abend Bewölkung. Letztendlich hatte zum Glück die BR-Vorhersage mit klarem, leicht bewölkten Himmel recht. Einzig die Transparenz blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Scheinbar waren doch Dunstschichten in den oberen Schichten, so dass die Galaxien und Nebel eher blass und strukturlos daher kamen. Das geht deutlich besser! Die Luft war durchschnittlich ruhig. Am Trapez tat ich mir mit der F-Komponente schwer. E war gut zu halten.

Begonnen habe ich mit der hellen Halbvenus gegen 18:30 Uhr und blieb eine Weile am Planet hängen bis der Himmel dunkel genug war, um auch den Doppelstern Rigel zu beobachten. Mit den Zeichenutensilien war schnell eine Doku für das Logbuch erstellt (siehe auch Zeichenthread).

Tim wollte dann auch mal durch die Röhre sehen und ich stellte ihm nach der Venus den Orionnebel ein. In Al´s "Handgranate" ist und bleibt er halt immer ein "Brett". Überhaupt macht der kleine Dobs mit den WW-Okus viel Freude. Das 6mm Ortho kam nur bei Sternen und beim Eskimo-Nebel in den Auszug. Ansonsten blieb ich beim 13er Ethos und 31er Nagler. 

Im Zwilling kam freilich M 35 mit NGC 2158 zum Zug, ehe NGC 2392 angesteuert wurde. Die Temperaturen passen immer noch zum "Polarbewohner mit seiner Pelzkappe".

Gegen 21:00 Uhr musste ich dann die Starlink-Kette ertragen... Die Leuchtpunkte zogen von Westen her bis hoch in den Zwilling, um dort zu verblassen. Ca. 10 Minuten dauerte das Schauspiel ehe kein Satellit mehr nach kam. Die Abstände sind wieder etwas größer geworden...

Der Bienenstock M44 stand formatfüllend im Gesichtsfeld und schnell war auch die Galaxie NGC 2638 eingefangen. Weiter ging´s zum Löwen mit den üblichen bekannten "Schönheiten" (muss ich jetzt nicht aufzählen...). Beim Triplett war ansatzweise das Staubband bei NGC 3628 zu erahnen (halten konnte ich es aber nicht!).

Oberhalb im kleinen Löwen nahm ich noch NGC 3344 mit und erarbeitete mir hart die schwache Spirale von NGC 3184 am Fuß des großen Bärens. Hier hatte ich gut eine halbe Stunde zu tun und merkte, dass eben die Transparenz heute der limitierende Faktor war.

Mit M 51 frischte ich meine Sehzellen wieder auf und stieß dann hoch in den Kasten des Wagens. Die Eule und M108 wurden gemeinsam betrachtet, jedoch ohne dass mich die Eule ansah!

M 81, 82 waren - naja "gut" - da hatte ich mir auch etwas mehr erwartet. Alles in allem freute ich mich dennoch über die gesehenen Objekte. Auch wenn das Aufsuchen mit dem Telrad bei den hellen M´s und NGC´s problemlos funktioniert, muss man bei weniger hellen Nebeln doch einiges an Zeit einplanen, um sicher zu gehen, dass man auch wirklich das Gesuchte vor Augen hat.

Nach gut 4 Stunden zogen immer mehr Schleierwolken / Zirren durch und ich beschloss den Beobachtungsabend zu beenden. Auf alle Fälle hat die frische Luft gut getan und ich genoss die Zeit am Teleskop.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe,

ja mit so einem Dobson ist man immer schnell Start und entschließt sich leichter mal raus zu gehen. Ich war diese Nacht auch spechteln. Vorrangiges Ziel war die SN in NGC 2020 EU in NGC 4636. Sie ist schon sehr verblasst und liegt Schätze um 14 mag oder darunter. Ich konnte sie jedoch immer wieder mal kurz mit meinem 14" Dobson halten. Die Transparenz war mäßig, wie du schon geschrieben hattest, sonst hätte ich sie leichter sehen können. Es zogen immer wieder schnell  Schleierwolken durch. So wurde es auch bei mir mehr eine trotzdem 2 1/2 Stündige Spazierfahrt durch den Frühlingshimmel mit etlichen weniger und alt bekannten Objekten. Ich zog mir zum Schluß als die Durchsicht wieder besser war die hellen Kugelsternhaufen M3 M5 M13 und M92 noch mal rein. Ich ließ sie mit 480 x gemütlich durch das Gesichtsfeld des 5 mm Nagler laufen und genoss den Anblick, als stünde man nur wenige Lichtjahre vor ihnen. M5 ist mein Lieblingskugelhaufen, weil mir seine Sternanordnung im Außenbereich gut gefällt. Im Binoansatz am großen Dobson sind helle Deep Sky Objekte auch ein Spaß.
Ich werde vielleicht heute Abend wenn das Wetter passt mir im 100 mm ED Bino im Fuhrmann zwei Doppeltsterne und zwei offene  Steinhaufen so wie einen PN noch mal ansehen. Inspiriert von den Deep Sky Beobachtungstips durch das aktuelle VDS Journal.


Viele Grüße  Philipp 


"Das schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle"    Zitat von Albert Einstein 
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