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M100 / NGC 4312 in Coma Berenice
#1
BB vom 24.03.2020

Hallo,

mit Christoph stand ich die letzten Tage öfter in Kontakt und gestern einigten wir uns auf ein gemeinsames Objekt, das wir "battlen" - wie der Engländer so zu sagen pflegt. Nach einigem Fachsimpeln über Position, Aussehen, Art des Objektes fanden wir M100 als Ziel würdig. Daneben ist ja noch die Edge-On Galaxie NGC 4312 zu finden, so dass es ein hübsches Motiv ergeben dürfte.

Bei unserem Telefonat so kurz nach halb sieben, konnten wir schon erahnen, dass die Luftruhe gegenüber den Vortagen nicht besser, eher noch schlechter geworden ist. Aber wenn man schon klaren Himmel hat, sollte man den unbedingt nutzen. Mein Equipment stand sowieso schon bereit und dann konnte es auch gegen 20:00 Uhr mit dem ACF losgehen. Ich "wärmte" mich mit mit Galaxien hoch oben in UMa auf. Der Wind frischte leider wieder deutlich auf und die gefühlte Temperatur war trotz warmer Klamotten echt extrem kalt.

Auffällig war das "langsame Pulsieren" der Sterne. Es war förmlich so, als ob jemand am Himmels-Dimmer dreht. Stellenweise verschwanden Objekt und feinere Sternchen, um dann wieder aufzublitzen. Dabei wurde der Himmelshintergrund ebenfalls gefühlt deutlich heller und schluckte / verwischte die Photonen auf ihrer Reise zu mir. So intensiv habe ich das noch nicht erlebt. Vielleicht kann Christoph zu den Luftdaten noch etwas beisteuern (Grenzgröße, Seeing in Bogensekunden etc.). Etwa eine Stunde blieb ich draußen und trotzte dem Frühlingswetter Wink

Um bessere Bedingungen für das Zeichenobjekt zu bekommen, entspannte ich mich anschließend auf der warmen Couch bis etwa 22:15 Uhr. In der Zeit wanderte der Löwe hoch in den Süden und damit in einen günstigeren Beobachtungswinkel mit weniger Atmosphäre dazwischen.

Dann ging´s los - ich war mit den Voraussetzungen einigermaßen zufrieden. Sternchen konnte ich bis ca. 14mag erkennen. Darüber ging nichts. Durch die Luftunruhe konnte ich auch an der Galaxie M 100 nur ansatzweise, indirekt und diffus Strukturen der Spiralgalaxie erahnen. Festhalten konnte ich sie nicht - M 100 blieb ein eher runder verwaschener, flächiger Fleck. Einzig die Helligkeitsunterschiede um den Kern gegenüber den Randbereichen waren ersichtlich. 

NGC 4312 trat nur als langezogene, feine Aufhellung in Augenschein. Mehr hatte ich da auch nicht erwartet. 

Nach gut einer halben Stunde war die Zeichnung mit den gesetzten Sternchen auf dem Papier. Irgendwie war ich dann auch so platt, dass ich mich entschloss zusammen zu räumen. Jedenfalls nicht, ohne vorher noch ein paar Absacker-Objekte aufzusaugen. Gegen 23:00 Uhr war ich wieder in der warmen, kachelofengewärmten Stube.

   

Noch ein kleiner Hinweis: Auf der Originalzeichnung ist M 100 noch etwas größer im Durchmesser (flächiger), aber der Scanner kann die ganz feinen Grautöne am Galaxienrand nicht umsetzen...das ist wie beim Beobachten, wenn man das indirekte Sehen noch nicht beherrscht - die gaaaanz feinen, zarten Einzelheiten kann man dann nicht erfassen! Wenn ich den Kontrast erhöhe, wird das reelle Bild total verzerrt Sad
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo!
Ein 2 min RAW-Frame:

   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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Uwe (25.03.2020)
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Uwe (25.03.2020)
#3
Hallo Chistoph,

da sieht man´s mal: 30min visuell vs 2min Belichtung - ein klares Ergebnis. Technik schlägt Handarbeit  Sleepy ... aber ich nehm´s sportlich.

Der Anblick der Objekte im Okular ist durch nichts zu ersetzen. Das weiß auch Christoph. Vielen Dank für den "Vorschuss". Bin auf das Endergebnis echt gespannt!

Wichtig für mich ist, dass ich die Sternchen gut setze und die Objekte möglichst exakt treffe. Scheint gelungen:

   
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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