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Venus bei den Plejaden
#1
BB vom 01.04.2020 (2)

Hallo,

bis das Wetter wieder schlechter wird (ab Freitag langsam bewölkt?!) muss man die im Moment interessanten Konstellationen am Nacht- und Morgenhimmel auskosten - auch wenn man nun schon ordentlich von klaren Nächten belohnt wurde.

Am abendlichen Himmel näherten sich heute die Venus und die Plejaden (M 45) an. Da strahlen dann die römische Göttin der Schönheit mit den hübschen Töchtern des Atlas (diesmal nicht der Komet) und der Pleione um die Wette. Sowas ist neben der Planetenkonstellaton am Morgen wieder ein absoluter Hingucker.

Am TMB 115/805 erreiche ich mit dem 31er Nagler (82°) bei 25facher Vergrößerung ein Gesichtsfeld von ca. 3,4° - das ist groß genug, um dieses Szenario mit einem Blick zu erfassen.

Kurz nach 21:00 Uhr zog die ISS ihre lange Bahn quer über Himmel und war dabei ca. 5 Minuten lang zu sehen. Immer wieder spannend...

Daneben war heute der Mond der Hauptakteur. Die Luft war trocken, es ging kein Wind und die Luft war sehr ruhig. Die Temperaturen sanken stetig bis auf etwa 2 - 3° C (22:30 Uhr) Mit dem 3,5er Nagler konnte ich bei 230x den Terminator abfahren und in die Mondlandschaft eintauchen. Thilos Steilvorlage auf Whatsapp mit "wahnsinniger Vergrößerung" am C11 veranlasste mich dann noch meine alte 2x Barlow in den Auszug zu stopfen...

was soll ich sagen, es funktionierte. Das Bild wurde zwar schon ordenltich dunkel, aber die Detailfülle stieg noch einmal deutlich an. Auf der MON2 mit Handnachführung hatte ich dann mächtig nachzudrehen, damit das Bild nicht zu schnell aus dem Okulargesichtsfeld wanderte.

Auch am Stern war die Vergrößerung von 460x durchaus interessant zu sehen. Die Beugungsringe traten nun deutlich hervor und bescheinigten der TMB Optik eine sehr gute Performance. Da bleibt man gerne länger hängen und lässt das Sternscheibchen (Alpha Auriga / Capella) immer und immer wieder durch das Okular laufen. Nur ganz langsam drehten sich die Lichtkreise um das Airydisc... beinahe wie auf einer optischen Bank!

Danach ging es wieder zurück zum Halbmond. Mit dem Smartphone hat es am Vorabend am Dobson schon hübsche Bildchen gegeben. Das sollte heute auch funktionieren. Man merkt aber schon, dass die zunehmende Helligkeit die Dynamik der Kamera fordert. Den Winkel so zu erwischen, damit keine Überbelichtung - weiter vom Terminator entfernt - erfolgt, war eine echte Herausforderung. Hinzu kam das Einblickverhalten am Okular bei hoher Vergrößerung. Hier konnte ich keine richtige Position für ein ordentliches Bild finden. Das ging nur, wenn ich die Vergrößerung herunter fuhr. Bei etwa 60x  - 70x gelang es dann doch sehr gut. Es galt also eine Balance zwischen hoher Vergrößerung und zu hellem Mond bei niedrigerer Vergrößerung zu finden.

Hier zwei Ergebnisse:

   

Keine Angst, ich greif auch weiterhin zum Bleistift. Wenn man sich einen Krater dann im Detail vornimmt, kann das Smartphone im Moment auch überhaupt nicht mithalten. Trotzdem ist es schon klasse, was die Dinger heute schon leisten. Einfach mal so... ans Okular gehalten, ein wenig gekippelt und gerührt, und schon hat man eine Erinnerung an den Beobachtungsabend.

   
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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