M44 erster Test mit PHD2

[Michael]

Hallo Astrofreunde,

am 12.2 konnte ich endlich meinen ED_Apo mal fotografisch testen.
Bei der Gelegenheit wollte/mußte ich meinen alten PC gegen was jüngeres austauschen. Da ich mich in den letzten Jahren öfters mit Guidingproblemen beschäftigen mußte hatte ich zwei Optionen, entweder nur noch visuell, oder technisch aufrüßten in der Hoffnung das dann alles besser wird.
Am 12.02 hatte ich die Gewissheit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mein Guiding lief sauber durch und alle meiner 30 Einzelbilder waren sauber nachgeführt. Danke an die PHD2 Entwickler. Als Testobjekt hatte ich mir in Stellarium M44 rausgesucht. Umso erfreulicher, dass auf der Aufnahme sogar ein paar schöne Galaxien sichtbar sind
Am besten gefällt mir aber die längliche Galaxie UGC4526.
Auf dem Monitor in PHD2 erschienen selbst bei 600mm Nachführbrennweite ein paar schöne Leitsterne auf dem kleinen Chip, dass erste Erfolgserlebnis mit PHD2

Nach erfolgreicher Kalibrierung ließ ich nach zwei Minuten noch den Nachführassistenten laufen um die Parameter noch ein wenig zu optimieren. Trotz aufgehelltem Himmel durch die Feuchtigkeit sind 30 x 240 Sekunden mit der DSLR bei ISO800 dabei rausgekommen.
Hoffe es gefällt euch, für einen Guidingtest bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Als nächstes will ich mal das Multiguiding in PHD2 ausprobieren.
Das Bild in voller Auflösung demnächst bei Astrobin!
Viele Grüße, Michael

Aufnahmedaten: M44 am 12.02.2020
Instrument: 130/1200 ED APO, mit Skywatcher Reducer auf ca. 1000 mm
30 x 240s ISO 800, EOS400D, 30 Darks, 20 T-shirt Flats,
Losmany G11, PHD2, sw Webcam, Guidingoptik 600 mm Refr. mit Nachführexzenter.
BB: Fitswork Histogrammanpassung, leichte Schärfung, Helligkeit und Kontrast angepasst.

[astroexcel]

Hi Michael,

sehr schöne runde Sterne (bis in die Spitzen)
Ja, unbedingt Multistar-Guiding verwenden!!!!

Ciao Thomas

[Florian B.]

Servus,

das macht für einen Test doch einen sehr guten Eindruck. Die Hintergrundgalaxien sind auch schon schön zu sehen. Ein wunderbares Testobjekt. Glückwunsch! 

Grüße,

Florian

[Michael]

Dankeschön, 

jetzt will nur noch irgendwann eine richtige CMOS od. CCD
Allerdings liegen wir da bei Mono APS-C mit anständigen Filtern plus Filterrad bei knapp 4000 €. Evt. tuts aber auch ein kleinerer Chip....
Da bin ich noch immer hin und her gerissen....wenn wir im Jahr 300 trockene Nächte hätten wäre die Entscheidung um einiges leichter.
Dazu kommt der extreme Wertverlust bei den Kameras. Wenn man sieht was eine Moravian 8300 mal gekostet hat, jetzt will sie keiner mehr und die Leute bleiben drauf sitzen.
Bei den ASIs ebenso, im Forum stapeln sich die 1600er und Co Varianten. Aber irgendwann will ich auch mal weg von der DSLR....mal sehen....
Immerhin habe ich jetzt eine Flatbox und muß nicht mehr früh raus um Tshirt Flats zu machen, auch schon eine Verbesserung hoffe ich!

viele Grüße und allen ein schönes WE, Michael

[Christoph]

Also, Michael,
die Moravian G2-8300FW ist noch immer eine tolle Kamera und das schreibe ich nach fast zehn Jahren!!!
Wenn ich wüsste, von welcher Kamera ich das auf dem Markt noch in zehn Jahren schreiben werde - ich würde sie heute noch bestellen!
Ich befürchte, dass ich aber die betagte G2-8300FW deshalb nicht vekaufen würde!

Ähnliches gilt auch für die zum Teil noch betagteren Canon-Kameras!

[Florian B.]

Servus,

ich glaube den Werteverlust hat man immer, wenn man den Kameramarkt anschaut. Ich kriege meine modifizierte 6d auch nicht los. Verschenken tue ich sie auch nicht. Dann bleibt sie eben da. Denn dafür macht eine 8 Jahre alte Technologie - und da kommen wir an die G2-8300FW schon fast ran - einfach zu gute Bilder! Die 400d macht hier auch einen guten Job, finde ich!!!

@ Michael: Warum muss es eine Mono-Kamera sein? Klar, kriegt man im Endeffekt mehr Informationen auf's Bild. Aber der Unterschied, v.a. durch die heutige Bildbearbeitungstechnik macht den Unterschied marginal in den meisten Fällen. Ich meine ich bin da auch so ein Spezialfall: Wer belichtet auch mit einer gekühlten DSLR... ?   Es kommt auf die individuellen Anforderungen an. Aber die heutigen gekühlten OCS-Kameras sind nicht zu verachten. Und du belichtest nicht so lange wie mit Mono - bei Weitem nicht. Am wichtigsten ist für viel Tiefe und Schwache Objekte die Kühlung, damit das thermische Rauschen keine Rolle mehr spielt. Mit den heutigen Filtern für OCS Kameras wie Dual-Schmalband, Triband etc. hat man so viele Möglichkeiten... 

Grüße,

Florian

[Michael]

Hallo Christoph und Florian, danke für eure Antworten!

Christoph, ich hoffe, dass mein Statement nicht falsch rübergekommen ist. Es ging mir hier in keinster Weise darum irgendwie ein Kameramodell zu verunglimpfen!!
Ich bin mir auch durchaus bewußt, dass der 8300er Chip immer noch eine sehr gute Leistung bringt.

Allerdings überlege ich mir bei einem Wechsel und bei einer Ausgabe von mehreren Tausend Euros, ob ich dann nicht doch auf die neue CMOS Technik gehe.

Mir sind die Vor u. Nachteile CCD/CMOS bekannt. Wenn ich mir allerdings die CMOS Rohbilder einer 183er, 1071er, 294er usw. ansehe, dann sind die oft gar nicht so sehr rauschfrei, obwohl gekühlt, dazu dann noch das Ampglow, welches meine DSLR nicht hat!

Das Thema CCD statt CMOS ist also auch noch nicht ganz abgeschlossen.

Aber worum es mir eigentlich ging, ist der immense Wertverlust der Kamera. Wenn man aber die 4000 Euro Kamera  regelmäßig benutzen kann, und das womöglich noch über 10 Jahre hinweg relativiert sich der Preis natürlich auch irgendwann, aber will ich so lange damit arbeiten, wo sich die Technik in dem Bereich so schnell entwickelt? Und was bekomme ich denn nach 2-3 Jahren noch dafür... Das alles sind Fragen die ich mir im Vorfeld stelle. Ich kann mich noch gut erinnern als 2006 die 800 Euro für die DSLR über den Ladentisch gingen, da waren auch schon ein paar Schweißperlen auf der Stirn

Ich bin sehr gerne bereit, mir für viel Geld einen tollen Refraktor, Spiegel, Montierung, teure Okulare zuzulegen, denn diese Gerätschaften benutze ich bei jeder Gelegenheit, und dass ist im Verhältnis sehr oft, eigentlich bei jeder Gelegenheit!

Und ein guter Refraktor ala FLT, TOA, LZOS, Astro-Physiks, ist in gewisser Weise Wertstabil. Da gebe ich es gerne aus, eben weil es mir das Wert ist. Bei einer sehr teuren Kamera ist es mir das eben "noch nicht" Wert. Wenn ich das Geld locker übrig hätte wäre es mir wahrscheinlich egal, dann würde ich sofort zuschlagen. Aber so ist es nicht, und dann überlegt man halt doch sorgfälltig. Aber ab wann es sich lohnt ist gepaart mit dem Spaßfaktor während der Benutzung, der Anzahl der klaren Nächte, und natürlich mit dem Unterschied im Ergebnis. Das muß aber jeder mit sich alleine ausmachen.

Mono deshalb, weil es mich einfach total reizt, mit der vollen Auflösung des Sensors g.... Ha Aufnahmen zu machen. Und dann will ich, wenn ich denn umsteige keine Kompromisse einer Beyer-Matrix haben wollen. Auf der anderen Seite steht natürlich der Aufwand dahinter....

Jedenfalls bin ich stolz auf meine Bilder, die Motivation ist bis jetzt in keinster Weise abgeflacht!

Mal sehen was so kommt, ich bin mal auf die Ergebnisse der QHY268C/M und ASI2600C und auch der Monoversion gespannt. Noch sieht man nicht so viele Bilder.

Habt  weiterhin viel Spaß mit eurem Equipment, die Ergebnisse sprechen für sich  

Viele Grüße und klare Nächte, Michael