Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
OSC-Kamera an Schmitt-Kamera
#1
Hallo!
Es ist zwar eigentlich nicht die reine Lehre, aber ich hatte ja eine betagte Celestron 5" Schmidt-Kamera mit einem 1 1/4" Okularhalter für die Aufnahme mit einer elektronischen Kamera versehen:
https://forum-stellarum.de/showthread.ph...ht=Schmidt
oder auch:
https://www.klostersternwarte.de/aktuell...idt-kamera
Nachdem die Technik nun ein dreiviertel Jahr pausieren musste, gab es in der vergangenen Vollmondnacht wieder die Gelegenheit daran weiter zu basteln.

Zunächst war aber das neueste macOS Big Sur der ALccd-QHY 5III 178 color im Wege. Bis ich rausbekam, wie FireCapture v2.7Beta ohne Absturz mit der Kamera zurechtkam, dauerte es eine ganze Weile und war in der Nacht auch etwas nervig (USB-Traffic nach Gefühl einstellen). Dann enttäuschte mich die Abspeicherung der Daten, die nur in SW zu funktionieren schien. Seltsamerweise kommt mit einem SER-Video dann auch Farbe in die Bilder.
Und last but not least ist das Fokussieren in Bruchteile von Haaresdurchmessern schon eine Herausforderung. Ich lernte: ich stehe noch am Anfang! Wink

Vor dreißig Jahren wäre ich stolz wie Harry gewesen! Heute ist da noch viel erhofftes Potential zum Ausschöpfen. Folgende Dinge sind zu vermeiden:
- keinen UHC-Filter vor den Chip klemmen, das ist wegen der "schnellen" Optik von f/1,65 schwierig
  und verstärkt die Vignettierung
- die Dunkelbild-Funktion von FireCapture nimmt zu viel von schwachen Nebeln weg
- Belichtungszeiten über 10 Sekunden (längere Zeiten, zB 30 sec, sind sehr schwer handelbar)

Dann waren die Bilder im Kasten. Lynkeos ist eines der wenigen Stackingprogramme für OSX, die schnell gehen. Das jetzt ersteinmal zum Einsatz. REGIM und APP werden bei den hoffentlich besseren Nachfahren noch genutzt werden. Die Nachführung übernahm eine betagte GPDX, die kräftig "walking noise" erzeugte, obwohl sie auf Polaris ausgerichtet war.
So, genug geschrieben. Die Bilder der letzten Nacht:

M16 mit 300 sec, Ausschnitt:
   

M17 mit 480 sec, Ausschnitt:
   

NGC6992 mit 300 sec L und 300 sec RGB:
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Folgenden 5 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Andreas Paul (26.07.2021), August (26.07.2021), Florian B. (30.07.2021), LarsL. (27.07.2021), Ulf (26.07.2021)
Zitieren
Folgenden 5 Usern gefällt Christoph's Beitrag:
Andreas Paul (26.07.2021), August (26.07.2021), Florian B. (30.07.2021), LarsL. (27.07.2021), Ulf (26.07.2021)
#2
Servus,

ja Wahnsinn! Schön das dein "Pflegekind" mit der kleinen Kamera dennoch solche Ergebnisse liefert. Wenn man sich das alles vor Augen hält, ich habe das Gerät ja einmal mit eigenen Augen bei dir gesehen, dann sieht dass doch sehr erfolgreich aus.

Ich freue mich auf weitere Aufnahmen mit dem Gerät!

Grüße,

Florian
Astrobin
Fotocommunity
Instagram
Youtube

Astronomie, einer der schönsten Gründe, nachts nicht schlafen zu gehen!
(Zeiss-Werbung)
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (31.07.2021)
Zitieren
Folgenden 1 User gefällt Florian B.'s Beitrag:
Christoph (31.07.2021)
#3
Servus Florian!
In den wenigen zur Verfügung stehenden Nächten habe ich noch ein paar Aufnahmen vor dem Mondaufgang machen können.
Was ich unterschätzt habe ist die Lichtstärke und dass ein UHC-Filter mehr bringt als gedacht!

Die Lichtstärke zeigt sich vor allem bei kurz belichteten Aufnahmen:
- in einer Sekunde kam ich auf 14 mag mit 5,5" Öffnung
- in zehn Sekunden waren es immerhin noch fast 16 mag
- bei 30 Sekunden verlor sich der Vorteil der schnellen Öffnung im Himmelshintergrund und in den Dreckeffekten: 16,5 mag

Aber immerhin in der Summe lag es jeweils von 17 mag mit 360 sec Gesamtbelichtungszeit. Für 5,5" noch immer ein gutes Ergebnis.
Die Bilder: M11, M16, M27 und Jupiter!

   

   

   


.jpg   Jupiter20210728_2304UT-SchmidtKamera-4x.jpg (Größe: 6,36 KB / Downloads: 17)

Letztes Bild von Jupiter (400% vergrößert!) zeigt das Potential von Auflösung:
5" ≈ 2 Pixel ≈ 5 µm!
Eigentlich macht eine Schmidt-Kamera immer etwas mehr als 15 µm Streukreise, was zu Filmzeiten sehr gut war, aber heutzutage mit den kleinen Pixeln gar nicht geht. Wenn ich eine Kamera fände mit 7 µm Pixeln und einer Diagonale von max 10 mm, die in einem 1 1/4" Okularauszug passt, nicht zu lang ist und nicht zu dick... Wink
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste