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Gasriesen - eisig kalt...Saturn und Jupiter
#1
BB vom 22. und 23.11.2021

Hallo,

endlich riss die hartnäckige Wolkendecke auf und gab seit mehreren Wochen wieder einmal den Anblick ins All frei. Am Montag musste kurzerhand der 8" Dobson herhalten, da ich erst später Zeit für die Astronomie fand. Die Luft war deutlich unruhig und auf den Planeten waren kaum Details auszumachen. Ich trotzte dem eiskalten Nord-Ost-Wind auf der Terrasse zumindest gut eine Stunde und beobachtete mit viel Freude hellere Messier-Objekte. M 31 zeigte zart seine Staubbänder, aber die richtig klare Sicht blieb durch hohen Dunst eher unterdurchschnittlich... schon bald erhellte der am Osthorizont aufsteigende Mond die Deep-Sky möglichkeiten, so dass ich das warme Wohnzimmer dem "Windkanal" im Freien vorzog.  Cool 

Gestern, am Mittwoch wurde dann der FLT auf die Sphinx montiert und ich wartete geduldig, bis die Beobachtung der zwei größten Planeten unseres Sonnensystems in "Reichweite" kamen. Schon gefühlt ewig hatte ich keinen Bleistift mehr am Start und das wollte ich natürlich ändern.
Es war zum Glück windstill und die Luftruhe deutlich besser als am Vortag, so dass ich nach etwas entspanntem Einsehen an Saturn loslegte. Das Zeitfenster war auch nicht mehr so groß, denn der Ringplanet steht gegen 18:00 Uhr schon recht tief. Um 19:00 Uhr, als die Zeichnung entstand, war er noch etwa 20° über dem Horizont. 

Ohne Schablone ist es immer eine große Herausforderung die Proportionen zu fassen und den Anblick auf´s Papier zu skizzieren. Toll war auf alle Fälle die Cassini-Teilung, die sich doch recht weit im Ringsystem bis zur Planetenkugel spannte, sowie der harte, scharf abgeschnittene Schattenwurf der Planetenkugel auf dem Ring. Mit Vergrößerungen von 150x kam ich am Besten zurecht.

   

Christoph hatte ich zwischendurch kontaktiert, ob er auch in der Sternwarte werkelt, aber er hatte an diesem Abend keine Zeit, so dass es wahrscheinlich keine Vergleichsaufnahme geben wird.

An Jupiter konnte ich sogar diesmal höher vergrößern. Anfangs wanderte der Mondschatten von Io als schwarzes kleines "Loch" auf der Gasriesenscheibe langsam vor sich hin und als ich mit der Saturnzeichnung fertig war, wurde erneut ein dunkler Punkt zwischen den Äquatorialbändern sichtbar. Diesmal war es der Mond Ganymed, der vor dem Planeten seine Bahn zog. Ganymed ist so dunkel gefärbt, dass er sich schön von den den Wolkenschichten des Gasriesen abhebt. Io und Kallisto standen schon etwas von Jupiter entfernt. Interessant war für mich dann bei der Beschriftung der Zeichung die Helligkeiten der Monde miteinander zu vergleichen. Obwohl Io  mit 1" scheinbarem Durchmesser kleiner als Kallisto (1,3") war, erschien er durch die größere Helligkeit auch größer im Okular... hab ich so auch noch nicht darauf geachtet.

   

Die Dynamik des Jupitersystems fasziniert mich immer wieder auf´s Neue, jede Beobachtung bringt andere Ansichten. Einfach toll. 

Vielleicht wart ihr ja auch wieder mal draußen und habt frische Luft und Sternlicht "getankt"...  Rolleyes
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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Gasriesen - eisig kalt...Saturn und Jupiter - von Uwe - 24.11.2021, 19:18



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