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Besser als gedacht...
#1
BB vom 28.04.2022

Hallo,

kurzfristig verabredeten sich Frank und ich zum gemeinsamen Beobachten bei mir auf der Terrasse. Nachmittags war der Himmel mit hohem Dunst aufgehellt und es zogen doch einige Wolkenfelder durch, so dass ich mir eher keine großen Hoffnungen machte. Nichtsdestotrotz hielten wir am Plan fest. Gegen 21:00 Uhr kam Frank an und der Himmel wurde immer klarer. Bis dato hatte ich die SXD mit dem 10" ACF auf Polaris ausgerichtet. Einzig ein Alignmentstern fehlte noch. Es ist mittlerweile doch schon lange hell.

Nachdem wir Regulus einstellen konnten, ging es los. Neben der FS2 Steuerung hatte ich den Adapter für die Navigation mit dem Tablet und Sky-Safari angeschlossen. Da muss man dann nicht über die Koordinaten Objekte anfahren, welche in der Lister der FS2 fehlen. Die Luft war erstaunlich ruhig, so dass wir uns zuerst Doppelsternen widmeten. Wir konnten locker bis 400 - 500x vergrößern und es machte wirklich Freude die Sternscheibchen in den unterschiedlichen Farben zu betrachten.

Omega Leonis, Tegmine und Epsilon Bootis seien als prominente Vertreter genannt. Ich hatte erstaunlich gut aufgebaut bzw. eingenordet, so dass die Sterne auch nach langem Schwenk und bei hoher Vergrößerung gleich im Okular zu sehen waren. "So sollte es immer sein", dachte ich mir. 

Es tut auch einfach mal wieder gut gemeinsam draußen unterwegs zu sein und ein wenig Smalltalk neben einer entspannten Beobachtung zu haben. Wir hatten uns ja auch schon länger nicht mehr gesehen.

Nach einem kurzen "Notstopp" (der Tubus wäre sonst ans Stativ gestoßen), der mit der "Rührbox" ausgelöst wurde, war die Kommunikation zwischen FS2 und Tablet allerdings dahin. Wir mussten nochmal neu koordinieren, da die Bluetooth-Verbindung dadurch wahrscheinlich unterbrochen wurde - den Stopp sollte man also auch am Tablet tätigen. Danach ging es aber sicher weiter.

Langsam wurde es dunkler und wir widmeten uns den ersten Deep-Sky Objekten. M 3 war noch ein blasses Häufchen aber die ersten Galaxien konnten sich sehen lassen. Wir wühlten uns über das Leo-Triplett in den Virgo-Haufen. Nahmen Makarians-Chain mit und observierten von M 104, der Sombrero-Galaxie, bis hoch in das Haar der Berenice viele Sterninseln. Die hellen Kracher machten uns natürlich am meisten Freude. Transparenz und Luftruhe blieben auf hohem Niveau. M 51 zeigte eindrucksvoll die Spirale und auch andere Nebel konnten ihre Strukturen nicht verbergen. Nun war auch der Kugelsternhaufen eine wahre Pracht. Hunderte kleine Lichtpünktchen erzeugen ein brillantes Abbild dieses alten Objektes.

So sogen wir die Photonen auf und hüpften quer über den Südhimmel. An "The Box" bei der wir 2, die 3. Galaxie eher indirekt erhaschen konnten, stellten wir fest, dass doch noch ein wenig Luft nach Oben war. Hier ging schon mehr. Allerdings fehlt es meinem Gebüsch-Lichtschutz noch an ausreichend großen Blättern, so dass die Laternen doch etwas stören.

Nach gut 2 Stunden unternahmen wir noch einen Meridian-Flip mit der Monti um M81-82 und Begleiter als finale Objekte zu beobachten. Deutlich waren die beiden Staubbänder zu erkennen, welche die Galaxie durchschneiden. Die Nacht war besser als gedacht und hat sich auf alle Fälle gelohnt.

Vielen dank an Frank für den "Anschubser"!  Daumen hoch
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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