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Von Doppelsternen und darüber hinaus
#1
Beim Durchstreifen des Nachthimmels vom Freitag auf Samstag stachen gewissermaßen helle Doppelsterne im BT 120 heraus. Albireo ist so ein Beispiel unter Einigen, deren Namen mir nicht geläufig sind. Die Vergrößerung betrug dabei nur 27,5x, was bei Albireo mit ca. 35“ Abstand völlig ausreichend ist.
Bei engeren Paaren, die etwas Konzentration erforderten, konnte ich durch Augenwechsel feststellen, dass beide Objektive des Achromaten in etwa gleich gut sind, aber mein linkes Auge schwächer ist. Die letzte augenärztliche Kontrolle brachte Werte fürs linke Auge mit 100% und rechtes Auge 125%, was auch im Fernglas spürbar ist. Da hilft auch kein Nachfokussieren, mehr kommt einfach nicht.
Das Phänomen dabei ist, dass bei gewissen Doppelsternpaaren mit einem Auge beobachtet die Trennung nicht gelang, welche beidäugig dagegen leicht zu trennen waren. Störend machten sich monokular Lichthöfe um die Sterne bemerkbar, sei es nun von meinen Augen oder aber vom optischen System selbst, dass als Achromat plus Prismen Streulichtanteile einbringt.
Mit beiden Augen beobachtet, dauerte es ca. 2 Sekunden Beobachtungszeit um die Paare mit Luft trennen zu können und dauerhaft den Eindruck zu halten. Das ist schon eine beachtliche Leistung des binokularen Sehens, dass auch das schwächere Auge einen nutzbaren Beitrag liefert und insbesondere das monokular auffällige Streulicht sehr stark ausgeblendet wird.

Parallel zum Fernglas war der FLT 135/1080 montiert, dessen Abbildungsleistung ich mal wieder genießen wollte. Erstaunt war ich hier über den Anblick vom M13, der mit seinen Einzelsternen und tarantelartigen Sternenausläufern mehr zeigte, als ich von 135mm Öffnung erwartet hätte.

Epsilon Lyrae ist für den 135er natürlich keine Herausforderung, aber eben schön anzusehen. Im BT 120 bei 110x ( 6mm Okulare ) gelang die Trennung ebenfalls leicht und mit deutlich Luft dazwischen. Hier versagen nach Berichten auf cloudy nights erstaunlicherweise manche 150er ED Ferngläser oder aber deren Beobachter.

Beim Aufsuchen des Paares erscheint ein relativ heller Stern zwischen beiden Paaren in etwa gleichem Abstand, aber etwas außerhalb der direkt gedachten Verbindungslinie zwischen den Paaren.
Dieser 10,12mag helle Stern wird auch als „I-Komponente“ bezeichnet, während die hellen Paare A-B und C-D sehr geläufig sind und die Aufmerksamtkeit auf sich ziehen.
Darüber hinaus gibt es auch die schwächeren Komponenten „E“ mit 12,3mag und „F“ mit 12,7mag. „E“ war Grenzwertig erkennbar im BT 120 während die Sichtung im FLT 135 einfacher war. Es war allerdings recht „diesig“ in dieser Nacht. Im Grenzbereich des BT 120 hilft dann auch beidäugige Beobachtung nicht um mit der Monobeobachtung des 135mm Apos mithalten zu können. Im Winter war auch der 127er StellarVue Zweilinser sichtbar im Vorteil und zeigte am Orion Trapez „F“ während im Bino 120 bei „E“ Schluss war.

Visuell herausfordernd und nicht gesehen blieben die Komponenten „H“ und „G“, wobei Letztere mit 14,2mag eine Aufgabe für einen 8Zöller sein könnte.
Hier ein Aufsuchbild zum Nachvollziehen:

Klaren Himmel wünscht Euch
Ralf
Folgenden 7 Usern gefällt Ralf's Beitrag:
Andreas Paul (06.06.2022), Astrokarsten (11.06.2022), August (06.06.2022), Christoph (07.06.2022), Florian B. (07.06.2022), Michael (12.06.2022), Uwe (06.06.2022)
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