09.07.2010, 17:19
Hallo Spechtelfreunde,
will euch auch was von meiner letzten Deep Sky Beobachtung teilhaben lassen.
Ich hab mir anhand der Lichtverschmutzungskarte eine neue dunkle Ecke am Rande der Haßberge ausgesucht und Mittwoch auf Donnerstag Nacht mit meinem 14" er getestet. Ein voller Erfolg. Es war der dunkelste Himmel unter den ich hier in unserer nächsten Region beobachtet habe. Es ist dunkler als am Nordheimer Kreuzberg (Ist auch auf der Karte so eingetragen). Die Milchstrasse ging bis fast zum Horizont und war gut strukturiert zu sehen.
Zu Beginn in der Dämmerung die Venus wildflackernd, o.k. Mars nur noch ein kleines Scheibchen, auch gut. Saturn im Bino bei ca 300x war trotz unruhigen Seeing nicht mal so schlecht. Ring und auch schwache Wolkenstrukturen waren zu sehen, auch vier Monde.
Zum Aufwärmen jetzt mal M13 im 9 mm Planetary und 5 mm Nagler. Es ist immer noch nicht vollständig dunkel und steht jetzt schon so gut im Okular, wie sonst bei mir zu Hause unter geplagten Himmel. Desweiteren Kugelsternhaufen M92, Ringnebel M57, Cirrusnebel und schwach Nordamerikanebel. Es sieht vielversprechen aus.
Als Beobachtungsschwerpunkt habe ich mir aufrund des dunklen Südhorizontes und der guten Durchsicht Schütze und Skorpion vorgenommen. Die nautische Dämmerung ist nun zu Ende und der Himmel mit Milchstrasse entfaltet seine volle Pracht. Arbeite mich systematisch von M11 im Schild an durch nach Süden.
Beobachtung mit OIII Filter: M16 Adlernebel deutlich mit eingebetteten Sternhaufen zu sehen. M17 Omeganebel total hell und reich strukturiert, freue mich. M20 Triffidnebel, Dreiteilung seit Namibia nicht mehr so deutlich erkannt. Ist mühelos zu sehen. So machts Spaß.
M8 Lagunennebel mit Sternhaufen: Herrlich im 2" 26er Nagler mit OIII Filter, Genusspechteln pur. Muss mich leider weiterbewegen, damit ich noch die anderen Sachen sehen kann. Die Zeit vergeht im Flug.
Ohne Filter: M24 die kleine Schützenwolke im 2" 26er Nagler. Was für eine Sternenreichtum durchsetzt von Dunkelwolken. Knackscharf die Abbildung. Klasse. Interessant der Unterschied von den offenen Sternhaufen M6 und M7 im Skorpion: M7 steht vor hellem Milchstrassenhintergrund und M6 der Schmetterlingshaufen vor dunklen Hintergrund. Kommt natürlich nur bei dunklen Himmel gut raus.
Auch interessant aber etwas schwieriger ist der Sternhaufen NGC 6520 mit der kleinen Dunkelwolke Barnard 52 der Tintenklecks genannt im Schützen. Steht tief unterhalb M8.
M22 großer Kugelsternhaufen im Schützen mit leichten 3D Effekt. Richtig hell und schön aufgelöst im 14"er. Trotz tiefer Lage so schön wie M13, ist leicht oval.
Dann weiter im Schützen als Herrausvorderung des Abend NGC 6822 Barnards Zwerggalaxie.
Ist groß, aber nur sehr schwach zu erkennen. Kann sie mehr erahnen. Hier braucht man einen Hochgebirgshimmel.
Verlasse die Schützenregion und mache einen großen Schwenk nach oben in den Schwan: Jetzt die Krönung Cirrusnebel im 26er Nagler mit OII: Die Wucht
, richtig hell der Sturmvogel und phantastisch die Gegenseite die Hexenhand. Filamente und zarte Strukturen noch und noch. Total hell. Bis jetzt zum ersten mal selbst gesehen, zwischen den beiden Bögen die feinen faserigen Nebelteile, die man aus den Fotos kennt.
Nordamerikanebel total gut, vor allem der "Golf von Mexico" und zum ersten mal auch den Pelikannebel daneben sicher erkannt.
Es geht weiter zum Crescentnebel mitten im Schwan. Eine schöne ovale Nebelblase verursacht durch einen jungen Wolf Rayert Stern mit seiner harten UV Strahlung. Nicht so auffällig wie Cirrus, aber deutlich erkennbar.
Noch mal zum Vergleich zu meinem gewohnten Himmel zu hause M51: Klasse die Spirale, problemlos ohne indirekten Sehen, trotz bereits abgesenkter Position über Nord.
Zum Schluß noch das ungleiche Paar NGC6939 Sternhaufen und die Galaxie NGC6946 im Cepheus.Die Galaxie hat eine geringe Flächenhelligkeit, ist aber heute Nacht problemlos zu sehen.
Ich muß jetzt Schluß machen, ist bereits 01:30 und muß noch nach hause fahren. Wie es doch immer so ist: Wenn es am schönsten ist muß man aufhören.
Bin froh und und auch glücklich,
daß ich die Mühe nicht gescheuht habe und die in unseren Breiten wenigen herrausragenden Nächte genutzt hatte. Man wird reichhaltig Belohnt und wieder neu motiviert. Mit den Bildern und Eindrücken im Kopf geht es jetzt nach hause. Nach kurzer Nachtruhe dann am Morgen wieder raus.
Spechtelgrüsse und bis zu nächsten Stammtisch in Schweinfurt Philipp
will euch auch was von meiner letzten Deep Sky Beobachtung teilhaben lassen.
Ich hab mir anhand der Lichtverschmutzungskarte eine neue dunkle Ecke am Rande der Haßberge ausgesucht und Mittwoch auf Donnerstag Nacht mit meinem 14" er getestet. Ein voller Erfolg. Es war der dunkelste Himmel unter den ich hier in unserer nächsten Region beobachtet habe. Es ist dunkler als am Nordheimer Kreuzberg (Ist auch auf der Karte so eingetragen). Die Milchstrasse ging bis fast zum Horizont und war gut strukturiert zu sehen.
Zu Beginn in der Dämmerung die Venus wildflackernd, o.k. Mars nur noch ein kleines Scheibchen, auch gut. Saturn im Bino bei ca 300x war trotz unruhigen Seeing nicht mal so schlecht. Ring und auch schwache Wolkenstrukturen waren zu sehen, auch vier Monde.
Zum Aufwärmen jetzt mal M13 im 9 mm Planetary und 5 mm Nagler. Es ist immer noch nicht vollständig dunkel und steht jetzt schon so gut im Okular, wie sonst bei mir zu Hause unter geplagten Himmel. Desweiteren Kugelsternhaufen M92, Ringnebel M57, Cirrusnebel und schwach Nordamerikanebel. Es sieht vielversprechen aus.
Als Beobachtungsschwerpunkt habe ich mir aufrund des dunklen Südhorizontes und der guten Durchsicht Schütze und Skorpion vorgenommen. Die nautische Dämmerung ist nun zu Ende und der Himmel mit Milchstrasse entfaltet seine volle Pracht. Arbeite mich systematisch von M11 im Schild an durch nach Süden.
Beobachtung mit OIII Filter: M16 Adlernebel deutlich mit eingebetteten Sternhaufen zu sehen. M17 Omeganebel total hell und reich strukturiert, freue mich. M20 Triffidnebel, Dreiteilung seit Namibia nicht mehr so deutlich erkannt. Ist mühelos zu sehen. So machts Spaß.
M8 Lagunennebel mit Sternhaufen: Herrlich im 2" 26er Nagler mit OIII Filter, Genusspechteln pur. Muss mich leider weiterbewegen, damit ich noch die anderen Sachen sehen kann. Die Zeit vergeht im Flug. Ohne Filter: M24 die kleine Schützenwolke im 2" 26er Nagler. Was für eine Sternenreichtum durchsetzt von Dunkelwolken. Knackscharf die Abbildung. Klasse. Interessant der Unterschied von den offenen Sternhaufen M6 und M7 im Skorpion: M7 steht vor hellem Milchstrassenhintergrund und M6 der Schmetterlingshaufen vor dunklen Hintergrund. Kommt natürlich nur bei dunklen Himmel gut raus.
Auch interessant aber etwas schwieriger ist der Sternhaufen NGC 6520 mit der kleinen Dunkelwolke Barnard 52 der Tintenklecks genannt im Schützen. Steht tief unterhalb M8.
M22 großer Kugelsternhaufen im Schützen mit leichten 3D Effekt. Richtig hell und schön aufgelöst im 14"er. Trotz tiefer Lage so schön wie M13, ist leicht oval.
Dann weiter im Schützen als Herrausvorderung des Abend NGC 6822 Barnards Zwerggalaxie.
Ist groß, aber nur sehr schwach zu erkennen. Kann sie mehr erahnen. Hier braucht man einen Hochgebirgshimmel.Verlasse die Schützenregion und mache einen großen Schwenk nach oben in den Schwan: Jetzt die Krönung Cirrusnebel im 26er Nagler mit OII: Die Wucht
, richtig hell der Sturmvogel und phantastisch die Gegenseite die Hexenhand. Filamente und zarte Strukturen noch und noch. Total hell. Bis jetzt zum ersten mal selbst gesehen, zwischen den beiden Bögen die feinen faserigen Nebelteile, die man aus den Fotos kennt. Nordamerikanebel total gut, vor allem der "Golf von Mexico" und zum ersten mal auch den Pelikannebel daneben sicher erkannt.
Es geht weiter zum Crescentnebel mitten im Schwan. Eine schöne ovale Nebelblase verursacht durch einen jungen Wolf Rayert Stern mit seiner harten UV Strahlung. Nicht so auffällig wie Cirrus, aber deutlich erkennbar.
Noch mal zum Vergleich zu meinem gewohnten Himmel zu hause M51: Klasse die Spirale, problemlos ohne indirekten Sehen, trotz bereits abgesenkter Position über Nord.
Zum Schluß noch das ungleiche Paar NGC6939 Sternhaufen und die Galaxie NGC6946 im Cepheus.Die Galaxie hat eine geringe Flächenhelligkeit, ist aber heute Nacht problemlos zu sehen.
Ich muß jetzt Schluß machen, ist bereits 01:30 und muß noch nach hause fahren. Wie es doch immer so ist: Wenn es am schönsten ist muß man aufhören.
Bin froh und und auch glücklich,
daß ich die Mühe nicht gescheuht habe und die in unseren Breiten wenigen herrausragenden Nächte genutzt hatte. Man wird reichhaltig Belohnt und wieder neu motiviert. Mit den Bildern und Eindrücken im Kopf geht es jetzt nach hause. Nach kurzer Nachtruhe dann am Morgen wieder raus.Spechtelgrüsse und bis zu nächsten Stammtisch in Schweinfurt Philipp
für ein Beobachtungsabend.