M 57....Fotosession..

[Uwe]

Hallo,

gestern Abend war ja das Treffen am Iffigheimer Berg. Wir waren auch aktiv. Da ich noch diverse "Brocken" zu Ralf bringen musste habe ich mich entschlossen bei ihm zu beobachten. Es galt für ihn noch eine Serie an Farbaufnahmen für das M 57 Ringnebelkracherbildlein zu sammeln.

Vor der Sternwarte wurde auf der Säule Ralfs 152/760 Bresser Refraktor (f5) in Stellung Gebracht. Nach seiner Leidensgeschichte ist das lichtstarke Gerät mittlerweile mit einer hervorragenden Optik versehen und zeigt auch bei höheren Vergrößerungen höchstens an Albireo (rot-blau) Farbe . Diese schnelle Optik ist wunderbar für großflächige Nebel und offene Sternhaufen geeignet. Ein riesiges Gesichtsfeld und die tolle Sternabbildung sprechen hier deutliche Worte.

Daneben brachte ich gegen 22:00 Uhr meine Ausrüstung in Stellung. Ralf und ich wollten mal wegen der Justage schauen. Da ich bisher nur selten nachjustieren musste, sollte der Profi sein Urteil darüber fällen. Es gab aber auch hier kaum etwas auszusetzen. Mein 10" ACF bildete trotz Feldweganfahrt klar und mehr als ordentlich ab, so dass eine Korrektur eigentlich nicht notwendig war.
Das doppelte Doppelsternpaar Epsilon Lyra wurde hier als Prüfobjekt ausgewählt.
So sah ich mich darin bestätigt, dass der ACF bei behutsamen Umgang sehr justierstabil bleibt, obwohl ich ihn nicht selten mit auf Tour nehme.

In der Sternwarte wurde das Fotoequipment startkar gemacht und ich bekam meine erste richtige Einführung in die Astrofotografie...was soll ich sagen...das ist harte Arbeit und kostet echt Zeit. Also nix mit: "Der Ralf macht mal wieder schnell ein hübsches Bild!!" Umso erstaunlicher sind die Ergebnisse, die mit der 16" Lichtmaschine erbracht werden können.

Das Seeing war laut Programmauswertung mit 1,2 - 1,8 Bogensekunden sehr ordentlich, so dass die Hoffnung auf tolle Aufnahmen wuchs, während für die visuelle Beobachtung der Himmel an diesem Abend nie ganz optimal war. Es blieb in den höheren Schichten irgendwie leicht dunstig und richtig dunkel wurde der Himmelshintergrund im Vergleich zu den Nächten der vergangenen Wochen ebenfalls nicht.

Wir vergnügten uns beim Vergleich einer Hand voll heller Objekte vor der Sternwarte am Bresser und ACF, während drinnen in der Kuppel der Rechner nach anfänglich tollen Bildern zusehends mit dem dichter werdenden Höhendunst und durchziehenden Wolkenfetzen zu kämpfen hatte. Bis der Leitstern nicht mehr geguidet werden konnte.

Zumindest verging die Zeit an den einzelnen Teleskopen / PC wie im Flug. Nach Mitternacht entschlossen wir uns wegen der nun herrschenden Verhältnisse zusammenzuräumen. Der so hoffnungsvoll begonnene Abend endete letztlich etwas enttäuschend. Trotzdem haben wir wieder neue Erfahrungen gesammelt und sind schon auf die nächste Beobachtungsnacht gespannt.