PixInsight kommt "out of the box" mit mächtig vielen Prozessen und Scripts um die Ecke, die es ermöglichen die Astrobilder zu bearbeiten. Allerdings gibt es außerhalb des offiziellen Releases noch Erweiterungen, die von Usern geschrieben wurden und unglaublich hilfreich sind.
Um in PI Erweiterungen zu installieren muss man unter -- Resources -- Updates -- Manage Repositories -- Internet Links eintragen. Nach einem Neustart von PI werden die Erweiterungen installiert und stehen zur Verfügung.
Pixinsight hat jetzt das ein Update rausgebracht mit dem neuen Tool "Gradient Correction". Im folgenden Video wird es als Ergänzung zum Mars Projekt erwähnt, bin mir also nicht sicher ob das hier jetzt schon komplett enthalten ist oder ob da später noch mehr kommt und auf dem Tool aufbaut.
Nach ersten Tests funktioniert es sehr gut auch im Vergleich mit GraXpert und ersetzt ABE und DBE mehr oder weniger komplett mit einem Klick, also keine Kästchen mehr setzen. Man kann aber auch noch feinjustieren.
Im Test macht es im Gegensatz zu GraXpert bei mir keine Hintergrundneutralisation. Was zwar mehr Arbeit bedeutet aber evtl. korrekter wäre, damit man eine bessere Ausgangslage für SPCC (Farbkalibrierung mit Gaia) hat.
Erste Vergleichstests auf Youtube zeigen, dass GC vermutlich behutsamer dabei vorgeht, auch feine Nebeldetails zu erhalten.
Anbei noch ein Vergleichsbild von mir, von einer eher schlechten Aufnahme, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Links Original | Mitte Graxpert | rechts Gradient Correction
Man sieht, dass rechts noch der Grünstich vorhanden ist aber SPCC sollte das ja
Adam Block hat ein neues Tool veröffentlicht zur Kombination von LRGB Daten. Hab es aber selbst noch nicht getestet.
Der Code ist direkt der Link zum Repository.
Ich habe mich auch mal dran gemacht und selbst getestet und bin zu komplett anderen Ergebnissen gekommen. Die neue Standardeinstellung ist auch nicht 1 sondern 0,5! (siehe weiter unten) DeepSNR habe ich nicht getestet, sondern nur Graxpert Denoise vs. NoiseXT.
Ich finde NXT entrauscht mehr aber macht das Bild auch weicher, GraXpert erhält dafür etwas mehr Details, was mir persönlich erst einmal mehr zusagt. Als Vergleich siehe Bild1 am Monobild von M81. (links Original nach BlurX, Mitte NoiseX, rechts GraXpert Denoise jeweils 50%)
Jetzt kommt das große ABER!
Stelle ich auf 100% macht Graxpert Denoise ganz komische Sachen, der Hintergrund wird sehr gepunktet und die Sterne haben plötzlich Spikes wie bei einem Spiegelfangspinne. (Bild2) Da muss man also wirklich gut hinschauen, was die KI hier reindichtet.
Man sollte also nicht alles aus den Videos 1 zu 1 kopieren und lieber sich selbst rantasten!
(01.07.2024, 20:35)Abiroth schrieb: Da muss man also wirklich gut hinschauen, was die KI hier reindichtet.
Man sollte also nicht alles aus den Videos 1 zu 1 kopieren und lieber sich selbst rantasten!
Habt ihr selbst schon Erfahrungen gemacht?
Servus,
ich nutze den GraXpert Denoise mit der 0.5 Einstellung. Und das nutze ich v.a. bei linearen, kalibirierten Bildern. Bei gestreckten Bildern zur Nachbehandlung waren bei mir die Ergebnisse mit dem NoiseXterminator von Russell Croman etwas besser. Aber auch hier ist herantasten angesagt, genau wie du beschrieben hast. Denn kein Bild gleicht dem anderen!
Ja war gestern auch nur auf die schnelle getestet mal schauen wie weit man mit Graxpert Denoise gehen kann. Bei 0,75 sieht man die Spikes und die Punkte ebenfalls schon. Aber so hat man wenigstens einen guten Indikator was man nicht sehen möchte.
danke für den Link und den Vergleich. Man muss tatsächlich ziemlich aufpassen was man alles glattbügeln möchte. Artefakte sind natürlich echt blöd und ich bin derzeit mit NXT und dem alten ACDNR unterwegs.
Klaren Himmel und klaren Kopf wünscht Karsten
Folgenden 1 User gefällt Astrokarsten's Beitrag: Abiroth (02.07.2024)