25.08.2024, 11:46
Im August konnte ich die sehr guten Nächte vom 8. auf 9. und 9. auf 10.8. nutzen, bis jeweils kurz nach Mitternacht das verwendete Teleskop Meade ACF 16Zoll sein Ende im Lauf kurz vor Berührung mit der Säule fand.
Der Anfang war durch den Mondstand bestimmt und einige Zeit ging mit technischen Problemen verloren. Die Durchsicht war optimal und das Seeing überdurchschnittlich gut.
Belichtet wurde mit 30s subs ohne Autoguiding. Die erste Nacht war die Vollformat OSC Kamera SkyEye im Low Gain Modus, was leider "Banding" zur Folge hatte.
Durch Darks konnte das Problem stark reduziert werden. Die zweite Nacht war der High Gain Modus eingestellt, der kein Banding zur Folge hatte.
Im Summe kam 200min Belichtungszeit zusammen:
Das Bild ist ein Crop in 100% Auflösung
Bearbeitet wurde mit APP, GraXpert und PixInsight. Die Farbdarstellung mittels SPCC von PixInsight brachte an hellen Sternen kein gutes Ergebnis, so dass ich die Variante von APP nutzte. Der ACF mit der Schmidtplatte ist im Grunde ein Halbapo, so dass sich um helle Sterne farbliche Artefakte einstellen. BlurXTerminator wurde nach verschiedenen Versuchen zurückhaltend eingesetzt. Ein zu starker Einsatz verursacht eine unnatürliche Darstellung heller Sterne. Diese Aufnahme zeigt die durch Schmalbandaufnahmen bekannten äußeren Bereiche nur an den hellsten Bereichen und hätte wesentlich mehr Belichtungszeit benötigt. Dafür zeigt diese hochauflösende Aufhmahme Details im Nebel und im Umfeld, die andere Aufnahmen nicht in der Deutlichkeit zeigen. Mindestens vier kleine, deutlich blaue Sterne sind im Feld zu sehen. ( Kleine blaue Sterne = heiße Riesen )
Nach der ersten Nacht mit etwa 75min Datenmenge zeigte sich rechts vom Hantelnebel ein Nebelfleck unbekannter Herkunft. An der Stelle sprach ich Lars an, der recherchierte. Diese Information finde ich so interssant, dass ich Sie hier einfügen möchte, damit Ihr den Prozess ebenfalls nachvollziehen könnt.
Der kleine Nebel ist "leider" eine Galaxie:
http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/sim-id...&NbIdent=1
Die Recherche hab ich mit dem Objekt angefangen:
http://cdsportal.u-strasbg.fr/?target=Ga...7149208832
Das ist ein Stern, der sich in Aladin light identifizieren lässt. Damit geht man ins Portal und bekommt
in der Tabelle alle Objekte binnen 0,2° Abstand davon.
Die kleine Galaxie ist dann der 2. Eintrag in der Tabelle. Wenn man diese Zeile in der Tabelle anklickt,
spingt die Anzeige im Fenster auf das Objekt.
Es finden sich noch weitere kleine Objekte in der Aufnahme, die ich jedoch nicht nachvollziehen konnte.
Zur Vollständigkeit das volle Feld, aber auf 4000 Pixel komprimiert:
Wenn man nun die Wirkung von BlurXTerminator hinterfragt, hilft ein Blick auf ein einzelnes Rohbild. ( Crop )
An den Sternen bzw. der Auflösung im gezeigten Bereich wird also nicht gemogelt, nur rückwärts gerechnet um die Unschärfe des Summenbildes auszugleichen.
Gemogelt wird allerdings an den Randbereichen, wo die Korrektur des ACF nicht gut genug ist und die Sterne deutlich länglich werden. Hier macht BlurX aus länglich ein schönes "Rund".
Die Auswertung mit ccd Inspektor zeigt die Schwächen der Randabbildung deutlich. Es zeigt aber auch das gute Seeing bis herab zu 1,5" FWHM. Die gemessene Brennweite ergab sich zu 4082mm. Die Darstellung beträgt 0,3"/ Pixel.
Die Idee M27 mit langer Brennweite zu belichten kam durch folgende Aufnahme mit dem ASL 180, gewonnen mitten aus der Stadt Jena heraus.
Die Kamera war die Gleiche, aber die Brennweite nur 900mm. Da zeigt sich, wie klein M27 doch ist.
An dieser Aufnahme fand ich interessant, dass die umgebenden Gärten alle mit Dekobeleuchtung und 6m neben der Sternwarte Bäume angeleuchtet, derart lichtverschmutzte Umstände mit sich brachten, dass ich kein brauchbares Ergebnis erwartet habe. Die moderne Bildbearbeitung macht aber mehr möglich, als ich erwartet habe. 30s subs, in Summe 30min
CS
Ralf
Der Anfang war durch den Mondstand bestimmt und einige Zeit ging mit technischen Problemen verloren. Die Durchsicht war optimal und das Seeing überdurchschnittlich gut.
Belichtet wurde mit 30s subs ohne Autoguiding. Die erste Nacht war die Vollformat OSC Kamera SkyEye im Low Gain Modus, was leider "Banding" zur Folge hatte.
Durch Darks konnte das Problem stark reduziert werden. Die zweite Nacht war der High Gain Modus eingestellt, der kein Banding zur Folge hatte.
Im Summe kam 200min Belichtungszeit zusammen:
Das Bild ist ein Crop in 100% Auflösung
Bearbeitet wurde mit APP, GraXpert und PixInsight. Die Farbdarstellung mittels SPCC von PixInsight brachte an hellen Sternen kein gutes Ergebnis, so dass ich die Variante von APP nutzte. Der ACF mit der Schmidtplatte ist im Grunde ein Halbapo, so dass sich um helle Sterne farbliche Artefakte einstellen. BlurXTerminator wurde nach verschiedenen Versuchen zurückhaltend eingesetzt. Ein zu starker Einsatz verursacht eine unnatürliche Darstellung heller Sterne. Diese Aufnahme zeigt die durch Schmalbandaufnahmen bekannten äußeren Bereiche nur an den hellsten Bereichen und hätte wesentlich mehr Belichtungszeit benötigt. Dafür zeigt diese hochauflösende Aufhmahme Details im Nebel und im Umfeld, die andere Aufnahmen nicht in der Deutlichkeit zeigen. Mindestens vier kleine, deutlich blaue Sterne sind im Feld zu sehen. ( Kleine blaue Sterne = heiße Riesen )
Nach der ersten Nacht mit etwa 75min Datenmenge zeigte sich rechts vom Hantelnebel ein Nebelfleck unbekannter Herkunft. An der Stelle sprach ich Lars an, der recherchierte. Diese Information finde ich so interssant, dass ich Sie hier einfügen möchte, damit Ihr den Prozess ebenfalls nachvollziehen könnt.
Der kleine Nebel ist "leider" eine Galaxie:
http://simbad.u-strasbg.fr/simbad/sim-id...&NbIdent=1
Die Recherche hab ich mit dem Objekt angefangen:
http://cdsportal.u-strasbg.fr/?target=Ga...7149208832
Das ist ein Stern, der sich in Aladin light identifizieren lässt. Damit geht man ins Portal und bekommt
in der Tabelle alle Objekte binnen 0,2° Abstand davon.
Die kleine Galaxie ist dann der 2. Eintrag in der Tabelle. Wenn man diese Zeile in der Tabelle anklickt,
spingt die Anzeige im Fenster auf das Objekt.
Es finden sich noch weitere kleine Objekte in der Aufnahme, die ich jedoch nicht nachvollziehen konnte.
Zur Vollständigkeit das volle Feld, aber auf 4000 Pixel komprimiert:
Wenn man nun die Wirkung von BlurXTerminator hinterfragt, hilft ein Blick auf ein einzelnes Rohbild. ( Crop )
An den Sternen bzw. der Auflösung im gezeigten Bereich wird also nicht gemogelt, nur rückwärts gerechnet um die Unschärfe des Summenbildes auszugleichen.
Gemogelt wird allerdings an den Randbereichen, wo die Korrektur des ACF nicht gut genug ist und die Sterne deutlich länglich werden. Hier macht BlurX aus länglich ein schönes "Rund".
Die Auswertung mit ccd Inspektor zeigt die Schwächen der Randabbildung deutlich. Es zeigt aber auch das gute Seeing bis herab zu 1,5" FWHM. Die gemessene Brennweite ergab sich zu 4082mm. Die Darstellung beträgt 0,3"/ Pixel.
Die Idee M27 mit langer Brennweite zu belichten kam durch folgende Aufnahme mit dem ASL 180, gewonnen mitten aus der Stadt Jena heraus.
Die Kamera war die Gleiche, aber die Brennweite nur 900mm. Da zeigt sich, wie klein M27 doch ist.
An dieser Aufnahme fand ich interessant, dass die umgebenden Gärten alle mit Dekobeleuchtung und 6m neben der Sternwarte Bäume angeleuchtet, derart lichtverschmutzte Umstände mit sich brachten, dass ich kein brauchbares Ergebnis erwartet habe. Die moderne Bildbearbeitung macht aber mehr möglich, als ich erwartet habe. 30s subs, in Summe 30min
CS
Ralf