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Astronomietag 2025 in Münsterschwarzach
#1
Hallo,

zum diesjährigen Astronomietag hatte Christoph nach Münsterschwarzach zur Klostertsternwarte eingeladen. Nachdem ich schon am Nachmittag die Sonnenfinsternis bei mir zu Hause ausgiebig beobachten konnte, freute ich mich auf den Abend und die gemeinsame Beobachtung.

August und ich trafen pünktlich um 18:00 Uhr ein - Nach kurzem Telefonat öffnete sich das Tor und der Astronomietag war "eröffnet". Wie erwartet riss der Himmel zusehends auf. Ein recht frischer Wind fegte über den Vorplatz, während Christoph oben in der Kuppel schon den Jupiter einstellte. Das war so gegen 18:30 Uhr. Kurz danach waren wir auch vor der Sternwarte startklar. Simon, Philipp und Rupert waren gekommen, um den Sternbegeisterten Gästen etwas zeigen zu können.

Simon hatte seinen ICS 10" f6 Dobson dabei, Philipp mit dem 14" Orion Dobson, August mit dem C11 auf Gabelmontierung und ich hatte den 10" ACF mitgenommen. 

   

Die Bedingungen waren durchaus passabel, jedoch kamen nur wenige Leute mit ihren Kindern vorbei. Vielleicht lag es daran, dass es halt doch kalt war und sich den ganzen Tag über die Bewölkung gehalten hatte.
Da war die Hoffnung auf klaren Himmel sicher gedämpft. 

Auf Jupiter war ganz schon etwas geboten. GRF, Monddurchgang von Europa und Ganymed verschwand hinter der Planetenscheibe. Die Gäste hatten schon Mühe, bei den Wolkenbändern den Wirbelsturm herauszudeuten. Er ist halt ziemlich blass und ein ungeübtes Auge hat es dann schwer.

M 42 war das nächste Objekt der Begierde und danach ging es zu den Plejaden. Hier konnten auch die Jüngsten die zahreichen Sternchen erkennen. Der Nebel um den Orionnebel war deutlich zu sehen, obwohl es noch nicht ganz dunkel war. 

Auf Mars konnten die Gäste auch nur wenig ausmachen. Philipp sah aber gleich Dunkelstrukturen und die helle Polkappe. Er hatte in seinem Dobson das Bino stecken, worin Jupiter wirklich super performte. Beidäugig mit 3D-Effekt ist halt unschlagbar. Auch Simons Spiegel und Augusts C11 zeigten den Gasriesen mit vielen Einzelheiten.

Da wir nur sporadisch Objekte einstellen mussten hatten wir genügend Zeit auch in den Instrumenten zu vergleichen. Dazwischen konnten wir mit dem Laser die Sternbilder erläutern und interessantes zu den gestellten Fragen berichten. Toll war bspw. auch der Eskimo-PN NGC 2392 bei höherer Vergrößerung. Christophs Refraktor zerlegte Castor sauber in seine beiden hellen Sonnen und zeigte eine tolle Sternabbildung.

Wir mit den größeren Geräten zeigten dann auch Galaxien. NGC 2903, das Leo Triplet, M 51 sowie M 81, 82 und NGC 3077 begeisterten alle Anwesenden. Mit Philipps Lichteimer konnte Christoph auch UGC 5336 erhaschen. In meinem 10"er waren die Sternchen bis 14,7 mag auszumachen, jedoch blieb die irreguläre Galaxie nicht auffindbar. Hier hätte es wahrscheinlich noch mehr Ruhe benötigt. 

M 51 zeigte in Simons Dobson toll die Spiralarme. Philipp ging auch Beidäugig auf die Objekte los. Die Gäste waren beeindruckt, wie die Galaxien mit Starhopping eingefangen wurden. Aber auch das Interesse an meiner Steuerung war groß. "Wie funktioniert das?" ..."und dann geht das von alleine?"... "Hier bleibt der Planet ja in der Mitte ..."

Simon ließ dann auch die Kinder Hand anlegen. "Da kann nichts kaputt gehen!", meinte er, als die Eltern schon den Sohnemann zurückhalten wollten. Ja, so ein Birkmeier ist wiie aus einem Guss. Ein tolles Gerät, bei dem alles passt.

Die Temperaturen sanken weiter und die Besucher verließen nach und nach den Platz. Wir verglichen noch das ein oder andere Objekt und genossen die sternklare Nacht bis etwa 22.00 Uhr. Dann packten auch wir zusammen.

Es war wieder ein schönes Treffen, wobei wir doch mehr Gäste erwartet hatten.

   

   
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo,
da hat doch unser Uwe wieder den Nagel auf den Kopf getroffen! Daumen hoch 

Super Bericht über einen wunderschönen Abend, der am Anfang sehr wolkenverhangen war.
Nach einigen Absagen aus dem Forum war ich gar nicht so enttäuscht, denn es sah wirklich nicht gut aus.

Die SoFi am Mittag sehr, sehr wolkenverhangen. Ja, es hätte tatsächlich vielleicht was zu sehen gegeben, wie bei Uwe (ich stell es hier mal rein).

   

Selbst am Abend war es noch eine Zitterpartie: gehen die Wolken noch weg?
Zum Glück waren sie astronomisch bewandert, pünktlich zur nautischen Dämmerung verzogen sie sich.
Uwe fand den Polarstern und schon ging es los!

Durch das unklare Wetter kamen vielleicht an die zwanzig Besucher und wir hatten viel Zeit zum Reden, ausprobieren und entdecken.
Nachdem Jupiter schon den Anfang bei mir in der Kuppel machte, als Europa noch außerhalb des Königsplaneten zu sehen war, zog er gemächlich seine Bahn über die Planetenscheibe.
Eigentlich erhoffte ich ein Wettrennen von Europa und dem GRF, aber August enttäuschte mich mit der Ansage, dass der Mond den Wirbelsturm nicht einholen wird. Er hatte Recht! 
Um 19:18 MEZ zeigte sich Jupiter noch mit Ganymed rechts oben. Um 20:01 MEZ hatte sich der Mondriese schon hinter die Planetenscheibe gedreht und Europa lief noch immer dem GRF hinterher.

            

Nachdem einige Besucher (drei Familien mit ihren Kindern) immer wieder den Gasriesen bewunderten, machte ich die Aufnahme zwischenrein.
Es kam auch unser roter Nachbar dran. Mars ist zwar schon sehr klein, aber die große Syrte ist noch immer gut zu erkennen unterhalb der thronenden Polkappe.
Anfangs war das Seeing schlecht, dann wurde es immer besser.
Doppeltsterne wie Castor mit einem schönen Beugungsring war einfach zum Genießen. Das gibt es nur am Refraktor! Angel

Der Abend ließ Zeit, um nach anderen Teleskopen zu schauen und auch hindurch.
Uwe mit seinem glattesten Spiegel glänzte vor allem bei den Planeten. Aber auch M81 und M82 war klasse.
Und natürlich er selbst an seinem Gerät:

   

Simons Newton überraschte mich mit seinem sehr klaren und differenzierten Bild. Ein echter Konkurrent für Uwes Gerät! Der Preis rechtfertigt sich von der Qualität her.

August war mit seinem 11" (?) am Start. Wenn er auch etwas unzufrieden war mit der Temperierung, ich war es beim Durschauen allemal.
Hier war ein Zacken besser die Sterne zu sehen, die um M81 zu Holmberg IX (UGC 5336) führen sollten. Das lag sicher an der Vergrößerung (gelöscht Wink ).

Phillips 14"-Newton brachte aber ganz deutlich die 14,3 mag Galaxie zum Sehen. Erst war großer Unglaube (und das bei mir!), dann beschrieb ich, wo ich sie sah - was dann auch Uwe sah.  "Ja, aber, das ist etwas anderes! das ist doch viel zu nah an M81..." war zu hören. Ein Blick auf gute Aufnahmen zeigte aber die Richtigkeit meiner Beobachtung.
Da war ich mächtig stolz auf den 14-Zöller von Phillip, der im Laufe des Abends noch viele Galaxien in sein Teleskop holte, wie zB. NGC 5907.

Viel zu schnell verging die Zeit und am Ende stellte ich noch ein laufendes Projekt in die Schmidt-Kamera ein: die M81-M82 Gruppe.
Nachdem alle wieder aus dem Kloster rauskamen, gab es noch einen Leberkäs-Absacker mit Uwe und um 23 MEZ war der Astronomietag für mich vorbei.

Nachtrag:
Beim Entwickeln meines Bildes von M81 & Co schauderte es mich heute morgen ein wenig. So viel Unruhe im Bild. Soll das alles INF sein???
Die Rohfassung stelle ich hier mal rein. Das Bild braucht noch etwas, damit es fertig wird.

   

Nach längerem Suchen (gefunden hatte ich schnell schlechte Bilder des INF) stieß ich auf Bilder von Daniel Nimmervoll, Andreas Röhrig oder Alvaro Ibañez Perez. Ich fand in jenen Aufnahmen Strukturen, wie sie auch in meiner Aufnahme zu finden sind. Wenn auch die Qualitäten und die verwendeten Geräte nicht immer so vergleichbar sind.
Auch meine Belichtungszeit von 532 Minuten ist noch eher kurz und unterbelichtet.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo,

schön beschrieben. Ja so war es das Treffen. So zusagen eine gemütliche Beobachtungsrunde. Die wenigen Besucher hatten insofern auch was Gutes, so dass wir für uns zum Austauschen mehr Zeit hatten.

Die 14.3 mag Galaxie UGC 5336 nahe bei M81 auf der Christoph mich aufmerksam machte werde ich mir bei Gelegenheit noch mal in Ruhe vornehmen. Ich konnte sie erst im 5 mm Nagler bei 320x wenn dann der Himmelshintergrund dunkler ist als schwache Aufhellung warnehmen. Sie hat doch eine sehr geringe Flächenhelligkeit. Vielleicht haben auch meine Augen ein wenig nachgelassen, was ich nicht hoffe. Christoph und Uwe hatten sie jedenfalls deutlich erkennen können.

Der Vergleich unter den verschiedenen Instrumenten ist natürlich immer interessant. So machte Jupiter im 10" ACF von Uwe und im C11 von August auch einen guten Eindruck.
Jedenfalls tat uns das Wetter den Gefallen und die Mühe hatte sich gelohnt.


Viele Grüße  Philipp 


"Das schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle"    Zitat von Albert Einstein 
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#4
Hallo,

freut mich das es am Abend doch noch geklappt hat. Daumen hoch

Bei uns in KT waren die Lücken in den Wolken sehr klein und es zog auch immer wieder zu, sogar ein paar -tropfen waren immer mal wieder dabei.

Nächstes mal hoffentlich wieder bei besseren Wetter.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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