Hallo Zusammen,
ich möchte ein paar Gedanken und Erfahrungen aus dem Umgang mit den Daten einbringen:
Das 2m Teleskop zählt noch zu den 100 größten Teleskopen auf der Erde
Platz 98
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_..._Teleskope
und hat einen besonders guten Platz in über 3000m über Meereshöhe:
https://de.aroundus.com/p/4807204-faulke...cope-north
Zunächst lagen nur 90s Belichtungszeit vor. Meine Gedanken dazu waren, naja - was bringen schon 90s?
Die Schärfe mit subarc Seeing war sofort erkennbar, gerade bei den hellen Nebelbereichen. Zunächst erschienen die Sterne alle Farblos bei der gemeinsamen Bearbeitung von Nebel und Sternen. Die schwachen Bereich waren schon stark verrrauscht, aber dennoch zeige sich die erste Schale um den Ringnebel.
Mehr Mühe in die Daten zu investieren wäre natürlich bei besserer Datenlage interessanter! Also habe ich Christoph danach gefragt und kurze Zeit später hat Christoph mir einen weiteren guten Datensatz an die Hand gegeben.
So waren es nun 180s in ungewohnter Zusammenstellung. Kein Blau, dafür aber Infrarot

Nach mehreren Versuchen war klar, ein Gesamt L aus G, R und IR sollte mehr Tiefe bringen. Insbesondere IR liefert schwache Sterne im Ringnebel selbst, die bei RGB in der Regel nicht sichtbar sind.
Aus Grün wurde ein selektiv verändertes syntetisches Blau, so dass ein L ( G+R+IR) R G G entwickelt wurde.
Nach der Sterntrennung konnte auch Farbe in die Sterne gebracht werden, indem bei jedem Strecken die Farbsättigung angezogen wurde.
Die Daten lassen sich extrem strecken, was wohl auch an der Kamera samt Elektronik liegt. Die Pixel haben 13,5µm Durchmesser und errechneten knapp 10,5m Aufnahmebrennweite. Die Auflösung demnach bei 0,266"/Pixel. Das macht ja auch Sinn bei dem Auflösungsvermögen und möglichen Seeingwerten.
Die Durchsicht in 3000m Höhe kann ich mir in meinen Träumen vorstellen und das Lichtsammelvermögen anhand folgender Überlegung vor Augen führen.
Im Verhältnis zu meinem ACF mit 0,4m Durchmesser ist das Lichtsammelvermögen quadratisch 25x größer. Dann erscheinen 3min Belichtungszeit auch nicht mehr so wenig
Der Ringnebel selbst ist recht hell und da zeigt sich die Macht von 2m Öffnung. Im weiteren Umfeld und der Vielzahl von schwachen Galaxien könnte mit dem 16" ACF und ordentlich langer Belichtungszeit sicher mehr Information geholt werden. In der Auflösung am Ringnebel selbst sehe ich mit Amateurmitteln wenig Chancen auf eine Verbesserung.
Auf mich wirkt der Ringnebel hier wie der Blick in eine Trompete, wo sich Nebelbereiche bogenförmig nach Außen zu winden scheinen. Die schwachen Außenbereiche wurden extrem gestreckt mit starken Rauschen, aber dennoch mit Details in den Filamenten. Hier wirkt der NoiseXTerminator zu sanft, so dass letztlich zur Topaz AI in normaler Einstellung gegriffen wurde.
Mit 8 x 90s an Daten könnte das Signal-Rausch Verhältnis um den Faktor 2 verbessert werden. Mit 32x90s um den Faktor 4, usw.
Es hat jedenfalls Spaß gemacht, mit den Daten eines Großteleskops spielen zu dürfen - Danke Christoph
CS
Ralf