Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Auf Rudis Pfaden...
#1
Guten Morgen,

gestern Abend konnte ich nach 22:00 Uhr nach meinem Erntehelfereinsatz (in den Ferien schaffen die Lehrer mal wasWink) auf meiner Gartenliege den Himmel unsicher machen.

Es war ja von der Wettervorhersage her ein vages Unternehmen. Zum Aufbauen konnte ich mich dann auch nicht mehr entschließen.

Mit dem 8x30 in der Hand flackte ich mich einfach auf die Matte. Nebenher wurden dem Perseidenstrom ein paar Schnüppchen abgejagt.
Eine Halterung für das Fernglas, wie sie Rudi konstruiert hat, hätte noch etwas mehr Komfort bedeutet, aber ich war auch so ganz erfolgreich.

Die Milchstraße spannte sich kontrastreich über den Zenit, die Durchsicht war erstaunlich gut. Über das Seeing kann ich leider schlecht etwas sagen.

Kugelsternhaufen: M13, M15, M92, M71
M 27 Hantelnebel, M 57 Ringnebel...beim Aufsuchen bin ich auch über den "Kleiderbügel" gestolpert. Ein wunderschönes Fernglasobjekt.
In der Cassiopeia wurden natürlich NGC 884/869 und mehrere offene Sternhaufen begutachtet: NGC 654, 663, 457, 281 sowie M 103

Über M 31 die riesig im Gesichtsfeld erschien ging es zu M 33 im Triangulum. Sie zeigte sich hauchzart aber mit großer Ausdehnung als verwaschener Nebelfleck.

Als Herausforderung wählte ich heute NGC 7331 im Pegasus. Nach längerer Suche mit dem Karkoschka in der Hand konnte ich sie letztendlich als kleines längliches Nebelchen eindeutig identifizieren.

Insgesamt zeigen sich natürlich alle Objekte mit wenigen Ausnahmen als Nebelchen. Trotzdem hat die Beobachtung mit dem Feldstecher seinen Reiz. Das riesige Gesichtsfeld ist gerade bei offenen Sternhaufen und großen Objekten sinnvoll.

Wenn ich geahnt hätte, dass die Wolken so lange fern bleiben, hätte ich meine Ausrüstung doch noch aufstellen können. Weit nach 1:00 Uhr endete ich mit meinen Beobachtungen am Jupiter. 3 Monde konnte ich klar neben der Planetenscheibe erkennen.

Ich hoffe ihr hattet gestern ebenfalls einen schönen Beobachtungs/Fotoabend
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren
#2
Super Bericht, ich kann mir richtig ausmahlen, wie es gewesen sein muß. Ich konnte gestern leider nicht beobachten, da ich heute um 6:30 raus musste um meinen Schwager zu unterstützen. Leider werden die Nächte jetzt immer kälter und nasser, so dass angenehmes Spechteln auf der Liege in letzter Zeit nicht mehr möglich war. Werde aber mal deine Objektliste rausdrucken und bei Gelegenheit auch mal versuchen die Himmelsperlen zu finden. Die Apparatur hat sich übrigens ganz gut bewährt und ich kann sie zum Nachbau empfehlen. Das FG sollte aber nicht zu schwer sein, sonst wird wohl ein Gegengewicht fällig.
Welche Öffnung hatte eigentlich dein Fernglas?
Zitieren
#3
Hallo Rudi,

die Öffnung steckt in der Angabe 8x30 (8fache Vergrößerung bei 30mm Öffnung). Es ist, denke ich schon das absolute Minimum für Himmelsbeobachtung. Außerdem ist mein "Bino" nicht sehr randscharf, so dass ich häufig denke:"Ah, da ist doch etwas!", und dann sind´s doch nur Sterne, die verzerrt abgebildet sind.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren
#4
Zitat:Kugelsternhaufen: M13, M15, M92, M71
M 27 Hantelnebel, M 57 Ringnebel...beim Aufsuchen bin ich auch über den "Kleiderbügel" gestolpert. Ein wunderschönes Fernglasobjekt.
In der Cassiopeia wurden natürlich NGC 884/869 und mehrere offene Sternhaufen begutachtet: NGC 654, 663, 457, 281 sowie M 103

Über M 31 die riesig im Gesichtsfeld erschien ging es zu M 33 im Triangulum. Sie zeigte sich hauchzart aber mit großer Ausdehnung als verwaschener Nebelfleck.

Als Herausforderung wählte ich heute NGC 7331 im Pegasus. Nach längerer Suche mit dem Karkoschka in der Hand konnte ich sie letztendlich als kleines längliches Nebelchen eindeutig identifizieren.

Uff, und das alles hat du mit so nen 30 Gläschen gesehen?! Dann müsste es ja mit meinem 42er kein Problem sein, die auch zu sehen (sofern man sie denn findet). Hab zwar noch ein 50er FG, das zeigt aber weniger als das 42er, kaum zu glauben!
Zitieren
#5
Hallo Rudi,

ja, es ist bei den winzigen Galaxien und Nebeln wirklich nicht so einfach.
Hier muss man anhand einer Sternkarte vergleichen können, um Bestätigung zu haben. Höchste Konzentration und indirektes Sehen sind erforderlich.

M 27, der Hantelnebel ist z. B. als helles Fleckchen auszumachen.
Offene Sternhaufen lassen sich zum Teil wenigstens in Einzelsternchen auflösen. H und chi Persei sind doch auch ohne Gerätschaft am Himmel als deutliche Aufhellung zu erkennen.

Die genannten Kugelsternhaufen sind nicht wirklich schwierig. Sie erscheinen je nach Größe und Stärke als runde "Wattebäuschchen". M 31 ist ja bei ordentlichen Bedingungen selbst mit blosem Auge zu sehen.

Unsere Nachbargalaxie ist wirklich Riesig. Selbst das Gesichtsfeld meines Fernglases ist von ihr in der Breite fast ausgefüllt. Der helle Kern ist geschätzt nur 1/6 bzw. noch weniger des Gesamtdurchmessers.

Für mich ist die Suche von anderen M - Objekten ein Training für das Auffinden und für das teleskopische Sehen. Wenn man dann Galaxien wie NGC 7331, M 51, M 63 M 94, NGC 4490 oder M 81/82 im Fernglas wahrnimmt ist das schon ein kleiner persönlicher Erfolg.

So ist das Beobachten danach mit dem 10" richtig gigantisch!! Hab schon wieder Sehnsucht bekommen.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste