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18" Zweitgerät
#1
Guten Morgen,

gestern waren sicherlich wieder alle fleißig am Beobachten. Da mich Bernhard Englert angerufen hatte und wir sowieso schon seit dem späten Frühjahr nicht mehr gemensam beobachten konnten, blieb ich im Ort.
Natürlich wäre ich auch gerne zu Ralf gefahren, der Besuch von Christian und Michael bekam. Die Stimmung ist in Lindelbach stets bestens... Smile

Nach Umbauarbeiten war Bernhards "Flaggschiff", der 24"Dobson leider nicht einsatzbereit. Doch ein Hoch auf Sternenfreunde, die dann einen 18"Selbstbaudobson als Zweitgerät im Wintergarten stehen haben.

Kurz nach 20:00 Uhr machten wir uns auf der Terrasse startklar. Der Himmel war (und blieb es auch) zwar nicht perfekt, was die Durchsicht anbelangte, die Luftruhe jedoch war prima.

Nach ein paar lockeren Aufwärmobjekten merkte ich schon, dass der Abend lohnenswert werden würde.

Mit dem Stropek bewaffnet ging es auf Galaxienjagd in den Pegasus. Wir starteten mit meinen letzten Zeichenobjekten NGC 7332/7339, die im 18"er richtig klasse vor dem dunklen Hintergrund ins Auge fielen. Nach NGC 7331 galt es endlich Sephans Quintett zu knacken.

Und gesten ist es mir mit meinem 10" ACF gelungen!! Smile Ich war echt happy!!
Neben der etwas auffälligen Sternformation zeichnete sich ein hauchzartes "Bündel" von Nebelchen ab. Indirekt war die Gruppe sofort als kleine Nebelfläche erkennbar. Beim direkten Blick konnte ich zumindest mehrere Nebelfleckchen ausmachen, die jedoch immer wieder miteinander "verschwammen". Aber es waren eindeutig 2 Galaxien zu erkennen.

Die nächste Gruppe, die jedoch bis auf zwei Galaxien nur als Trio im 18" deutlich gesichtet wurden, waren die Galaxien um NGC 7448 (NGC 7465/NGC 7454). Sie bilden ein gleichseitiges Dreieck nahe Alpha Peg.

Nach NGC 7814 und NGC 7817 ging weiter zur Dreiergruppe NGC 7769/7770/7771. Auch hier konnte ich zwei deutlich im 22er Nagler am 10" ACF erkennen. Echt hübsch...

Fortsetzung folgt...
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe,

ich denke auch, dass es von dieser Nacht noch ein paar Beobachtungsberichte geben wird. Wirklich schön, dass Du Deinen schon eingestellt hast. Momentan bist Du ja fast nur noch mit den richtig großen Geräten unterwegs, dabei sind Deine 10 Zoll schon nicht klein. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil Deines Berichts.
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#3
Hallo Stefan und Florian,

Danke für die Rückmeldungen. Also wenn ihr mal Gelegenheit haben wollt, muss ich mit Bernhard die ganze Geschichte anleiern. Eventuell kommt er schon zum nächsten Stammtisch nach Randersacker mit. Vielleicht ist dort Gelegenheit etwas zu planen. Die Nächte werden schließlich nun schon länger.
Es ist nur nicht ganz so einfach, da ein 24" Gerät gute Voraussetzungen benötigt. Und dann sind da noch die Arbeitszeiten von Bernhard.... wie gesagt, wir schaffen im Jahr nicht so viele Beobachtungstermine (dieses Jahr waren es bisher vielleicht vier). Aber ich bin sicher, dass wir es hinbekommen.

hier die Fortsetzung:

Wenn man mit großer Optik arbeitet, müssen auch Standards wie M 74 oder M 33 herhalten. Sie besitzen eine äußerst geringe Flächenhelligkeit. Hier Details zu Gesicht zu bekommen ist meiner Meinung nach etwas besonderes. So war es dann auch gestern. Spiralarme mit helleren Knoten konnten wir genüsslich betrachten.

M 31 und die offenen Sternhaufen h und chi Persei sind im Übersichtsokular bei f 4,8 eine Wucht.

Längere Zeit verglichen wir NGC 891. Im 10" war das Staubband bei indirekter Sichtweise gut zu erhaschen. Im 18"er stand es wie eine Eins. Dass diese Galaxie sehr von den Bedingungen abhängig ist, habe ich schon öfter berichtet. Gestern hat´s gepasst. Die Sommermilchstraße zeigte sich deutlich strukturiert und über den gesamten Himmel deutlich ausgebreitet. Auffällig war die hohe Zahl an Sternschnuppen, die wir so nebenbei erspähten. Dennoch erschien die Durchsicht nicht perfekt. M 33 war mit bloßem Auge nicht so gut zu erkennen.

Kugelsternhaufen wie M 15 / M 71 oder Nebel wie NGC 7662 (blue Snowball) im ACF waren auch klasse, bereiten jedoch bei solch einer Riesen-Öffnung ungleich mehr Freude.Tongue Hier zeigte sich am Schneeball eine deutliche Ringstruktur ähnlich M 57.

Zum Schluss nahmen wir uns die beiden Planeten Jupiter und Uranus vor. Feinste Details in der Vielzahl der Bänder unseres Gasriesen hätten eine Zeichnung quasi gefordert, doch ich hatte meinen Bleistift und Block zu Hause gelassenDodgy Wollte nur genießen Sleepy Einziger Trost war die Ansicht ohne Monddurchgang und ohne GRF.
Uranus, der immer noch dicht neben Jupiter zu finden ist, wanderte als schöne helle grüntürkise Scheibe durch die Okulare an beiden Geräten und erheiterte unser Stimmung.

Im Vergleich konnte heute mein ACF wirklich gut abschneiden. Wenn die Bedingungen optimal sind, geht da einiges!!. Der 18"er ist natürlich von der Öffnung her schon toll und daher nicht erreichbar.

Nach gut 4 Stunden Beobachtung beendeten wir den wunderbaren Abend und hoffen auf weitere gute Bedingungen.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#4
Hallo Uwe,

danke für den zweiten Teil vom Beobachtungsbericht. Wir beide müssen wirklich auch mal zusammen spechteln gehen, so viele gleiche Objekte haben wir beide heute Nacht beobachtet. Besonders Dein Eindruck vom Blauen Schneeball und vom Jupiter bestätigen sich mit meinen Beobachtungen, wobei mir beim Schneeball bei höherer Vergrößerung vor der Ringstruktur vor allem der wellige Rand auffiel.

Ich glaube die "Standardkerzen" gewinnen mit soviel Zoll mehr an Öffnung wieder einen ganz anderen Reiz als mit Normaloteleskopen bis 12 Zoll. Dass es einen großen Unterschied macht mit welcher Optikgröße man ein Objekt beobachtet, konnte ich nun innerhalb kurzer Zeit am Sturmvogel beobachten. Sowohl mit acht, zwölf und sechzehn Zoll habe ich diesen innerhalb der letzten Woche beobachtet.

Den Bleistift hatte ich dabei und hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist Jupiter auf Papier zu bannen.
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#5
Hallo Florian,

dann bin ich mal auf deine Zeichnung gespannt. Gestern habe ich eine Fülle an Details wahrnehmen können. Viele feine Wolkenlinien zeichneten sich auf der nun schon relativ großen Scheibe des Planeten ab.

Ja, ich würde mich auch mal auf eine gemeinsame Beobachtungsnacht freuen. Ich denke, dass ein Treffen am Kreuzberg der richtige Ort wäre. So haben wir nicht zu lange Anfahrtswege.
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

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#6
Hallo Uwe,

schöner Bericht. Also ist der 18er jetzt fertig. Ich kannte ihn nur als fast fertigen Roh-Umbau. Man sieht, ich war lange nicht mehr bei Bernhard, der wohnt ja auch soooo weit weg...

Aber bei mir ist es so, wie Martin Birkmaier vor dem Urlaub sagte: wenn wir aus Namibia zurück sind, dann wirst Du Deine Sternwarte die ersten drei Monate nicht mehr aufmachen... Und ein Monat ist schon rum und sie war noch nicht offen...

Wird sich aber ändern, sobald die Bilder von Omega Centauri und 47 Tucana aus dem Kopf verschwunden sind.

Liebe Grüße
Winfried

Am Samstag auf der AME am Stand von ICS zu finden - mit Namibia Hut natürlich..
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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