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Sommer eisgekühlt...
#1
BB vom 22.07.2012

Hallo,

so, nach beinahe 6 Wochen schafften wir es mal wieder hinaus unter einen klaren Sternenhimmel. Frank und August kamen gegen 21.30 Uhr bei mir vorbei. Von hier gings auf unsere Beobachtungshöhe (ca. 2 km entfernt), die für unsere Gegend ideale Bedingungen ohne das geringste Streulicht bietet.

Schnell hatten wir unsere 2 10" ACF´s und Augusts C11 aufgebaut und genossen den Mondsicheluntergang am Westhorizont. Schon an Saturn merkten wir, dass die Luftruhe uns heute keinen Gefallen macht und die Eindrücke an den Objekten bei toller Durchsicht trübt. Bis die Nacht hereinbrach wurden Epsilon Lyra und Albireo bewundert.

Gegen 23.00 Uhr war es dann auch dunkel genug, dass lichtschwache Objkekte, offene Haufen, Nebel und Kugelsternhaufen deutlich vor dem schwarzen Himmelshintergrund hervortraten. Die Sommermilchstraße zog sich weit gespannt quer über den Himmel und ab und an sauste eine Sternschnuppe über das Firmament. Dieser Anblick, bei dem man viele großflächige Objekte schon mit bloßem Auge erkennen kann (z. B. M 31, 13, h & chi, Nordamerikanebel...) ist immer etwas besonderes für mich... man kann förmlich spüren wie man zum Universum dazugehört und wie unendlich unwichtig wir im All erscheinen.

Nach der langen, beobachtungslosen Zeit genossen wir natürlich hauptsächlich die hellen tief im Süden stehenden Messiers im Schützen und Skorpion. Auch die in der näheren Umgebung gelegenen Highlights des Sommerhimmels wurden besucht. Ob M 4, 6, 7, 8, 13 (hier machten wir uns auf die Suche nach dem "Mercedesstern", den ich indirekt in Ansätzen erkennen konnte),16 (die Säulen der Schöpfung konnten wir als kleine dunkle Stelle im Nebel deuten) 17, 19, 20, 22, 27, (dieser große, helle KS beeindruckte in Franks Bino mit den Panoptik Okus!!) 62, 71 oder M 80 alle bereiteten nach langer Zeit wieder Freude. Leider fehlte der letzte Tick an Schärfe. Die Sterne wirkten meist leicht aufgebläht durch die Luftschlieren. Der kalte Ostwind tat sein Übriges. Es kam uns vor als wären wir schon mitten im Spätherbst. Trotz warmer Kleidung fröstelte mir schon nach kürzerer Zeit. Es ist diesesjahr halt kein richtiger Sommer!

Mit dem Stropek bewaffnet wühlte ich mich noch durch einige NGC´s die ich mir aber nicht aufgeschrieben habe. Der Genuss stand wieder einmal im Vordergrund! Daumen hoch

Zwischendurch machte ich einen Abstecher hinüber zum Pegasus und der Andromedagalaxie. NGC 7331 und Stephans Quintett (indirekt waren 2 Galaxien zu halten) lagen aber noch sehr tief.

Um 1.00 Uhr hatten wir dann zusammengeräumt und machten uns auf den nach Hause Weg... und wisst ihr wie schön dann so eine Sitzheizung...Sleepy
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#2
Hallo Uwe,

ich weiß schon warum du immer die Berichte schreiben musst. Liest sich wiedermal, als wenn man dabei gewesen wäre. Klasse! Danke für´s schreiben.

Ich war gestern seit ca.6-10 Wochen (ich weiß es nicht mehr genau) auch mal wieder draußen.
Das Seeing war gut und die Transparenz war sehr gut. Gegen 22:00uhr zogen noch leichte Wolkengrüppchen über den Himmel, welche sich aber ab 23:00 – 4:15 nicht mehr haben blicken lassen.
Ja genau 4:15! So lange war ich gestern draußen und habe erstmals seit 10 Monaten wieder ein paar Daten mit der CCD gesammelt. Der neue Korrektor musste natürlich gleich mal herhalten. Hoffentlich werden die nächsten zwei Nächte noch gut, so kann ich noch ein paar Daten mehr sammeln, und vielleicht schaffe ich es ja mal, eine neue Aufnahme daraus zu basteln.

Grüsse
Christian
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#3
Hallo Uwe und Christian!
Die erste der tollen Nächte dieser Woche war wirklich <saukalt>. Aber seither ist es immer besser geworden! Gestern / heute Nacht reichte auch schon ein dickes Hemd...
Es ist einfach klasse nach der langen Durststrecke wieder mal in der Milchstraße zu baden und bei guter Durchsicht die Kugelsternhaufen und die ganzen Nebel-"Bekannten" abzufahren. Leider fehlt mir dazu die stilistische Brillianz für einen entsprechenden BB.
Pluto mit dem freien Auge im Teleskop ist auch schon was, auch wenn er nur noch Kleinplanet ist. Allerdings ist das im Gewimmel der Milchstraße nicht einfach und am besten ist so ein Zeitabstand von 3 Stunden in einer Nacht.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#4
Hallo,

Uwe wird einen neuen Bericht schreiben, denn gestern Nacht waren wir auf meiner Terrasse am Himmel unterwegs.
Wir, das waren August, Frank, Uwe und ich. Erstmals seit langer Zeit stand auch mal wieder mein Ulugh Beg draussen.

Als Frank darin den Cirrus Komplex eingestellt hatte und die Knochenhand abfuhr, fiel er fast vor Begeisterung von der Leiter. - Öffnung ist nun mal doch das halbe Astroleben....

Viele Objekte wurden beobachtet, die "Liste" kommt wohl von Uwe, denn Uwe und Frank hatten sich wieder mal den "Fitzelchen" hingegeben, die ich mir nicht mehr antue.

Irrsinnig war das Beobachten der sommerlichen Milchstraße, die sich recht gut zeigte, nur im T-Shirt. Und das bis um 2:30 Uhr! Als die drei dann abgebaut und weggefahren waren, habe ich erst einmal die Weingläser gespült.... - Es war mal wieder eingenüsslicher Abend seit langer Zeit.

Grüße vom
Winfried
Wenn filmen so einfach wäre, dann hieße es "RTL"
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