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11. Teleskoptreffen des Forum Stellarum
#1
BB vom 12.09.2020

Hallo,

gestern war es soweit. Nach der langen Zwangspause wegen der Corona-Pandemie wagten wir es, uns unter freiem Himmel mit Abstand auf dem Kreuzberg bei Nordheim zu treffen.

Als August und ich eintrafen waren schon einige vom Forum am Aufbauen und so nach und nach trudelten weitere Mitstreiter auf der Wiese hinter dem Schotterparkplatz ein.

Martina hatte das 80mm Vixen-Bino und ihr 10x56 Zeiss Fernglas am Start
Johannes hatte sein C8 auf EQ5 dabei.
August sein C11 in der Gabel,
Jörg sein Unistellar 4"
Willi und seine Frau hatten ihren 16" Dobson dabei.
Wolfgang den AOM FLT 105/1000 auf EQ6 Equatorial/ALT-AZ
Philipp war mit dem 70mm TS-Apo und Florians Kamera am Start
Ulf brachte sienen 10" Carbon-Newton auf EQ6 mit.
Florian hatte glaube ich seinen 100mm ED mit Kamera aufgebaut..?
Hans hat sich selbst mitgebracht... Wink
Und ich habe gedacht ich bring den kleinen Russen (TMB 115/805 von LZOS auf Vixen SXD2) gegen den Ami-Staub in Stellung!

Hab ich jemand vergessen oder etwas falsch gesehen? Dann bitte ergänzen - war ja auch dunkel Rolleyes  und das mit der Erinnerung ist immer so eine Sache! Im Vorraus dafür schon: "Entschuldigung"!


Ulf hatte als "Gastgeber" für ordentliches Wetter mit guter Luftruhe bei angenehmen Temperaturen gesorgt. Einzig hohe Staubpartikel (von den riesigen Kalifornischen Waldbränden) verhinderten eine perfekte Durchsicht. Leider wird der Beobachtungsplatz mittlerweile schon rundherum ca. 40° hoch von den umliegenden Städten mit Licht "verschmutzt", so dass bspw. die Schildwolke der Milchstraße nicht mehr richtig zu erkennen ist.

Gespannt warteten wir auf die ersten Sterne zur Alignment. Hier hatte der ein oder andere schon etwas zu Tun bis die Montierungen so ansteuerten wie es gewünscht war... Cool 

Aber schon bald hatten wir Jupiter mit GRF und später mit einem tollen Schattendurchgang im Okular. Das war sogar im Bino von Martina nicht unauffällig!
Ihr Zeiss Fernglas war auch echt die Wucht! Was man da in der Dunkelheit erkennen kann, ist schon bemerkenswert. Gerade M 31 oder H und Chi-Persei waren schöne Objekte für das Glas.
Saturn zeigte toll die Cassiniteilung (ja, auch mit 4"- ob man es glaubt oder nicht!)

Aber wer Zitat: "Oft glaubt - hat´s auch gesehen!" (Martina, bitte um Bestätigung!) - denn tatsächlich ist es ja mit so kleinem Gerät gar nicht möglich - wenn man den Freunden aus dem schwarzen F.... glauben (schon wieder!) darf. Tongue 

Gerade der FLT und der TMB konnten die Reste des Jetstream gut wegschlucken. Wie ausgestanzt wanderte das schwarze Pünktchen über die Planetenscheibe. Wolfgang und ich verglichen öfter hin und her und beide APOs schenkten sich nichts. Außer später beim Mars, da hatte der eingebaute "Farbfilter" der Russenvergütung in Kombi mit dem leicht getönten UWAN 4mm bei 200x doch die Nase etwas vorne.

Die Quantenmechanik der Planeten-"Teleportation" durch die einzelnen Optiken sorgte zwischendurch für amüsante Momente und den ein oder anderen Lacher.
"Am Anfang war der Saturn aber besser!", meinte August mal so zwischendurch - "Das ist doch wie mit den Frauen", entgegnete ich, "am Anfang, wenn man frisch verlieb ist, sind die auch immer klasse, aber nach einer gewissen Zeit... Big Grin ... !
Es darf halt nicht langweilig werden und man muss sich motivieren. - Und noch schlechter geht ja auch immer!"

Augusts C11 konnte aber auch überzeugende Eindrücke vermitteln. Klar ist der Kontrast nicht so hoch, aber durch die höhere Brennweite waren auch viele Details auf den Planeten zu sehen. Der Blick durch Johannes C8 zeitge ähnliches.

Dazwischen wurde Wolfgang mit der Technik geplagt. Die Stromversorgung war zu schwach, so dass die EQ6 ALt-AZ das Ruckeln und Zuckeln anfing. Erst vermutete ich, dass die Verbindung mit dem Sky-Safari-Tablet damit zu tun haben könnte, aber letztendlich konnte ich mit meinem Ersatz-Akku Abhilfe schaffen.

Die Schnakenplagengeister waren dann auch später verschwunden und wir stürzten uns in die Deep-Sky-Kategorien. M 13, M 15 und verschiedene Galaxien (7331 mit Begleiter im 16" bspw.), der Ringnebel, M27 oder M51 wurden angesteuert.

Mit Willis 16" wollten wir dann auch Sephans Quintett knacken, was aber durch die nicht so gute Durchsicht vereitelt wurde. Da half auch viel Suchen und Glauben nix!
Am Ringnebel wurde dagegen der Zentralstern Blickweise "herausgelöst". Das ist schon großes Kino.

Philipp und Florian arbeiteten am Cirrus-Komplex (Hexenhand) und Jörgs Unistellar stackte unablässig verschiedene Objekte. Ist schon interessant, der 4"er - ideal für Öffentlichkeitsarbeit - und klasse, was da zum Vorschein kommt. Der tatsächliche Blick ins All ist jedoch aus meiner Sicht unerreicht.

Ulf war mit Saturnaufnahmen beschäftigt und ich bin gespannt, was er uns präsentiert. Die ersten Eindrücke am Laptop waren aus meiner Sicht vielversprechend.

Lange blieben wir (das war so die Gruppe um Wolfgang, August, Martina, Willi und ich) letztendlich dann doch wieder am Mars hängen, der immer höher stieg und dann schließlich einige feine Details Preis gab. Die Polkappe war schließlich von allen eindeutig zu erkennen. Das teleskopische Sehen muss eben auch erst noch trainiert werden.

Die Gespräche, die Fachsimpeleien und die Gemeinschaft waren aber das Salz in der "Suppe" - wieder ein tolles Erlebnis und interessante, neue Eindrücke an den verschiedenen Geräten.

Gegen 1:00 Uhr kam dann Aufbruchstimmung auf und nach und nach verließen wir den Beobachtungsstandort. Ein schönes Teleskoptreffen neigte sich dem Ende entgegen.

So, jetzt seid ihr noch dran...

P. S. Mein Teleskop war natürlich das Beste auf dem ganzen Platz Tongue ... duck und weg!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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11. Teleskoptreffen des Forum Stellarum - von Uwe - 13.09.2020, 09:37



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