26.07.2015, 21:16
Hallo,
bleibt noch ein Gedicht von Friedrich Spielhagen anzufügen.
Ist mir irgendwo mal begegnet, wie so vieles.
Viele Grüße,
Andreas
Auf einen todten Maulwurf
Wie liegst du jetzt so ruhig da
Mit deinem glatten Fell!
Dein Schicksal, ach, es geht mir nah,
Du schwärzlicher Gesell!
Sie schmähten dich, sie höhnten dich,
Sie sagten: du bist blind!
Das waren solche sicherlich,
Die selber Blinde sind.
Am Tage zeigtest du dich nicht
Gleich eitler Toren Schar,
Doch war's in deiner Zelle licht,
In deinem Busen klar.
Und zu der Sterne hohem Lauf
Am nächt'gen Himmelsdom
Sahst du von deinem Hügel auf,
Du kleiner Astronom!
Wie lebtest still und harmlos du,
Ein dunkler Ehrenmann!
Bei Tag nicht Rast, bei Nacht nicht Ruh.
Wer sieht dir das nun an?
Nun liegst du, ach, so ruhig da
Mit deinem glatten Fell.
Dein Schicksal, oh! es geht mir nah,
Du schwärzlicher Gesell!
Friedrich Spielhagen
(1829 - 1911)
bleibt noch ein Gedicht von Friedrich Spielhagen anzufügen.
Ist mir irgendwo mal begegnet, wie so vieles.
Viele Grüße,
Andreas
Auf einen todten Maulwurf
Wie liegst du jetzt so ruhig da
Mit deinem glatten Fell!
Dein Schicksal, ach, es geht mir nah,
Du schwärzlicher Gesell!
Sie schmähten dich, sie höhnten dich,
Sie sagten: du bist blind!
Das waren solche sicherlich,
Die selber Blinde sind.
Am Tage zeigtest du dich nicht
Gleich eitler Toren Schar,
Doch war's in deiner Zelle licht,
In deinem Busen klar.
Und zu der Sterne hohem Lauf
Am nächt'gen Himmelsdom
Sahst du von deinem Hügel auf,
Du kleiner Astronom!
Wie lebtest still und harmlos du,
Ein dunkler Ehrenmann!
Bei Tag nicht Rast, bei Nacht nicht Ruh.
Wer sieht dir das nun an?
Nun liegst du, ach, so ruhig da
Mit deinem glatten Fell.
Dein Schicksal, oh! es geht mir nah,
Du schwärzlicher Gesell!
Friedrich Spielhagen
(1829 - 1911)