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Jupiter am 20.04.2017 / Doublet Apochromat 160/1600
#11
Hallo Frank,

mir ist selbst ein wenig rätselhaft, wieso solche "kleinen" zweilinsigen visuellen Apochromate so überirdisch gut abschneiden.

Der Vorbesitzer meines FS-128 berichtete von gemeinsamen Beobachtungserlebnissen bei denen Spiegel größerer Öffnung zugegen waren.
Es wären erstaunte Äußerungen gekommen, was man in dem "kleinen" FS-128 alles erkennen konnte.
Nun sind 5" oder 6" für einen Apochromat eine Menge Öffnung, also keineswegs "klein".
Verglichen mit dem, was bei Spiegeln gang und gäbe ist, ist das jedoch reichlich wenig.

Mir persönlich fehlen Vergleichsmöglichkeiten mit Spiegelteleskopen. Jedoch bin ich immer wieder sowas von hin und weg,
welche unfaßbaren Details im FS-128 an Mond zu sehen sind und das konstant, ausreichendes Seeing vorausgesetzt.
Rillen und Nuancen, wo mir der Mund offen stehen bleibt.

Und nun Eurer Bericht zum 160/1600, der ebenfalls in diese Richtung geht.
Nach allen Meßergebnissen und Beobachtungserfahrungen scheinen die 160/1600 außerordentlich gut geworden zu sein.
Und definitiv (mindestens) auf dem (hervorragenden) Niveau eines FS-128.

Es ist für mich, wie erwähnt, ominös. Ich vermute, daß es bei den erwähnten Apochromaten verschiedene Ursachen hat,
die zu diesen doch sehr überraschenden Praxis-Ergebnissen führen. Als da wären:
- sehr hohe Definition im visuellen Wellenlängenbereich
- große Transparenz der Optiken
- ein entspanntes optisches Design, das zusammen mit gut gemachten Fassungen für dauerhaft perfekte Justage sorgt
- sehr schnelle Temperierung der Optiken

Gerade in der schnellen Temperierung vermute ich einen wesentlichen Erklärungs-Faktor.
Spiegeloptiken haben heute zumeist gute bis sehr gute Definitionshelligkeiten. Diese können jedoch nur abgerufen werden,
wenn die Optik ausreichend temperiert ist. Sobald nachts ein Temperaturgang vorhanden ist (also fast immer),
findet ein Anpassungsvorgang statt, während dem die Definition ein Quentchen hinterher hinkt.
Die Krux ist, daß in diesen allerhöchsten Definitionsbereichen kleine Abweichungen viel ausmachen.

Das mein Versuch, das irgendwie zu verstehen. Ganz kapiere ich das selbst nicht. Es ist einfach irgendwie strange.

Ratlose Grüße,
Andreas


Ich leide nicht an Realitätsverlust, ich genieße ihn.
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RE: Jupiter am 20.04.2017 / Doublet Apochromat 160/1600 - von Andreas Paul - 26.04.2017, 21:56



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