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Eine bemerkenswerte Nacht
#1
Eine bemerkenswert unvorhersehbare Beobachtungsnacht

Meteoblue meldete gestern für dem 2.1.14 ein klares Fenster von 19.00 bis 22.00Uhr mit guten Seeingprognosen. Danach 100% Bewölkung.
Kurz darauf rief mich ein Bekannter an ob Er mit seiner Freundin zum Beobachten kommen kann wie ich es in 2013 versprochen hatte.
Ja, sagte ich das Wetter soll gut werden und wir müssen nochmal kurzfristig telefonieren ob es denn klappt.
In der gemeldeten klaren Phase gegen 19.00Uhr ging hier ein Schauer hernieder.
Vorher hatten Frank und ich noch Planetenvideos geplant und ich wollte schon absagen.
Frank rief an und meinte es sieht gut aus – ich vor die Tür o.k. Gerade noch Schauer nun wieder aufklaren. Also Termin auf 21.00Uhr verschoben und der Nachbarin zum Geburtstag gratuliert.
20.45Uhr war ich angezogen vor Ort, 21.00Uhr kamen die Beobachtungsgäste und Wolken zogen durch. Frank kam hinzu und neben Jupiter wurde M42, M78, M37, M35,
M1, NGC 2392 beobachtet.
Das Seeing war ganz ordentlich und die E und F Komponente stach klar hervor, auch die Farben waren gut zu sehen.
Die Entdeckung war dann M35 mit seinem Begleiter NGC 2158. Der große Haufen mit seinem im kleinen Teleskop nebeligen kleineren Haufen war schon im 120er Refraktor auffällig, am Schönsten im 200er als Komposit und im 400er war NGC 2158 teilweise in Sterne aufgelöst mit einem Rest von Nebelstruktur.

Wieder zu Jupiter, der so hell war es in den Augen etwas Schmerzte. Leider war die zugekehrte Seite nicht die Spannendste aber es war recht gut. Die Gäste nun durchgefroren und müde nahmen Jupiter gedanklich mit nach Hause und Frank bereitete die Planetenkamera vor.
Wir zogen ein paar Serien durch und dann wurde es im Histogramm immer mal dunkler, Wolken kamen auf und auf einen Schlag war der Himmel zu.
Also abgebaut und zum Abschluss nochmals auf Jupiter durch die Wolkenschleier gehalten wo gerade der GRF um den Rand erschien.
Etwas Zeit verquatscht wurde es wieder heller um Jupiter und ein Blick vor die Tür ließ mich vergeblich nach Wolken suchen. Wo sind die so schnell hin?
Es wurde richtig klar, Jupiter feuerte von Oben sein Licht auf uns und wir sahen uns an und flugs wurde wieder aufgebaut.
Das Seeing immer besser und besser und mit jeder neuen Serie mal am ACF, mal am 200er Refraktor sagten, wow – das ist die beste Serie.
Dazwischen immer wieder mit Bino und Mono an den Geräten beobachtet mit immer mehr Detail.
Jupiter war in allen Geräten eine Augenweide und in jedem Gerät etwas anders zu sehen.
Auffällig allerdings der Kontrast im großen Apo, der auf dem Bildschirm deutlich mehr Details zeigte als der ACF. Was da wohl am Ende herauskommt???

Die letzten Jupiterbeobachtung mit Bino am Apo bleibt mir als bisher beste Jupiterbeobachtung meinerseits von Deutschland aus betrachtet im Kopf. So um 1.30Uhr GRF mittig, lachsfarben mit braunen Bändern die sich im großen Abstand um den GRF schlängeln, das braune Band aufgeteilt mit vielen weißen Kugeln durchsetzt.....

Der letzte Blick dann auf M42, der schon wieder Richtung Westen unterging. Der Himmel extrem klar mit einer Brillanz bis fast zum Horizont, die Sterne zeigte mit dem Auge kein Flackern. M42 im ACF mit dem 41mm Okular E und F klarst erkennbar, unfassbar aber die Nebelstrukturen die nun nicht mehr als Nebel erschienen sondern mit den Dunkelnebel ein feines Gespinst von Fasern bildeten die in einem merkwürdigen Licht leuchteten.
Die Nebelhelligkeit verleihte den Dunkelnebel eine eigene Struktur wie eine detaillierte Negativdarstellung bei Bildern.

Irgendwann muss aber Schluss sein, draußen tropfte knapp über 0°C das Wasser vom Blechdach, ein letzter Blick noch über den Wintersternhimmel der mit extrem hellen Sternen auf unser herabstrahlte.

Glasklare Grüße
Ralf
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Christoph (03.01.2014), Uwe (03.01.2014)
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Christoph (03.01.2014), Uwe (03.01.2014)
#2
Hallo Ralf!

Ja sowas!

Die Nacht habe ich bis 23.00 MEZ ähnlich schön erlebt. Gerade Jupiter stand toll im Okular und seine Monde mit Einzelheiten! Offene Haufen und Nebel neben einer Belichtung von NGC 1060. Dann war zu und ich ging müde ins Bett. Gegen 21.00 Uhr war Jupiter schon super im Okular gegen Ende - trotz besserer Höhe war er schlechter! Wenn ich gewusst hätte, dass es gleich noch mal aufgeht!

Aber dafür wachte ich um 4.00 Uhr wieder auf, pünktlich zum Abzug der letzten Morgenwolken und genoss nochmal einige Zeit den Morgenhimmel. Was ich noch nie machte und ein toller Blick war: der Virgohaufen in einem 12x60 Feldstecher.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#3
Hallo Ralf,

das war ja wirklich eine kuriose, aber spannende Beobachtungsnacht. Bin schon sehr auf eure Planetenvideos gespannt.

Viele Grüße, W.
Viele Grüße, W.

We shall be restoring normality as soon as we know what is normal anyway. (Douglas Adams)
https://wolfgangs-gartensternwarte.de
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#4
Hallo ihr Glücklichen!!!

Ich hab die Nacht am PC im Büro verbracht und nach der Wolkenwand gegen 18.00 Uhr gar nicht mehr damit gerechnet, dass noch was geht.

Jetzt könnt ich mich...,

Aber gut, dafür ist jetzt die Schulhomepage zumindest ansehbar. Smile
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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