12.09.2013, 20:49
Hallo zusammen,
letzte und diese Woche war ich ziemlich aktiv. Und trotzdem schreibe ich gleich vorweg, dass ich nicht viel mehr als ein paar Standardkerzen beobachtet habe und man nach den besonderen Deep-Sky-Leckerbissen in diesem Bericht vergebens suchen wird.
Letzte Woche und diese Woche bis einschließlich Mittwoch waren in Bavaria noch die Sommerferien. Wer aus dem Schweinfurter Raum kommt und selbst Kinder hat, wird das Ferienprogramm der kommunalen Jugendarbeit wahrscheinlich kennen. Seit ich weiß, werden dort Sternwartenführungen angeboten - und ich bin mir sicher, dass ich vor ca. 16 Jahren auch an einer solchen Führung teilgenommen habe. Seit Sommer 2008 darf ich derjenige sein, der die Kinder die Schönheit des Sternhimmels (wenn auch in der abgespeckten Variante durch die viele Lichtverschmutzung in der Stadt) zeigen darf. Besonders viel Spaß macht es mir natürlich, wenn so wie in diesem Jahr, an allen sechs Terminen, der Himmel annähernd wolkenfrei war und einer Beobachtung nichts im Wege stand. Und ich muss gestehen, ich mute den Kids dann auch einiges zu! So beobachtete ich mit den jungen Besuchern zum Beispiel den Ringnebel in der Leier (M57). Und im Gegensatz zu vielen Erwachsenen, bin ich der Meinung, dass die Kids viel genauer hinschauen. Dies zeigt sich mir, indem ich mir von den Kindern erzählen lasse, was sie sehen und dann darf ich mir anhören: "Der ist aber gar nicht rund!" oder "Der ist außen heller und innen dunkelgrau!". Ebenso aufmerksam sind die Besucher beim Hantelnebel (M27) gewesen. Blättert doch tatsächlich so ein Steppke von ca. 10 Jahren im Bildverzeichnis vom Karkoschka herum und sagt zu mir: "Den habe ich im Teleskop gesehen!" (Anmerkung: Die Messiernummer hatte ich zuvor nicht genannt und der Karkoschka war auch zum Aufsuchen des Objekts nicht vonnöten und deshalb die Sternkarten nicht geöffnet.) An einem anderen Abend habe ich NGC457 - der geneigte Leser erahnt es schon: der Eulenhaufen - in der Cassiopeia eingestellt und den Kids mitgeteilt, dass sie nun einen offenen Sternhaufen betrachten, dessen Silhouette deren eines Tier entspricht. Es wurde seitens der Kinder so lange geschaut, bis das Tier identifiziert war - einige klebten regelrecht am Okular. Es war schon eine eigenartige Atmosphäre: Niemand hat gedrängelt, oder dem Beobachteten gedrängt den nächsten dran zu lassen. Ein Junge hat sogar sein (unbenutztes) Taschentuch herausgezogen und mit Kugelschreiber das Gesehene fest gehalten (der nächste Uwe Schultheiß?). Von einer Mutter, der ihren Sohn an einem der Termine abgeliefert hat, bekam ich zu hören: "Der .... - also unser Nachbar der war vorgestern bei der Führung. Der redet den ganzen Tag von nichts anderem mehr als Planeten und Galaxien." Für mich bedeutet dies natürlich, dass auch nach 6 Jahren hier nicht Schluss sein kann. Das Interesse und der Zulauf zu den Angeboten ist einfach der Wahnsinn. Mit zwei Gruppen á 15 Personen habe ich im Jahr 2008 angefangen, dann aber im Folgejahr auf etwas kleinere Gruppen umgestellt und vor allem die praktische Beobachtung weiter in den Fokus gerückt. Inzwischen bieten die Führungen insgesamt Platz für 75 Interessierte und die Wartelisten sind immer noch gut gefüllt, sodass ich noch mehr Führungen anbieten könnte.
Warum schreibe ich diese Zeilen? Sprecht mal mit Euren lokalen Ämtern ob Ihr auch in einem Programm mitmachen könnt. Es müssen nicht sofort zig Termine sein. Aber Ihr werdet sehen, es macht Spaß mit so jungen Leuten zu arbeiten und sich auszutauschen - auch wenn sie noch nie durch ein Teleskop geschaut haben. Die meisten von uns sind am Tag der Astronomie immer mit von der Partie und machen dort Ihre Sache auch sehr gut. Vielleicht bekommt der ein oder andere Lust selbst im lokalen Programm mit einzusteigen.
letzte und diese Woche war ich ziemlich aktiv. Und trotzdem schreibe ich gleich vorweg, dass ich nicht viel mehr als ein paar Standardkerzen beobachtet habe und man nach den besonderen Deep-Sky-Leckerbissen in diesem Bericht vergebens suchen wird.
Letzte Woche und diese Woche bis einschließlich Mittwoch waren in Bavaria noch die Sommerferien. Wer aus dem Schweinfurter Raum kommt und selbst Kinder hat, wird das Ferienprogramm der kommunalen Jugendarbeit wahrscheinlich kennen. Seit ich weiß, werden dort Sternwartenführungen angeboten - und ich bin mir sicher, dass ich vor ca. 16 Jahren auch an einer solchen Führung teilgenommen habe. Seit Sommer 2008 darf ich derjenige sein, der die Kinder die Schönheit des Sternhimmels (wenn auch in der abgespeckten Variante durch die viele Lichtverschmutzung in der Stadt) zeigen darf. Besonders viel Spaß macht es mir natürlich, wenn so wie in diesem Jahr, an allen sechs Terminen, der Himmel annähernd wolkenfrei war und einer Beobachtung nichts im Wege stand. Und ich muss gestehen, ich mute den Kids dann auch einiges zu! So beobachtete ich mit den jungen Besuchern zum Beispiel den Ringnebel in der Leier (M57). Und im Gegensatz zu vielen Erwachsenen, bin ich der Meinung, dass die Kids viel genauer hinschauen. Dies zeigt sich mir, indem ich mir von den Kindern erzählen lasse, was sie sehen und dann darf ich mir anhören: "Der ist aber gar nicht rund!" oder "Der ist außen heller und innen dunkelgrau!". Ebenso aufmerksam sind die Besucher beim Hantelnebel (M27) gewesen. Blättert doch tatsächlich so ein Steppke von ca. 10 Jahren im Bildverzeichnis vom Karkoschka herum und sagt zu mir: "Den habe ich im Teleskop gesehen!" (Anmerkung: Die Messiernummer hatte ich zuvor nicht genannt und der Karkoschka war auch zum Aufsuchen des Objekts nicht vonnöten und deshalb die Sternkarten nicht geöffnet.) An einem anderen Abend habe ich NGC457 - der geneigte Leser erahnt es schon: der Eulenhaufen - in der Cassiopeia eingestellt und den Kids mitgeteilt, dass sie nun einen offenen Sternhaufen betrachten, dessen Silhouette deren eines Tier entspricht. Es wurde seitens der Kinder so lange geschaut, bis das Tier identifiziert war - einige klebten regelrecht am Okular. Es war schon eine eigenartige Atmosphäre: Niemand hat gedrängelt, oder dem Beobachteten gedrängt den nächsten dran zu lassen. Ein Junge hat sogar sein (unbenutztes) Taschentuch herausgezogen und mit Kugelschreiber das Gesehene fest gehalten (der nächste Uwe Schultheiß?). Von einer Mutter, der ihren Sohn an einem der Termine abgeliefert hat, bekam ich zu hören: "Der .... - also unser Nachbar der war vorgestern bei der Führung. Der redet den ganzen Tag von nichts anderem mehr als Planeten und Galaxien." Für mich bedeutet dies natürlich, dass auch nach 6 Jahren hier nicht Schluss sein kann. Das Interesse und der Zulauf zu den Angeboten ist einfach der Wahnsinn. Mit zwei Gruppen á 15 Personen habe ich im Jahr 2008 angefangen, dann aber im Folgejahr auf etwas kleinere Gruppen umgestellt und vor allem die praktische Beobachtung weiter in den Fokus gerückt. Inzwischen bieten die Führungen insgesamt Platz für 75 Interessierte und die Wartelisten sind immer noch gut gefüllt, sodass ich noch mehr Führungen anbieten könnte.
Warum schreibe ich diese Zeilen? Sprecht mal mit Euren lokalen Ämtern ob Ihr auch in einem Programm mitmachen könnt. Es müssen nicht sofort zig Termine sein. Aber Ihr werdet sehen, es macht Spaß mit so jungen Leuten zu arbeiten und sich auszutauschen - auch wenn sie noch nie durch ein Teleskop geschaut haben. Die meisten von uns sind am Tag der Astronomie immer mit von der Partie und machen dort Ihre Sache auch sehr gut. Vielleicht bekommt der ein oder andere Lust selbst im lokalen Programm mit einzusteigen.