06.01.2017, 02:38
BB vom 05.01.2017
Hallo,
bei eisigen Temperaturen, trockener, windstiller Luft hielt ich es in zwei Etappen bis ca. 2.00 Uhr draußen aus.
Als Gerät wählte ich, wie sollte es anders bei diesen frostigen Bedingungen sein, den 115/805 TMB auf Mon2 und Uni 18 Stativ. Ohne Strom, ohne Goto - Natur pur. Die Terrasse war sowieso nicht zu räumen. Eine dicke Schnee/Eisschicht sitzt fest auf den Steinplatten. Einzig ein freigewehtes Eck bot Platz für das Equipment. Der Wetterbericht lag wieder einmal voll daneben, so dass ich erst gegen 21.00 Uhr raus bin. Das dicke Glaspaket des Dreilinsers benötigte gut 1 Stunde Temperaturausgleich, um eine ordentliche Sternabbildung zu liefern. Von ca. 18°C (Teleskopschrank) ging´s auf - 7°C. Im Moment steht das Quecksilber bei -11°C.
Angeregt durch einen Beitrag im schwarzen Forum, in dem es um die Minimalöffnung für die 6 Trapezkomponenten ging, hielt ich mich eine Weile an M42 auf. Zuvor wurde der Mondterminator bis zur Maximalvergrößerung abgefahren. Hier merkte ich wie die Optik noch "pumpte", aber nach und nach wurde der Kontrast immer härter und die Feinheiten deutlicher und filigraner. Es folgten die Plejaden und Rigel, sowie M 41 südlich von Sirius. Dann wurde noch Kastor, der schöne helle Doppelstern in Gemini betrachtet.
Jetzt war ich mit dem Beugungsbild zufrieden. Wunderbar fein, kreisrund zeigte sich der erste Beugungsring und das Airydisk war wohl definiert. Die Luftruhe zeigte sich mehr als ordentlich!!! Selbst bei 230x sah alles perfekt aus. Die Optik des TMB ist wieder wie in alten Tagen. Nach der kleinen Odyssee der Komabeseitigung beweist der kleine Russe, was in ihm steckt.
So stürzte ich mich auf das "Herz" des Orionnebels. Die Schwierigkeit bei den schwachen Komponenten gepaart mit wenig Öffnung ist die richtige Vergrößerung. Diese lag heut bei 135x im 6mm Baader Genuine Ortho. Wenn ich auf 200x steigerte wurden die feinen Sternchen so blass, dass sie kaum noch zu sehen bzw. zu erkennen waren - dies war dem noch durch den Mond aufgehellten Himmel zuzuschreiben. Im Ortho dagegen konnte ich E und F eindeutig über längere Zeit halten. Wenn ich da an den ADA mit 130mm Öffnung denke, ist das bei 115mm Öffnung schon ein deutliches Stück schwieriger. Bei Ralf sprangen uns beide Sternchen förmlich an. Mit nur 4,5" ist es dagegen nicht wirklich einfach, zumal der Mond noch nicht hinterm Horizont verschwunden war! Aber die Aufgabe ist freilich lösbar. Ich denke dass bei perfekten Bedingungen auch mit 4" die Trennung machbar ist. Später als der Mond untergegangen war, konnte ich auch im 4mm UWAN Okular alle 6 Sterne gut halten. Auch in der Vergangenheit hatte ich schon häufiger das Trapez "zerlegt".
Erstaunt war ich heute wieder, welche Details auch an Galaxien im kleinen Refraktor zum Vorschein kommen. Als Kandidaten wählte ich NGC 2908, dann die Gruppe um M 105 und das Leo-Triplett. Die feinen Nebelchen waren nicht nur Nebelchen, sondern sie wirkten, jede auf ihre Art, unterschiedlich strukturiert. Hübsch war auch die Galaxie NGC 2683 im nördlichen Krebs. M 44, der Bienenstock ist ein toller Haufen im Übersichtsokular. Am TMB habe ich etwa 2° Gesichtsfeld im 22er Okular.
Wen, wenn nicht den Eskimo, sollte man bei dieser Kälte als Absacker genießen??? Schnell die Mon 2 in den Zwilling geschwenkt und schon stand der "pelzige" PN mit leuchtender Nase nahe der zwei auffällig, gebogenen Sternketten im Übersichtsokular. Dann wurde bis auf 200x vergrößert und entspannt betrachtet.
Ein eisiger Traum!!! ...
Auf Jupiter warte ich nun nicht mehr. Bis der über dem Haselnussstrauch steht wird es sicher 4 Uhr.... ach ja, wie anfangs schon erwähnt, legte ich eine kleine Pause im kuscheligen Wohnzimmer ein. Meine 2" Okus fühlten sich wie Eizklötze an. Die 1 1/4" Okus durften in die Jackentasche. Auch eine feinfühlige Montierungsbedienung, die ohne Handschuhe einfach besser funktioniert, verlangte alles von meinen Fingerspitzen. Diese bitzelten ganz schön, als ich mich am Kachelofen aufwärmte.
So, der erste Schritt in die neue Saison ist getan. Schauen wir mal, ob wir morgen Abend auch noch einmal solche Beobachtungsvoraussetzungen haben. Ich würde mich darüber freuen!
Hallo,
bei eisigen Temperaturen, trockener, windstiller Luft hielt ich es in zwei Etappen bis ca. 2.00 Uhr draußen aus.

Angeregt durch einen Beitrag im schwarzen Forum, in dem es um die Minimalöffnung für die 6 Trapezkomponenten ging, hielt ich mich eine Weile an M42 auf. Zuvor wurde der Mondterminator bis zur Maximalvergrößerung abgefahren. Hier merkte ich wie die Optik noch "pumpte", aber nach und nach wurde der Kontrast immer härter und die Feinheiten deutlicher und filigraner. Es folgten die Plejaden und Rigel, sowie M 41 südlich von Sirius. Dann wurde noch Kastor, der schöne helle Doppelstern in Gemini betrachtet.
Jetzt war ich mit dem Beugungsbild zufrieden. Wunderbar fein, kreisrund zeigte sich der erste Beugungsring und das Airydisk war wohl definiert. Die Luftruhe zeigte sich mehr als ordentlich!!! Selbst bei 230x sah alles perfekt aus. Die Optik des TMB ist wieder wie in alten Tagen. Nach der kleinen Odyssee der Komabeseitigung beweist der kleine Russe, was in ihm steckt.
So stürzte ich mich auf das "Herz" des Orionnebels. Die Schwierigkeit bei den schwachen Komponenten gepaart mit wenig Öffnung ist die richtige Vergrößerung. Diese lag heut bei 135x im 6mm Baader Genuine Ortho. Wenn ich auf 200x steigerte wurden die feinen Sternchen so blass, dass sie kaum noch zu sehen bzw. zu erkennen waren - dies war dem noch durch den Mond aufgehellten Himmel zuzuschreiben. Im Ortho dagegen konnte ich E und F eindeutig über längere Zeit halten. Wenn ich da an den ADA mit 130mm Öffnung denke, ist das bei 115mm Öffnung schon ein deutliches Stück schwieriger. Bei Ralf sprangen uns beide Sternchen förmlich an. Mit nur 4,5" ist es dagegen nicht wirklich einfach, zumal der Mond noch nicht hinterm Horizont verschwunden war! Aber die Aufgabe ist freilich lösbar. Ich denke dass bei perfekten Bedingungen auch mit 4" die Trennung machbar ist. Später als der Mond untergegangen war, konnte ich auch im 4mm UWAN Okular alle 6 Sterne gut halten. Auch in der Vergangenheit hatte ich schon häufiger das Trapez "zerlegt".
Erstaunt war ich heute wieder, welche Details auch an Galaxien im kleinen Refraktor zum Vorschein kommen. Als Kandidaten wählte ich NGC 2908, dann die Gruppe um M 105 und das Leo-Triplett. Die feinen Nebelchen waren nicht nur Nebelchen, sondern sie wirkten, jede auf ihre Art, unterschiedlich strukturiert. Hübsch war auch die Galaxie NGC 2683 im nördlichen Krebs. M 44, der Bienenstock ist ein toller Haufen im Übersichtsokular. Am TMB habe ich etwa 2° Gesichtsfeld im 22er Okular.
Wen, wenn nicht den Eskimo, sollte man bei dieser Kälte als Absacker genießen??? Schnell die Mon 2 in den Zwilling geschwenkt und schon stand der "pelzige" PN mit leuchtender Nase nahe der zwei auffällig, gebogenen Sternketten im Übersichtsokular. Dann wurde bis auf 200x vergrößert und entspannt betrachtet.

Auf Jupiter warte ich nun nicht mehr. Bis der über dem Haselnussstrauch steht wird es sicher 4 Uhr.... ach ja, wie anfangs schon erwähnt, legte ich eine kleine Pause im kuscheligen Wohnzimmer ein. Meine 2" Okus fühlten sich wie Eizklötze an. Die 1 1/4" Okus durften in die Jackentasche. Auch eine feinfühlige Montierungsbedienung, die ohne Handschuhe einfach besser funktioniert, verlangte alles von meinen Fingerspitzen. Diese bitzelten ganz schön, als ich mich am Kachelofen aufwärmte.
So, der erste Schritt in die neue Saison ist getan. Schauen wir mal, ob wir morgen Abend auch noch einmal solche Beobachtungsvoraussetzungen haben. Ich würde mich darüber freuen!
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
http://www.the-night-black-white.de
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
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