05.08.2018, 10:18
Hallo!
Leider durch eine Erbschaft eines Onkels, der viel zu früh verstarb kam ein Refraktor Unitron 65 mm / 900 mm zu mir:
Über das seltene Teleskop mit einem Objektivdurchmesser mit 65 mm fand ich kaum etwas im Netz. Anscheinend ein sehr seltenes und wenig gebautes Teleskop! Die Montierung ist mechanisch einwandfrei und auch der OAZ stabil und präzisse. Auf einem langen, mit ø 36 mm Auszug sitzt ein Okularrevolver mit sechs Okularen von 40 mm bis 4 mm. Das ergibt fast stufenlose Vergrößerungen von 22,5x bis 225x.
Einzig die Aufstellung und manche Schrauben, die nachgezogen gehören, ist das ganze Gerät in einem Top-Zustand. Die gute Pflege meines Onkels ist sicht-, spür- und vor allem seh-bar!
Was soll ich schreiben?!?
Eigentlich wollte ich es nur kurz testen. Nachdem schon am Tage mir die Farbreinheit des Objektives an einem entfernten Strommasten auffiel war ich positiv gestimmt.
Die Venus am Abendhimmel enttäuschte mich nicht: Obwohl schon tief stehend und mit leichtem Farbsaum ob der atmosphärischen Refraktion ging die Vergrößerung problemlos bis 225-fach. Die Halbvenus stand ruhig im Okular! Die Nachführung tat klaglos händisch ihre Dienste.
Später, nach einem guten Schoppen Kerner, ein Schwenk auf Jupiter, wo mir die Kinnlade runterfiel: neben den galileischen Monden, wobei Kallisto richtig aus der Reihe tanzte, waren die atmosphärischen Doppelbänder mit Einzelheiten zu sehen und - der GRF richtig deutlich rot und ohne Probleme zu erkennen! Der GRF war leider ohne Details.
Dann war auch schon Zeit für Saturn, der im Süden stand. Das 40 mm Okular macht den Refraktor bei 22,5x fast zum Sucher. Der eigentliche Sucher am Teleskop funktionierte allerdings auch klaglos. Im Süden konnte ich recht rasch Titan ausfindig machen. Daneben blitzte ab und zu Rhea auf. Je stärker ich die Vergrößerung hoch fuhr, desto besser konnte ich die Cassini-Teilung im äußeren Bereich erkennen! Ruhig stand der Herr der Ringe bei Maximalvergrößerung im Okular und wie immer faszinierend schön.
Ich unterstelle dem Objektiv "Farbreinheit". Bei den Planeten war nichts davon zu sehen - und auch an hellen Sternen, wie bei Wega. Da ich schon gerade in der Leier war, folgte ein Schwenk auf Epsilon Lyrae, der ohne Probleme doppelt getrennt werden konnte. Ansprechend waren um beide Doppelsterne die Airy-Scheibchen mit den Beugungsringen zu sehen.
Klasse!!!
Der Ringnebel war anschließend schnell gefunden. Allerdings war vom Ringchen nichts zu sehen. Es war und blieb ein ovaler Matschfleck - egal ob 22,5 bis hin zu 225-fach.
Messier 13 war der Grenzgrößentest, auch wenn der Himmel sehr mit Cirren versehen war, konnte ich im Randbereich Sterne aufblitzen sehen. Allerdings konnte ich sie nicht wirklich halten.
Krönender Abschluss war dann nochmal Saturn, bevor dichtere Wolken kamen. Leider kamen die Gesellen mir auch zu früh für Mars, der erst nach Mitternacht über die Bäume kam. Zwar war er noch gerade sichtbar aber ich habe ihn nicht noch in den Refraktor genommen. Es war aber auch von der Zeit her gut.
Hätte nie gedacht, dass ich über zwei Stunden mit einem "kurzen" Test zubringe! Es war trotz der Kleinheit des Objektivs ein subjektiver Genuss mit dem Teleskop zu beobachten. Schade, dass es nicht doppelt so groß im Durchmesser ist. Bei diesen Eigenschaften hätte es den sicheren Weg in die Sternwarte gefunden. Und noch einmal schade, dass ich diese Beobachtung nicht mit meinem Onkel machen konnte. So bleibt uns dieser Abend und das Teleskop als Verbindung.
Leider durch eine Erbschaft eines Onkels, der viel zu früh verstarb kam ein Refraktor Unitron 65 mm / 900 mm zu mir:
Über das seltene Teleskop mit einem Objektivdurchmesser mit 65 mm fand ich kaum etwas im Netz. Anscheinend ein sehr seltenes und wenig gebautes Teleskop! Die Montierung ist mechanisch einwandfrei und auch der OAZ stabil und präzisse. Auf einem langen, mit ø 36 mm Auszug sitzt ein Okularrevolver mit sechs Okularen von 40 mm bis 4 mm. Das ergibt fast stufenlose Vergrößerungen von 22,5x bis 225x.
Einzig die Aufstellung und manche Schrauben, die nachgezogen gehören, ist das ganze Gerät in einem Top-Zustand. Die gute Pflege meines Onkels ist sicht-, spür- und vor allem seh-bar!
Was soll ich schreiben?!?
Eigentlich wollte ich es nur kurz testen. Nachdem schon am Tage mir die Farbreinheit des Objektives an einem entfernten Strommasten auffiel war ich positiv gestimmt.
Die Venus am Abendhimmel enttäuschte mich nicht: Obwohl schon tief stehend und mit leichtem Farbsaum ob der atmosphärischen Refraktion ging die Vergrößerung problemlos bis 225-fach. Die Halbvenus stand ruhig im Okular! Die Nachführung tat klaglos händisch ihre Dienste.
Später, nach einem guten Schoppen Kerner, ein Schwenk auf Jupiter, wo mir die Kinnlade runterfiel: neben den galileischen Monden, wobei Kallisto richtig aus der Reihe tanzte, waren die atmosphärischen Doppelbänder mit Einzelheiten zu sehen und - der GRF richtig deutlich rot und ohne Probleme zu erkennen! Der GRF war leider ohne Details.
Dann war auch schon Zeit für Saturn, der im Süden stand. Das 40 mm Okular macht den Refraktor bei 22,5x fast zum Sucher. Der eigentliche Sucher am Teleskop funktionierte allerdings auch klaglos. Im Süden konnte ich recht rasch Titan ausfindig machen. Daneben blitzte ab und zu Rhea auf. Je stärker ich die Vergrößerung hoch fuhr, desto besser konnte ich die Cassini-Teilung im äußeren Bereich erkennen! Ruhig stand der Herr der Ringe bei Maximalvergrößerung im Okular und wie immer faszinierend schön.
Ich unterstelle dem Objektiv "Farbreinheit". Bei den Planeten war nichts davon zu sehen - und auch an hellen Sternen, wie bei Wega. Da ich schon gerade in der Leier war, folgte ein Schwenk auf Epsilon Lyrae, der ohne Probleme doppelt getrennt werden konnte. Ansprechend waren um beide Doppelsterne die Airy-Scheibchen mit den Beugungsringen zu sehen.
Klasse!!!
Der Ringnebel war anschließend schnell gefunden. Allerdings war vom Ringchen nichts zu sehen. Es war und blieb ein ovaler Matschfleck - egal ob 22,5 bis hin zu 225-fach.
Messier 13 war der Grenzgrößentest, auch wenn der Himmel sehr mit Cirren versehen war, konnte ich im Randbereich Sterne aufblitzen sehen. Allerdings konnte ich sie nicht wirklich halten.
Krönender Abschluss war dann nochmal Saturn, bevor dichtere Wolken kamen. Leider kamen die Gesellen mir auch zu früh für Mars, der erst nach Mitternacht über die Bäume kam. Zwar war er noch gerade sichtbar aber ich habe ihn nicht noch in den Refraktor genommen. Es war aber auch von der Zeit her gut.
Hätte nie gedacht, dass ich über zwei Stunden mit einem "kurzen" Test zubringe! Es war trotz der Kleinheit des Objektivs ein subjektiver Genuss mit dem Teleskop zu beobachten. Schade, dass es nicht doppelt so groß im Durchmesser ist. Bei diesen Eigenschaften hätte es den sicheren Weg in die Sternwarte gefunden. Und noch einmal schade, dass ich diese Beobachtung nicht mit meinem Onkel machen konnte. So bleibt uns dieser Abend und das Teleskop als Verbindung.