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Da macht es "Bumm..."
#1
BB vom 19.08.2018

"...Müller vor!!!"

Hallo,

natürlich ist kein Tor, aber der Mondkrater des Namensvettern ist mir gestern ins Auge gefallen! Eigentlich ist man im Moment schon etwas erschöpft, der vielen Beobachtungsmöglichkeiten wegen. Dennoch konnte ich mich später am Abend noch aufraffen den ADA 130 und den 8" Dobson in Anschlag zu bringen. Zu schön war der Anblick des Mondes auf der Terrasse und gleich beim ersten Schwenk mit dem Apo auf Saturn konnte ich mir ein leises "ich glaub´s net!" nicht verkneifen.

300x und der Ring steht wie eine Eins! Cassini umlaufend wie ausgestanzt! So blieb ich wieder am Ringplaneten hängen und war fasziniert über die feinen Einzelheiten. Alleine dieser Moment entschädigte bereits für die viertel Stunde Vorbereitung und Einrichtung des Equipments.

Neben dem eigentlichen Ziel, den Mars noch einmal zu zeichnen, wollte ich auf alle Fälle noch den Kometen21P Giacobini-Zinner aufsuchen. Diesen konnte ich mit dem Dobson von der anderen Seite des Gartens gerade so erreichen.

Bevor es aber richtig dunkel werden sollte und Mars höher stehen würde, musste auch ein Blick auf unseren Mond sein. Ich wurde nicht enttäuscht! Kein Wabern, kein Zittern, alles sehr, sehr ruhig und knackscharf. Gleich fiel mir in der Nähe von Ptolemäus ein kleiner Einschlag mit einer hübschen kleinen Einschlagreihe auf. Feinere Details wurden schnell sichtbar. "Das muss ich festhalten!", dachte ich und schnappte mir mein Zeichenbrett. Die ideale Vergrößerung ergab für mich nun das 5mm Nagler mit etwa 240fach. Dabei ging mir gestern die Zeichnung sehr schnell von der Hand. Danach wollte ich wie immer wissen, welchen Prominenten ich nun im Logbuch verzeichnen kann.

... Müller war´s! Er war relativ einfach zu identifizieren. Von Hipparchus sind auch noch zwei Kraterchen mit dabei und umrahmen die Szenerie eindrucksvoll.

   

Anschließend nahm ich mir den Kometen am Dobson vor. Mit 75x im 13er Ethos wurde wie bei der Skizze vom 15. August gezeichnet. Da der Himmel deutlich transparenter und die Luft etwas ruhiger war, zeigte sich der Schweif indirekt gut doppelt so lange wie zuletzt. Visuell blieb eine "Kante" des Schweifs etwas härter und erschien dadurch heller.
An sich war das Ergebnis mitsamt der Feldsternchen ebenfalls zügig dokumentiert. Trotzdem war die Bewegung des Schweifsterns deutlich. Er zieht relativ schnell über den Himmel und hat sich mittlerweile von Cassiopeia deutlich entfernt.

   

So, und nun zum Mars. Es war mittlerweile fast Mitternacht und der rote Planet stand eigentlich hoch genug... eigentlich... der Anblick blieb dann jedoch weit von den vorherigen Eindrücken des Abends zurück! Es ist wie verhext! Es floss ein wirbelnder, blubbernder Luftstrom über die Planetenkugel, auf der ich so noch weniger erkennen konnte als am ACF vor ein paar Tagen. Einzig die Polkappe blitzte manchmal am Rand aus dem verwaschenen, orangenen Scheibchen. Da war selbst mit dem ADA nichts zu holen. Die Luft wühlte Mars stetig und unablässig auf, so dass ich dann kurz darauf meine sieben Sachen packte und den Abend beendete. In die Verlängerung wollte ich nicht gehen.

Fazit: Kein Volltreffer am Mars, aber zwei sehenswerte Trophäen für die "Vitrine". Ob damit ein Pokal zu gewinnen ist, wird sich zeigen... Tongue
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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