Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Bedeckungsveränderliche im Trapez
#1
BB vom 11.02.2012

Hallo,

auf das gestrige Ereignis hatte Philipp schon hingewiesen. So eine Chance lässt man sich natürlich als Beobachter nicht entgehen. Ab ca. 20.00 Uhr war ich immer wieder halbstundenweise draußen (bei - 14°C) am TMB und konnte die deutlich schwächeren A und B Sterne im Trapez ansehen. Es war wirklich auffällig gegnüber der normalen Beobachtungssituation.

Merkwürdig für mich war, dass die E Komponente gestern kaum sichtbar wurde, während F sich in regelmäßigen, auch längeren Abschnitten zeigte. Warum, weiß ich auch nicht, aber es war so. Normalerweise sticht der weiter weg stehende E-Stern besser heraus.

Vor diesem Ereignis nahm ich mir Zeit für Venus, die Plejaden und den Jupiter. Gegen 23.00 Uhr beendete ich mit neuen Eindrücken diese interessante Kurzsession.

Vielen Dank Philipp, für deinen Hinweis!!
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
Zitieren
#2
Hallo Uwe!
Das Trapez habe ich mir gestern auch zu Gemüte geführt. Die sonst so hellen Trapezsterne sahen schon ungewöhnlich dunkel aus.
Das mit der E und F Komponente kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht hat dem F-Sternchen das Minimum des hellsten geholfen? Auf meinem Bild mit 5 sec (gestackt etwa 1/3 und 200%) und einer Brennweite von etwa 3m am 10" Newton kommt in jedem Fall die E-Komponente besser weg. Unter einer FWHM von 2" war gestern bei mir nichts drin.
Es war gestern bei uns sehr klar. Allerdings, die Luftunruhe - was Ihr von Ralf´s Standort bei Stammtisch berichtet habt, das hat mich wieder fast neidisch werden lassen. Nach 90 Minuten bei -15° hat es mir dann aber auch gereicht.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#3
Guten Morgen Ihr Beiden,
bei mir ist es gestern beim Vorsatz geblieben; ich hoffe heute Abend etwas nachholen zu können. Der Wind ist jedenfalls heute deutlich weniger als gestern. Starker Wind ist weder für das Seeing gut noch dem Astronomen hinter dem Rohr.

Visuell ist es aber schon eine Leistung mit 115mm Öffnung die F Komponente sehen zu können. Öffnung hilft hier vor Allem wegen der Helligkeit, nicht wegen dem Abstand.

Christoph,
mit Deinem Bild hast Du das gestrige Ereignis festgehalten und damit eine konkrete Vorlage.
War die Gesamtbelichtungszeit 5sec? Oder waren die Einzelframes 5sec?

Besten Gruß
Ralf
Zitieren
#4
Hallo Ralf!
Das waren 30 x 5sec in der realen Bearbeitung mit der DMK. Die rauscht halt wie blöd, ist halt keine EMCCD. Heute Abend werde ich es mit der ST-402 versuchen bei -40°C gekühlt.
Ich habe mal die Tonwertkurve aufgezogen: da kommen sogar die G und H Komponenten leicht durch.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#5
Hallo Spechtelfreunde,

hier mein Beitrag zur Verfinsterung im Oriontrapez. Ich lies es mir am Samstag egal wie kalt, natürlich auch nicht nehmen die Verfinsterung von A u. B Orionis zu beobachten. Nach dem der Mak Newton ausgekühlt war zeigte sich der Trapezstern recht gut im Okular. Das Seeing war trotz der Transparenz nicht das beste. Es gab aber immer wieder ruhige Momente, wie das eben so ist.
Komponente A war deutlich schwächer als D, und B sehr schwach zu sehen. Ein wirklich verändertes Bild zum gewohnten Anblick wie man es sonst kennt.

Ich habe auch einige fotografische Versuche gemacht und das ganze dokumentiert.
Aufnahme mit EOS 350 1 sec ISO 1600 190/1000 mm Mak Newton auf EQ6
Leichte Nachbearbeitung mit Fitswork und Nachvergrößerung mit Beschriftung mit ArcSoft Photo Studio

Gruß PhilippSmile


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
       
Zitieren
#6
Hallo,

vielleicht kann sich der eine oder andere noch daran erinnern.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
Zitieren
#7
Hallo!
Abschließend der Stack aller Bilder vom Samstag. Eine viertel Stunde habe ich für den Nebelbereich genommen und für das Trapez habe ich mir die besten 90 Sekunden von einer halben Stunde mit 2 Sekunden Belichtungen aussuchen lassen. Eine bessere Auflösung war bei mir leider nicht drin. Eine FWHM von über 2" läßt da nicht mehr zu, die großen Sterne blieben im Stack kartoffelförmig, da immer einer deformiert ist. Da müsste ich noch einzelne Frames aussuchen oder Stacks für sie laufen lassen. Ralf sollte seine Sternwarte mit Remote-Möglichkeit erweitern...
Die Daten: DMK an 10" Newton bei 3,2 m Brennweite. RGB über 4,5" APO bei 2,1 m Brennweite mit der Canon EOS 1000 Da. Das Bild ist eine 1,5-fache Vergrößerung.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#8
Hallo zusammen,
ich stelle die Bemühungen vom Sonntag nochmal hier rein; bei Uwe´s Beobachtungsbericht ist das Bild vermutlich in dem Zusammenhang nicht gesehen worden.
Anders als Christoph wurde mit der vergleichsweisen unempfindlichen DFK so kurz belichtet, dass die F Komponente auf den Rohbildern mit deiner 1/4 sec gerade noch sichtbar waren. Das folgende Bild ist aus einer Serie mit 1/2 sec mit ca. eine Dutzend Einzelbilder gemittelt aus Gesamt 250Bilder ausgesucht worden.
Was nun Registax tatsächlich tut bleibt mir ein Rätsel, wie auch die vielen Einstellungen die ich nicht durchschaue.
Der F Stern hat gut 11mag, während bei Christoph die G und evtl H Sterne mit 16mag gerade noch sichtbar sind.
Demnach schätze ich Christophs Bild ca. 50x bis 100x tiefer ein als das folgende Trapezbild mit 4400mm Brennweite. Klar dass das Seeing bei Christophs Bild mehr Probleme bereitet.
   

Clear Sky
Ralf

Zitieren
#9
Sorry Ralf!
Da habe ich etwas übersehen! Die Sterne sehen bei Dir wesentlich besser aus. Aber von der Umgebung fehlt es - da hatte ich mehr Frames für das Mitteln und Kumulieren. Deshalb habe ich den Nebel mit in Szene gesetzt.
Gestern Abend habe ich einen direkten Vergleich von DMK und ST-402 angestellt. Gewonnen hat ganz klar bzgl. Empfindlichkeit die ST-402, wenn sie auch gekühlt im Ergebnis ähnlich rauscht wie die DMK. Das hat mich schon ein wenig enttäuscht.
Also "lucky imaging" macht auch mit ihr nicht wirklich glücklich.
Das Problem bei den stacking-Programmen ist, dass sie sich für so differenzierte Flächenobjekte wie Oriontrapez nicht immer so eignen. Der DSS hat bei mir versagt, weil er zu wenig Sterne erkannte, so habe ich auf Giotto zurück gegriffen. Allerdings müsste Registax eine Funktion haben bei der mehrere Punkte angegeben werden können für die Qualitätssortierung.
Das Versuchskaninchen gestern Abend war für mich der Eskimonebel, NGC 2932. Wie geschrieben: so richtig glücklich bin ich nicht mit dem L-Ergebnis, das aus 1000 sec die besten 100 sec der jeweils 5 Sekunden Frames aufnahm. Brennweite war etwa 3.000 mm. Das RGB stammt von der Canon. Das Bild ist 2x in der Darstellung.


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren
#10
Guten Abend Christoph,
ja, das lucky imaging ist derzeit wohl nur für sehr helle Objekte wie Mond, Planeten und vermutlich Doppelsterne geeignet.
Bei den hellen Sternen werden bei Registax oder Giotto nach meinen Spielereien auch nur die schärfsten Sterne ausgewählt aber nicht aus unscharfen Sternen oder Speckles saubere kleine Sterne wie die Animation vom Profiastronomen gezeigt hat.
Wobei ich die vielen Einstellmöglichkeiten bei Registax nicht überblicke und vielleicht ist es eben doch möglich.

Jedenfalls sehen die Sterne bei Deinem Eskimo gut aus. Hast Du zum Vergleich eine Serie mit allen Bildern bearbeitet?
Ich vermute, dass es nun nicht mehr viel an Schärfe bringt ob die Belichtung 5sec oder 60sec dauert weil das Seeing bei 5sec und einer Frequenz von z.B. 20HZ ( als Modellvorstellung) schon 100 Figuren aufaddiert hat.

Windböen, ruckeln der Montierung, oder ganz schlechte Seeingphasen könnten aber mit 5sec. recht gut gefiltert werden.
Bei der QSI dauert der Download eines Bildes über 20sec. Bei einer Ausschussrate von 10% wie Du es getan hast würden in 5min etwa 5sec brauchbare Daten entstehen oder eben nur 2min in einer Stunde Belichtungszeit.Huh

Wobei das lucky imaging für große Felder an sich nicht geeignet, schon klar.
Die Gedanken und Versuche machen mir klar, dass wir derzeit immernoch abhänging sind von einem guten Standort und sauber laufender Montierung und eben das Glück brauchen die ruhigsten Nächte auch nutzen zu können.

Clear sky
Ralf

Zitieren
#11
Hallo Ralf!
Das Bild von NGC 2932 habe ich auf den hellen Stern gestackt, weil der Nebel eigentlich zu dunkel war. Das ist der eine Grund, weshalb er besser ausieht. Der zweite ist, dass ich ihn im Laufe der Verarbeitung links liegen ließ und ihn sicher nicht so angescärft habe, wie das beim Oriontrapez der Fall war. Für die Sterne und hellen Partien habe ich 25% und für den Gesamtnebel habe ich gar 85% verwandt.
Wie aus unscharfen Sternen oder Speckles saubere kleine Sterne werden, das würde mich auch interessieren. Der Wavelet-Filter im Lynkeos Programm scheint auch irgendwie in Richtung Fourier-Transformation zu gehen, denn wenn ich ihn zu sehr aufdrehe, dann gibt es konzentrische Kreise als Artefakte, die mit dem eigentlichen Bild nichts zu tun haben. Aber wo gibt es die angesprochene Fourier-Transformation für Astro-Bilder in einem Programm??? Bei Fitswork gibt es zwar einen Punkt Frequenzfilter mit Fouriertransformation aber der ist nur zum Rausfiltern von Bildstörungen.
Bei der QSI müsste es die Möglichkeite geben Teilframes auszuwählen, die dann auch schneller auf der Speicherplatte landen. Aber 60 fps sind wohl ein unerfüllbarer Traum.
Da sind die Werte beim Auslesen und der Dunkelstrum der Andor-Kamera EmCCD einfach traumhaft. Mit ihr müsste es auch möglich sein, das Blinken des Pulsars im Krebsnebel mit einem 10"er aufwärts aufzuspüren. Einziges Problem: die Brennweite muss sehr genau auf Chipgröße, Pulsationsfrequenz abgestimmt sein, um bei der Bildverarbeitung aus dem Strichspurbild die entsprechende Belichtungszeit "zusammen falten" zu können. Da liegt die Fehlertoleranz unter einem Prozent, nicht untrivial.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste