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M81 und M82
#1
Hallo,

die beiden klaren Nächte von 28. auf 29.4. und von 29. auf 30.4. habe ich natürlich auch (mehr oder weniger erfolgreich) zum Fotografieren genutzt.
Meine Frühjahrsmüdigkeit wollte ich nicht mit weiterem Schlafentzug belasten, deshalb bin ich nicht zu meinem Beoabachtungsplatz gefahren, sondern habe den Newton zuhause auf dem Rasen aufgebaut.
Glücklicherweise habe ich nach Norden freie Sicht und es stört auch keine Strassenlaterne, mein Ziel waren deshalb M81 und M82.

Am Donnerstagabend habe ich zuerst jeweils 6x5min R, G und B-Aufnahmen gemacht (2x2 gebinnt). Nachdem ich kurz nach Mitternacht die erste Luminanzaufnahmen gestartet und kontrolliert habe, bin ich ins Wohnzimmer und habe bis 4 Uhr auf der Couch geschlafen. Ich habe die Montierung ausgeschaltet, das Teleskop abgedeckt und das Laptop mit den Kabeln ins Haus geholt - und anschließend (im Bett) weitergeschlafen.

Am Freitagnachmittag kam dann die (böse) Überraschung: beim Kontrollieren der 30 Luminanzaufnahmen (je 7.5min) habe ich gesehen, dass nur die ersten drei! sauber nachgeführt waren, 27 Frames waren offensichtlich nach Sternverlust nicht zu gebrauchen.

Mein einziger Trost war nur, dass für die kommende Nacht zum Samstag ebenfalls klarer Himmel vorhergesagt war. Also der zweite Versuch. Und diesmal hat es besser geklappt: als ich gegen 2:20 Uhr aufgewacht bin, habe ich die Aufnahmen gleich kontrolliert. Alle 25 Frames waren brauchbar. Leider siind kurz darauf Wolken durchgezogen und ich habe keine weiteren Aufnahmen machen können.

Somit sind je 30min RGB und 3,5 Std Luminanzaufnahmen zusammengekommen.

Ein erstes bearbeitetes Bild zeige ich euch hier. Allerdings ist es etwas zu dunkel, weil ich deutliche Tonwertabrisse "hineinbearbeitet" habe. Ich werde demnächst nochmal einen neuen Versuch starten.
   

Viele Grüße und einen schönen Maifeiertag
Georg
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Andreas Paul (02.05.2016), Astrokarsten (03.05.2016), Christoph (02.05.2016), Gerhard (01.05.2016), Karsten (08.05.2016), Ulf (01.05.2016), Uwe (01.05.2016)
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#2
Hallo Georg,

da warst du also auch fleißig am werkeln. Ich finde es immer spannend, was bei Astroaufnahmen so alles passieren kann und welchen Aufwand ihr betreibt. So freut man sich, wenn die Ergebnisse dann passen.
M81 finde ich schön getroffen und zeigt hübsche Details und ihre filigranen Spiralarme. Daumen hoch  M 82 ist etwas sehr hell??? Bleib dran, du bist auf einem guten Weg!!!

Bei mir auf dem Laptop sehe ich kreisrunde, bläuliche Artefakte im sonst dunklen Himmelshintergrund. Kommen diese vom Tonwertabriss oder hat das andere Hintergründe?
the sky is the limit

Gruß Uwe

"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"

http://www.the-night-black-white.de
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#3
Hallo Georg,

Super Ergebnis.

Zum Verständnis:

Je 30Min. RGB = Ein Bild mit Rotfilter, eins mit Grünfilter und ein mit Blaufilter.

Und was war das nochmal die Luminanz?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#4
Hallo,

da ich mit dem gezeigten Ergebnis nicht wirklich zufrieden war habe ich mir ehrfürchtig Christophs Februar-Kalenderbild angeschaut und es nochmal probiert. Etwas besser ist das Bild geworden, aber zufrieden bin ich deshalb noch lange nicht (weil ich weiß, dass da noch mehr geht). Also versuch´ ich es weiter...  

@ Uwe: Die blauen Flecken kommen von der hochgeregelten Sättigung. In Photoshop ist mir das gar nicht so sehr aufgefallen, aber der Microsoft-Viewer verzeiht /verdeckt offenbar nichts.

@ Ulf: Die Farbilder (rot, grün und blau) bestehen jeweils aus 6 Einzelaufnahmen von 300 sec (5 Minuten), also 30 Minuten pro Farbe.
          Die Luminanzbilder sind 450 sec (7 1/2 Minuten) belichtet. 28 Aufnahmen habe ich verwenden können, das sind also zusammen 3,5 Stunden.

   

Gruß
Georg
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#5
Hallo Georg!
Hm, das Bild sieht so aus, dass da viel mehr drinnen steckt...
In jedem Fall scheinen die Rohdaten klasse zu sein. Die Verarbeitung hat wohl noch Luft nach oben.
Mein Angebot: persönlicher Kontakt um den Workflow zu besprechen... oder beim nächsten Stammtisch mit Rohdaten, ggf. den gestackten LRGB-Daten.
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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#6
Hallo Georg,


soweit war das schon klar, ich weiß nur nicht genau was ein Luminanzbild ist?

PS. Wenn du auf "in den Beitrag einfügen" klickst wird das Bild dort angezeigt wo du es hinhaben möchtest, zB. vor dem Gruß.
PPS. ich habs mal für dich so gemacht.
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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Georg (02.05.2016)
#7
Hallo Christoph,

vielen Dank für dein Angebot! Ich weiß, dass du sehr viel um die Ohren hast aber es wäre natürlich toll, wenn du dir die Zeit nehmen könntest, mir beim Workflow auf die Sprünge zu helfen. Mit den Gradationskurven steh´ ich noch auf Kriegsfuß.  (Ich schick´dir noch eine PN).

@ Ulf: Das Luminanzbild ist ein mit einer Schwarzweißkamera aufgenommenes ungefiltertes und hochaufgelöstes Graustufenbild. Eine Farbkamera ist weniger empfindlich, weil die Pixel jeweils nur die Rot-, Grün- oder Blauanteile aufnehmen und nicht wie bei der S/W-Kamera der Chip für das gesamte einfallende Licht "empfänglich" ist. Das Luminanzbild bringt also hohe Auflösung und sorgt für ein scharfes Bild. Die Farbinformation kommt durch das zusammengerechnete Farbbild aus Rot, Grün und Blau.
Das schließlich kombinierte L-RGB Bild hat die Details vom Luminanzbild, die Farbe vom RGB-Bild ersetzt die Grautöne. Soweit die Theorie, aber es ist nicht so einfach, das in die Praxis umzusetzen.
Ich hoffe, ich hab´s nicht zu kompliziert geschrieben. Huh
Und danke, dass du das Bild an der richtigen Stelle eingefügt hast.


Viele Grüße
Georg
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#8
Hallo Georg,

ah jetzt, Danke!  Daumen hoch
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
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#9
Hallo Georg,

ah jetzt, Danke!  Daumen hoch

Den RGB Anteil könnte man nun mit einer Farbkamera machen oder noch besser mit einer SW Kamera mit den den Filter R, G und B.
Richtig so?
Astronomische Grüße
Ulf

[Bild: signatur.jpg]

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Benjamin Franklin
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#10
Hallo Ulf,

ganz genau. Es soll ja auch Fotografen geben, die machen die Luminanzaufnahmen mit einer gekühlten SW-CCD-Kamera und nehmen das Farbbild von der Spiegelreflexkamera. Allerdings haben die Sensoren unterschiedliche Größe und das ist dann sicher ein Gepfriemel, alles sauber auszurichten.
Christoph hat das auch schon gemacht, jetzt macht er aber die Farbaufnahmen mit einer Farb-CCD-Kamera mit der selben Sensorgröße (so hab´ ich es zumindest verstanden).

Schau mal hier: http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=1515

Gruß
Georg
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#11
Hallo Georg!
Das Gepfriemel hält sich in PS in Grenzen. Man muss halt wissen, welchen Maßstab im "/pixel ist und welche Ver-Drehung der beiden Kameras untereinander vorliegt. Die sollte nicht so groß sein, sonst fehlt was in den Ecken - zumindest bei ähnlicher Auflösung.
Eine gute DSLR kann durchaus mit einer gekühlten OSC mithalten. Vor allem ist oft das Bildfeld bei ersteren wesentlich größer.

Im Moment mache ich meist sogar Dreifaches:
- L mit dem Newton
- gleichzeitig RGB mit dem APO
- zum Abschluss (wegen der Dämmerung) oder Beginn (wegen Temperauranpassung) RGB mit dem Newton
Die beiden RGB´s mische ich erst zusammen und dann bügel ich das L drüber.

Meist purzelt dabei ein fast fertiges Bild schon raus nach der Tonwertanpassung! Daumen hoch



(03.05.2016, 16:37)Georg schrieb: Hallo Ulf,

ganz genau. Es soll ja auch Fotografen geben, die machen die Luminanzaufnahmen mit einer gekühlten SW-CCD-Kamera und nehmen das Farbbild von der Spiegelreflexkamera. Allerdings haben die Sensoren unterschiedliche Größe und das ist dann sicher ein Gepfriemel, alles sauber auszurichten.
Christoph hat das auch schon gemacht, jetzt macht er aber die Farbaufnahmen mit einer Farb-CCD-Kamera mit der selben Sensorgröße  (so hab´ ich es zumindest verstanden).

Schau mal hier: http://forum-stellarum.de/showthread.php?tid=1515

Gruß
Georg
Viele Grüße
Christoph

https://www.klostersternwarte.de
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