die Sonne scheint, Deutschland schwitzt und die Sonnenoberfläche zeigt wieder etwas Aktivität. Gestern Abend habe ich keine Mühen gescheut Montierung und Teleskop für einen "schnellen" Sonnenbesuch aufzubauen. Obwohl meine Ausrüstung keinesfalls zu den Schwergewichten zählt, war das Aufstellen allein schon eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber auch nachdem alles stand, war es keinesfalls ein Genuss unseren zentralen Glutofen zu beobachten, da einem laufend die Nässe in die Augen lief. Ich entschloss mich trotz miserablen Bedingungen (Seeing war schlecht - der Sonnenrand war nur in Bewegung) ein paar Aufnahmen zu versuchen.
Hier die Resultate:
Angaben zum Setup sind direkt in der Bilddatei (als Kommentar) hinterlegt.
danke für die Kommentare Der Tipp mit dem Sonnenschirm ist gut - habe ich auch so gemacht. Das Problem ist nur, dass die sehr tiefstehende Sonne schön unter den Schirm durchscheinen kann. Die Lufttemperatur nimmt leider dadurch auch nicht ab.
deine Bilder zeigen, dass immer noch wenig los ist, auf unserer Sonne. Die Fotos sind aber doch ganz hübsch geworden. Wie du weißt, ist die Sonnenbeobachtung nicht so meine Sache...
mir reicht´s, wenn sie scheint und nach dem Untergehen der Himmel klar bleibt. Dann bin ich in meinem Element. Da ist es dann auch etwas angenehmer zu beobachten , als unter sengenden Strahlen.
Ich war gestern übrigens bei ICS in Augsburg. Ein toller Laden!! Ich hab ca. 10 Ferngläser begutachtet und mich ausgiebig informiert. Mit Zeiss, Leica, Swarovski, Fujinon (mit und ohne Stabilisator) beobachteten wir einen Sendemasten in einiger Entfernung.
Karl Thurner hat sich 2 1/2 Stunden für mich Zeit genommen und mir auch die "Dobsonschmiede" von Martin Birkmeier gezeigt. Die Dinger sind schon die Wucht. Richtige "Panzer" sind das. Gnadenlos stabil (3mm Tubendicke), schwer, robust, aus den besten Materialien...und von feinster Qualität. Sie kosten dafür auch einiges. Aber wenn man so einen mal angefasst hat....könnte man fast weich werden! Fühlt sich sehr gut an!
Florian, ich wünsche dir natürlich noch schöne Sonnenbeobachtungen und gute Fotos!
the sky is the limit
Gruß Uwe
"Sehen ist schwieriger als Glauben" Zitat aus "Die Kometenjäger"
Hab mal ne Frage zum Bau eines Filters. Habe noch eine Baader Sonnenfolie hier und habe mir bei Ebay ein Meade ETX70AT geschossen. Das scheint ein 82mm Gewinde an der Frontlinse zu haben.
Ich habe mir schon einen Sonnenfilter für ein altes 50er FH aus Pappdeckel gebaut, so wie es von Baader vorgeschlagen wird. Allerdings ist die Folie sehr wellig, was mir nicht gefällt.
Deshalb dache ich mir einen günstigen 82er UV Filter zu kaufen und da die Baaderfolie einfach drüberzulegen und irgendwie daran zu befestigen.
Was haltet ihr davon? Irgendwelche Tips? Zeigt doch mal eure Filter!
Hallo Rudi,
die Wellen der Folie sehen vielleicht nicht gut aus, haben aber optisch keine Beeinträchtigung.
Allerdings ändert sich dass, sobald Du kräftig an der Folie ziehst um diese "Glattzuziehen". Dann ist es aus mit der Qualität.
Den UV Filter kannst Du Dir meiner Meinung nach sparen.
im Rathenau haben wir auch ein ETX70. In das Gewinde vor dem Doublett wird die Taukappe eingeschraubt. Für dieses Teleskop habe ich aus zwei Pappringen einen Sonnenfilter gebaut, der zwischen Linsenfassung und der Taukappe fest eingeklemmt werden kann.
Mit einem Zirkel den Durchmesser der Linsenfassung auf stabilen Karton übertragen und natürlich den Linsendurchmesser mit 7cm. (Zweimal machen.) Mit der Schere ausschneiden. Einfach ein Stückchen Filterfolie zwischen die beiden Kartonringe kleben. Für die Sonnenbeobachtung einfach den Filter auf die Linsenfassung legen und danach die Taukappe aufschrauben. Setzt bombenfest, kann nicht wegfliegen und ist in einem Briefkuvert sicher aufzubewahren. Gesamtbauzeit: 20 Minuten. Der einzige Nachteil: Wenn der Filter mal kaputt sein sollte, muss man die Kartonringe neu ausschneiden.
Edit: Ein weiteres Beispiel für einen Sonnenfilter(halter) stelle ich nachher noch ins ATM & Technik Forum.
Danke für euro Tips! Ich denke ich werde mal Florians Version probieren. Habe halt die Erfahrung gemacht, dass es vor den Kleben relativ glatt ist, und danach sehr wellig wird.
Das ETX70 gefällt mir übrigens ganz gut. Habe dafür 85Euro gezahlt und wollte es eigentlich zerlegen, um mit der Steuerung was größeres zu bewegen. Darf aber jetzt weiter leben und wird mein Wohnmobilteleskop werden!
Hat euer Teleskop auch so viel spiel in der Azimutachse, wenn man von Links nach rechts schwenkt? (Kann man ja teileweise durch Trainieren kompensieren)
ganz ehrlich, dieses Teil habe ich noch nie benutzt! Auch habe ich noch nie gesehen, wie das Teleskop mit GoTo schwenkt etc. Bis auf den Sonnenfilter habe ich mit dem Gerät noch nichts zu tun gehabt. Falls Du mal in SW bist, kannst Du es aber gerne mal ausprobieren .
*schnippel*, *kleb*...
War gerade in Basterllaune und habe mir zwei Filter gebastelt. Ging ganz fix. Version 1 ala Florian, Version 2 ala Rudi, aus einer alten Festplattenscheibe, die genau in die Taukappe passt. Hoffe damit aus meinen F5 Farbenwerfer einen F14 Halb-Apo zu machen.
Für Sonnenbeobachtung sollte ja die Öffnug relativ egal sein, oder?
das Licht geht Dir bei der Sonne so schnell nicht aus. Aber das Auflösungsvermögen entspricht dann eben nur noch einem Teleskop mit 25mm Öffnung.
Außerdem: Versuch macht kluch.
Tipp: Um weniger Wellen auf der Filterfolie zu erzeugen die Folie auf ein ausgebreitetes Papiertaschentuch das auf eine festen Unterlage liegt (zB. Tisch) legen und den Ring (mit Klebeseite zur Filterfolie) aus ca. 10mm Höhe darauf fallen lassen. Danach das ganze nochmal von der anderen Seite so ergeben sich weniger Wellen. Aber wie schon erwähnt stören die Wellen nicht und im Gegenteil wenn die Filterfolie zu stramm ist wirds sogar schlechter.
Astronomische Grüße
Ulf
Wer die Freiheit einschränkt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren!
Benjamin Franklin
Deine Filter Ulf sehen auch klasse aus, wobei du doch in Kitzingen eine HD-Rohr-Stopfen Version hattest, oder?
Habe jetzt beide Filter testen können. Florians Version ist echt sehr praktisch , bompenfest und geschützt. Einziger Nachteil, bei F5 hat man halt kräftige Farbsäume.
Meine Festplatten-Version hat auch funktioniert. Die Auflösung war aber geringer und das Einblickverhalten bescheiden. Zudem sieht man bei F14 jeden Fussel auf den Linsen als schwarze Flecke.
Trotzdem wird das Teil seinen Platz in mein Equipment finden. Habe nämlich gemerkt, dass die Scheibe ideal ist, um mit den Auge direkt ohne sonstige Hilfsmittel in die Sonne zu blicken.
Allerdings sieht man derzeit wirklich fast nichts, nur zwei kleine Flecken auf 10 Uhr Position.